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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander
Autoren: Paula Quinn
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Zuerst musste er Mairi finden.
    Als sie die Tür zu den Zimmern des Earls erreichten, fasste Connor nach dem Türgriff. Die Tür war verschlossen. Mairi konnte nicht drinnen sein, es sei denn, der Earl hatte sie entdeckt und eingeschlossen.
    »Lass mich es versuchen!« Colin schob ihn zur Seite und zog eine dünne Klinge zwischen den Falten seines Plaids hervor. Er machte sich einen Moment lang am Schloss zu schaffen. Connor beobachtete ihn. Er erinnerte sich, wie leicht sich Mairi zu Queensberrys Räumen Zutritt verschafft hatte. Es machte ihn krank, dass sie im Öffnen von Türen, die ihr nicht offen standen, ebenso geschickt war wie ihr Bruder.
    Das Schloss klickte, die Tür öffnete sich, und Colin betrat ohne Eile die Räume des Earls. Er bewegte sich völlig geräuschlos, als er die dunklen Zimmer durchsuchte und schließlich am Bett des Earl of Oxford stand.
    Mairi war nicht hier. Der Earl hingegen schon; er schlief tief und fest mit einem Serviermädchen im Arm, das an seiner Brust schnarchte.
    Connor sank das Herz. Könnte Mairi bei Henry sein? Reagierte er, Connor, über? Hatte sie ihn vielleicht einfach nur allein zurückgelassen, um etwas zu essen? Colin und er traten wieder auf den Flur hinaus. Alex Seymour kam eilig zu ihnen.
    »Lord Oxford war nicht in seinem Zimmer, Captain.«
    Connor spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Sowohl Oxford als auch Mairi waren zu dieser unchristlichen Stunde nicht in ihren Betten? Das war mehr als ein Zufall. Sie waren zusammen. Aber wo? Der Garten schied aus, waren Alex und Andrew doch vor wenigen Augenblicken von dort hereingekommen. Sie hätten es erwähnt, hätten sie Oxford gesehen. War Mairi freiwillig mit Henry de Vere gegangen? Verdammt, Connor befürchtete, sie könnte zu ihm gegangen sein, um die Antworten zu bekommen, die sie brauchten. Aber sie wäre ihm doch wohl nicht allein irgendwohin gefolgt, wenn die Hälfte des Palastes bereits schlief? Connor wollte zum Bankettsaal hinüberlaufen, als er einen Schimmer blonder Locken erspähte, bevor er um die Ecke eines weiteren Korridors auch schon wieder verschwunden war.
    Elizabeth!
    »Alex, wartet hier auf die anderen! Sagt ihnen, dass Miss MacGregor bei Lord Oxford ist und dass wir sie finden müssen!«
    »Wohin gehst du?« Colin lief ihm nach, als Connor sich daranmachte, Elizabeth zu verfolgen.
    »Die bessere Frage ist, wohin sie geht.« Connor wies auf Elizabeth, die einige Meter vor ihnen die Treppe hinuntereilte.

Kapitel 39
    M airi erwachte und wurde von einem Entsetzen ergriffen, wie sie es noch nie zuvor empfunden hatte. Sie war gefesselt. Ihre Handgelenke, die Arme hochgestreckt über ihren Kopf … ihr Mund … ihre Beine. Bewegungslos gemacht von Stricken, eingeschlossen von Dunkelheit. Panik durchströmte sie und machte sie schwindelig. Gott, sie durfte nicht wieder ohnmächtig werden! Sie kämpfte um Atem, um sich zu beruhigen; sie durfte nicht zulassen, dass Furcht sie übermannte. Das war etwas, das jeder Krieger lernte, und ihre Lehrmeisterin Claire war in der Tat furchtlos gewesen.
    Was war mit ihr geschehen? Mairi konnte sich nicht erinnern, wie sie hierhergekommen war. Sie war mit Connor zusammen gewesen …
    Etwas – oder jemand – ging an ihr vorbei. Es war im Dunkel nicht zu erkennen, und Mairi spürte, dass ihr die Haare zu Berge standen. Ihre Entschlossenheit wankte, und sie begann, sich heftig gegen ihre Fesseln zu wehren.
    Das plötzliche Aufflammen einer Kerze vor ihrem Gesicht machte ihren Bemühungen ein Ende. Ihre Augen brauchten einen Moment, um zu erkennen, was vor ihr stand. Genauer gesagt, wer. Sein Gesicht war eine groteske Maske aus geschwollenem Fleisch und Narben. Henry. Sie war neben ihm gegangen …
    Er stellte seine Kerze auf einer Art Sitz neben ihr ab und zündete eine weitere an, dann noch eine und noch eine, bis ihre Umgebung in goldenem Licht erglänzte.
    Wo zur Hölle war sie? Sie sah nichts als Mauern um sich herum und den schmutzbedeckten Fußboden, auf dem sie lag.
    »Wusstet Ihr, dass Whitehall früher das York House genannt wurde?« Henry wandte sich zu ihr und nahm seine Perücke ab. »Es wurde einst vom Erzbischof von York bewohnt und wurde später Sitz Kardinal Wolseys. Er war, wie Ihr vielleicht wisst oder auch nicht wisst, ein Mann von recht brutalen Vorlieben. Er hat dieses Gewölbe unter den Weinkellern zu seinem ganz privaten Vergnügen anlegen lassen.«
    Sie befand sich also noch in Whitehall. Aber was nützte ihr das? Mairi bezweifelte,
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