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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander
Autoren: Paula Quinn
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verschwand im Dunkel.
    »Henry?« Zur Hölle! Mairi krallte die Finger in den Strick um ihre Handgelenke und versuchte verzweifelt, den dicken Knoten zu lösen. Sie musste einen Weg finden, sich selbst zu befreien. Es war ihre einzige Hoffnung. Sie dachte an die dünne Klinge in ihrem Haar, zog sich hoch und schloss die Finger um den schmalen Griff.
    »Eine Zeit lang hätte mir ein Leben mit dir gefallen. Aber irgendwann hätte ich angefangen, dich wegen deiner Zuneigung zu meinem Schwager zu hassen. Und letztlich hätte ich euch beide töten müssen. Dieses Problem werde ich mir ersparen.«
    »Wie könnt Ihr wissen, dass ich mich nie in Euch verlieben würde?« Es war nur ein kläglicher Strohhalm, doch wenn ihre Worte Oxford dazu brachten, an seinem Vorhaben zu zweifeln, dann wäre das eine kleine Chance. »Seid Ihr so sicher, in allem zu versagen, was Ihr tut, dass Ihr Euch nicht einmal traut, es zu versuchen?«
    Henry tauchte aus dem Schatten auf und sah Mairi hoffnungsvoll an. Sie betete, dass sie seinen Blick richtig deutete.
    Eine andere Stimme aus der Dunkelheit, schrill und wütend wie die Hölle, hielt ihn zurück.
    »Bist du noch nicht mit ihr fertig?« Elizabeth de Vere trat in den Lichtschein. »Sie suchen oben nach ihr! Kannst du denn nichts richtig machen?«
    Die Farben, die Henrys Gesicht zeichneten, verblassten zu einem geisterhaften Weiß. »Warum bist du hergekommen? Jemand hätte dir folgen können!« Er schob sie zur Seite und hielt eine der Kerzen hoch.
    »Mich hat niemand gesehen, Henry. Ich bin nicht so ein Stümper wie du.«
    Mairi hasste dieses Biest von einer Frau. Auf keinen Fall würde sie sterben und ihr Connor überlassen!
    Sie drehte das schmale Messer in ihren Fingern, bis die Schneide über den Strick schnitt. Hoffnung erfüllte ihre Seele. Angestrengt arbeitete sie, bis die Fasern zu reißen begannen.
    »Hast du ihr gesagt, wer du bist?«, fragte Elizabeth ihren Bruder. »Dann musst du sie jetzt töten, nicht wahr«, erklärte sie, als er nickte.
    Henry nickte noch einmal.
    Mairi setzte ihre mühsame Arbeit an dem Strick fort, bis sie schließlich eine Hand befreien konnte.
    »Du willst Vater doch nicht schon wieder enttäuschen, oder? Du weißt, es ist noch zu früh, die Gunst des Königs zu verlieren. Wenn du diese Barbarin am Leben lässt und der König erfährt von deinem Tun …«
    »Es verrät viel über Euch, Elizabeth«, unterbrach Mairi sie und zog die Blicke der beiden auf sich, »dass Euch als einziger Weg, mich zu besiegen, nur einfällt, mich zu töten.«
    »Euch besiegen?« Henrys Schwester lachte. »Ich bin keine barbarische Highlanderin. Und außerdem gibt es nichts, worin ich Euch besiegen müsste.«
    »Ihr werdet Connor niemals haben, solange ich lebe – und selbst wenn ich tot bin nicht. Sein Herz gehört nur mir.«
    Elizabeths Lippen spannten sich an, und ihre Locken zitterten, als sie auf Mairi zuging. »Henry, gib mir dein Messer! Ich werde dieses Weib eigenhändig töten.«
    Mairis schmale Klinge blitzte im Kerzenschein auf, als sie auf Elizabeths Wange niederfuhr und sie aufschlitzte.
    Elizabeth de Vere schrie, vielleicht laut genug, dass es auch in den Mauern über ihr alle hörten.
    Henry stürzte vor und ging dann mit solcher Wucht zu Boden, dass der Gang vom Krachen von Knochen widerhallte, als er auf dem Boden aufschlug.
    Jemand hockte auf seinem Rücken. Es war Connor. Connor!
    Und Colin! Mairi sah ihn einen Augenblick später, als er wie selbstverständlich aus dem Schatten auftauchte und Elizabeth packte und festhielt, die ununterbrochen schrie.
    Mairi benutzte ihr Messer, um ihre Hände ganz von den Stricken zu befreien und dann ihre Fußfesseln zu durchschneiden. Connor zerrte Oxford auf die Beine. Er holte mit der Faust aus und trieb sie Henry in den Magen, dann versetzte er ihm einen zweiten Fausthieb auf den Rücken. Dieses Mal sackte Henry de Vere lautlos zu Boden.
    Mairi sprang Connor in die ausgebreiteten Arme und hielt sich an ihm fest. Er hatte sie gefunden. Sie dankte Gott und erinnerte sich, welches Versprechen sie Ihm gegeben hatte.
    »Bist du verletzt, Mairi?«
    »Nein.« Sie hob den Kopf, um Connor zu küssen.
    »Vielleicht kann das warten, bis wir diese beiden zum König gebracht haben?«, schlug Colin vor und bedeutete Henry mit einer Handbewegung aufzustehen.
    Connor zwinkerte ihr zu, dann wandte er sich um, um sich Henry zu greifen. Mairi flatterte das Herz in der Brust. Wie war es möglich, dass sie einen Mann so sehr lieben
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