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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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du gern fischen?“

4. KAPITEL
    Bobbi beschloss, ruhig zu bleiben. Sie gönnte ihm die Genugtuung, nicht zu wissen, dass sie einer Panik nahe war. „Nein, ich gehe nicht gern fischen“, antwortete sie. „Und ich möchte es auch nicht lernen.“
    „In der Hütte ist es sehr gemütlich. Du kannst drinnen sitzen und stricken oder lesen.“
    „Ich stricke nicht, Sinclair.“ Bobbi zügelte ihre Wut. „Aber ich werde dir die Leviten lesen, wenn du mich nicht augenblicklich aussteigen lässt.“
    Sins unbeeindruckte Miene zeigte Bobbi, dass er ihre Drohung nicht ernst nahm. „Du fährst nach Gold Grove, Bobbi. Da das Fliegen für eine junge Frau in deinem gefährdeten Zustand nicht ratsam ist, werden wir ein wenig länger brauchen, um dorthin zu gelangen. Füge dich also beizeiten.“
    Nun verlor Bobbi die Selbstbeherrschung. „Das nennt man Entführung.“
    „Wohl kaum. Ich bringe meine Frau und mein Kind an einen sicheren, warmen Ort.“
    „Ich bin nicht deine Frau, Sinclair. Und jetzt lass mich bitte aussteigen.“
    Er blickte sie an. Die auf seine spezielle Art hochgezogene Augenbraue ließ Bobbi erkennen, dass er gar nicht daran dachte, ihr zu gehorchen.
    „Eine Nacht, in der …“ Sie suchte nach dem passenden Wort, vermochte jedoch noch immer nicht zu erklären, wie es damals geschehen konnte.
    „Ich erinnere mich“, warf Sin ernst ein.
    Nach langem Schweigen meinte Bobbi schließlich: „Und es war einfach tröstlich, jemanden zu umarmen.“
    „So hat es angefangen.“
    Bobbi richtete sich in ihrem Sitz auf und versuchte den Anschein zu erwecken, ruhig und beherrscht zu sein. „Es ist doch völlig uninteressant, wie es angefangen hat. Jetzt ist es auf jeden Fall vorbei. Bitte nimm die nächste Abfahrt, und lass mich raus! Ich nehme mir ein Taxi.“
    Als er ihre Aufforderung nicht befolgte, seufzte sie. „Ich habe ein Geschäft, das weißt du.“
    „Dafür ist bereits gesorgt.“
    „Wie bitte?“ Argwöhnisch musterte sie ihn. „Wie denn?“
    „Ich telefonierte mit Gina. Sie erzählte mir von dem Mann, der dir manchmal aushilft, wenn du zu viel Arbeit hast. Ich redete ihm so lange zu, bis er sich nicht mehr weigern konnte. Er wird deine Werkstatt bis zu deiner Rückkehr führen.“
    „Und wann wird dies deiner Voraussicht nach sein?“ Bobbi war im Begriff, aus der Haut zu fahren, denn Fabio Ferrarra, ein Freund ihres Vaters, würde hocherfreut sein, wenn ein Mann die Führung in Bobbis Leben übernahm. Er würde alles tun, um Sin beizustehen.
    „Wenn das Baby geboren ist“, antwortete Sin, während er den Wagen mit hoher Geschwindigkeit gen Norden lenkte. „Zählen wir noch ein oder zwei Monate zu deiner Erholung und zum Eingewöhnen hinzu, wird es möglicherweise Frühjahrsbeginn werden.“
    „Und wo gedenkst du dich die ganze Zeit aufzuhalten?“ Bobbi war sicher, dass sie die Antwort kannte, aber sie wollte es aus seinem Mund hören.
    „Bei dir selbstverständlich.“ Er warf ihr einen belustigten Blick zu.
    „Nein!“ Mit äußerster Kraft schleuderte sie ihm das Wort entgegen, noch immer bemüht, die Selbstbeherrschung zu bewahren. Dabei war sie sich durchaus bewusst, dass sie die Kontrolle über die augenblickliche Situation bereits verloren hatte. „Jetzt verstehe ich, warum du nicht mit mir diskutieren wolltest. Das wäre zu demokratisch gewesen. Leute deiner Gesellschaftsschicht tun, was ihnen gefällt, und erwarten, dass alle anderen mitmachen.“
    Sie versuchte ihre Wut einzudämmen, denn andernfalls würde sie ihm möglicherweise eins auf die Nase geben.
    Sin fuhr stur weiter, als befände sich außer ihm niemand im Wagen.
    „Sobald ich Gelegenheit habe zu telefonieren, zeige ich dich an und lasse dich verhaften.“ Bobbi war außer sich.
    Er lächelte. „Bobbi, sieh doch endlich ein, dass das Baby uns beiden gehört.“
    „Ich will kein Geld von dir haben.“
    „Ich werde dir nichts geben. Ich werde mich nur um mein Kind kümmern. Aber ich fürchte, solange du es trägst und diesen nicht gerade problemlosen Job erfüllst, werde ich auch für dich sorgen müssen.“
    Beleidigt blickte Bobbi ihn an. „Ich werde mich hervorragend um dein Kind kümmern.“ Als ihr klar wurde, was sie gesagt hatte, verbesserte sie sich: „Mein Kind.“
    Er nickte. „Ich weiß, du gibst dir Mühe. Aber Doktor Britain sagt, dein Körper weiß noch nicht, wie er sich verhalten wird. Er meinte, du musst dich erholen, ruhig bleiben und stressfrei leben. Gold Grove ist dafür bestens
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