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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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kennengelernt hatte, ihre Gefühle und Sehnsüchte erraten und sie zu einem Spaziergang am Strand überreden würde, wo er ein prachtvolles Haus besaß. Sie hatte auch nicht beabsichtigt, den Spaziergang zu einem anschließenden Dinner auszudehnen …
    Das ist es, was mich jedes Mal in Schwierigkeiten bringt, dachte Bobbi. Da sie bereits als Teenager ihre Eltern verloren hatte, musste sie frühzeitig lernen, sich hart zu geben und finanziell unabhängig zu sein. Reichtum würde ihr zwar niemals beschieden sein, zu hungern brauchte sie aber auch nicht gerade. Sie besaß Intelligenz und Talent und verfügte über Disziplin.
    Doch sie versuchte immer das wiederzuerlangen, was ihr der Tod ihrer Eltern so plötzlich genommen hatte, und bemühte sich ständig, den Sinn für die Familie zu bewahren.
    Was für ein Chaos, sagte sie sich, als sie nun vorsichtig und sehr langsam die Finger löste, die ihre Brust umspannten. Für einen Moment hob sie seinen Arm und wollte sich rasch seitwärts drehen. Doch Sin gab einen unverständlichen Laut von sich, furchte die Stirn und zog Bobbi, ohne die Augen zu öffnen, wieder an sich.
    Erneut nahm Bobbi seine Wärme, den Duft seines Eau de Cologne und seine männliche Ausstrahlung wahr und ließ in ihrem Herzen die Saite anrühren, die ihren Platz in den Armen eines Mannes suchte und sie zum Verweilen lockte.
    Doch plötzlich fiel ihr ein Spruch ihres Exmannes ein: „Besser, keinen Mann zu haben als den falschen.“
    Sinclair war entschieden der falsche Mann.
    Langsam wiederholte Bobbi ihren Fluchtversuch. Diesmal schaffte sie es. Sie fand ihre Höschen neben dem Bett, die Strumpfhose auf dem Teppich. Der BH hing wie ein Hut über einem der Bettpfosten. Aufstöhnend legte sie ihn sich um, während sie nach ihrem Pullover und der langen Hose suchte. Endlich fand sie beides hinter der Tür auf dem beigefarbenen Teppich der Galerie, von wo aus Bobbi das gesamte Wohnzimmer mit der gewölbten Decke überblicken konnte. Trotz aller Konzentration auf die geplante Flucht musste sie daran denken, dass sie sich von dieser kostspieligen, eleganten Umgebung zurückgestoßen fühlte.
    Wo hatten sich nur ihre Schuhe versteckt? Der eine hing über dem Ohr einer afrikanischen Maske. Während sie den zweiten suchte, weigerte sie sich zu überlegen, wie der erste an seinen Platz gekommen war. Als sie gerade beschloss, ohne ihn zu gehen, sah sie ihn in einem Trophäenschrank, der sich in einem mit Eichen- und Ledermöbeln ausgestatteten Arbeitszimmer befand. Auf einem Fuß hüpfend, während sie den zweiten anzog, eilte sie zur Tür. Wut stieg in ihr auf.
    Sicher, sie hatte sich töricht verhalten, aber Sin war wohl kaum weniger zu tadeln. Er hatte sie betrunken gemacht, ihre Sehnsucht nach Gesellschaft ausgenutzt und sie in eine Nacht manövriert, die ihr unvergesslich bleiben sollte …
    Nein, das war nicht fair. Sin hatte sie nicht gewaltsam auf den Mondscheinspaziergang gelockt, ihr nicht den Champagner in die Kehle geschüttet und sie damit empfänglich für seinen Charme und seine romantischen Absichten gemacht. Sie war maßlos verletzlich, das war ihr Problem.
    Behutsam umfasste sie den Türknauf und schätzte sich bereits glücklich, entflohen zu sein, ohne Sin geweckt zu haben, als ihr einfiel, dass sie ihre Handtasche vergessen hatte. Sicherlich lag sie noch oben. Ohne die Tasche konnte sie kein Taxi nehmen.
    Sin schlief noch auf der Seite, als Bobbi auf Zehenspitzen ins Zimmer trat. Sie bewegte sich vorsichtig, schaute auch unters Bett – nichts.
    Panik bemächtigte sich ihrer. Sie dachte an die fehlenden Autoschlüssel, den Führerschein, die Kreditkarten. Aber dann sah sie, dass die Badezimmertür offen stand.
    Staunend trat sie über die Schwelle. Dies war kaum ein schlichtes Badezimmer zu nennen. Es besaß eine im Fußboden versenkte Wanne, eine extra Duschkabine, einen Ankleideraum und eine über dem Boden angebrachte Fensterbank mit einer Vielzahl Grünpflanzen. Bobbi suchte jedes Bord ab und überlegte bereits, Kreditkarten und Führerschein als verloren melden zu müssen, als sie die Handtasche an den Schulterriemen vom Duschkopf baumeln sah.
    Was war hier letzte Nacht vor sich gegangen?
    Hastig ergriff Bobbi ihre Tasche, eilte ins Schlafzimmer – und blieb wie angewurzelt stehen. Sin saß aufrecht im Bett und blickte sie überrascht und höchst verführerisch an.
    Einen Moment war ihr, als zöge eine mächtige Kraft sie zu ihm hin. Doch dann stand ihr deutlich ein abschreckendes
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