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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander
Autoren: Paula Quinn
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konnte?
    »Henry, sag nichts …!«
    »Lizzy«, entfuhr es Henry leise. Er sah seine Schwester zum ersten Mal richtig an, seit Mairi sie mit dem Messer getroffen hatte. »Dein Gesicht.«
    Elizabeth begann zu weinen und schließlich zu kreischen und zu heulen. Mairi empfand fast Mitleid mit ihr, jedenfalls bis ihr Blick auf Henry fiel. Was sah sie in seinen Augen? Keine Wut. Keinen Hass, sondern etwas, das fast wie Genugtuung aussah. Vielleicht waren jetzt die Gewichte zwischen ihm und seiner Schwester ein wenig gleichmäßiger verteilt. Was immer es auch war, es verschwand, als er Connor ansah.
    »Wenn Ihr uns freilasst, wird mein Vater dafür sorgen, dass Ihr Elizabeth nicht heiraten müsst.«
    Connor erwiderte nichts und zerrte Henry vorwärts. Mairi folgte ihm, Colin und Elizabeth gingen dicht hinter ihr.
    »Es gibt keinen Grund, dass er erfahren muss, dass Miss MacGregor mit einer Bande von Mördern herumzieht.«
    »Henry, wovon sprecht Ihr?«, fragte Mairi und hielt eine Kerze vor sich hingestreckt, um ihren Weg zu beleuchten. »Der König ist mein Verwandter. Er wird Euren Anschuldigungen gegen mich ohne einen Beweis nicht glauben.«
    »Dann werden wir mit Seiner Majestät nicht über die Cameronianer reden?«, fragte Henry und schaute auf seine Schwester.
    Mairi wusste, dass Henry sie getötet hätte, wäre Connor nicht gekommen. Ganz egal, ob er nun behauptete, sie zu lieben oder nicht. Ihm wäre gar nichts anderes übrig geblieben, nachdem er ihr offenbart hatte, wer er war. Sie wusste jetzt zu viel über ihn und seine Familie. Sie hätte mit einer Hand gegen ihn kämpfen können, aber wie lange? Mairi zitterte und ging näher zu Connor.
    »Sie wird nicht über die Cameronianer sprechen«, sagte Connor zu ihm, »aber Ihr werdet es tun.«
    Henry kicherte, doch es klang freudlos. »Ihr seid verrückt, wenn Ihr annehmt, ich würde meinen Vater …«
    »Ihr werdet es tun, wenn Ihr wollt, dass Eure Schwester lebt«, schnitt Connor ihm das Wort ab. »Man wird sie in mein Zimmer bringen und bewachen, während ich Euch dem König vorführe. Solltet Ihr nicht alles gestehen, wird sie mein Zimmer nicht lebend verlassen.«
    Henry stieß einen angestrengt klingenden Ton aus, der sich mit Elizabeths lautem Aufkeuchen mischte. Zuerst glaubte Mairi, Connor hätte die falsche Geisel gewählt, doch Henry liebte seine Schwester, armer bedauernswerter Mann, der er war!
    Jetzt, da sie in Sicherheit war, hatte Mairi die Zeit, darüber nachzudenken, dass höchstwahrscheinlich sie es war, die Henry de Vere zu dem gemacht hatte, was er war. Sie, Mairi, hatte Henry gemocht. Es tat ihr leid, dass sie sein hübsches Gesicht entstellt und ihm damit sein Selbstbewusstsein genommen hatte.
    Zur Hölle, bis jetzt hatte sie es nie bereut, einem Cameronianer Schaden zugefügt zu haben – oder einem von deren Anhängern. Mairi war plötzlich nach Weinen zumute. Verdammt, sie hatte an diesem Tag einfach zu viel auszuhalten gehabt! Daran musste es liegen. Schließlich war sie kein weiches, schwaches Mädchen, das im Angesicht einer Gefahr zusammenbrach.
    Aber, so dachte sie, als sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte, ein Mädchen bin ich. Sie schaute zu ihrem geliebten Highlander hoch und war froh darüber.

Kapitel 40
    D ank einer blonden Locke, die Colin ihm auf den Schoß legte, gestand Henry de Vere dem König alles. Er erzählte nicht nur von der Aufforderung seines Vaters, mit den Cameronianern zu verhandeln, sondern legte dem König auch den Plan des Earl of Oxford dar, im Frühjahr nach Dorset zu reisen, um sich dort mit dem exilierten Duke of Monmouth zu treffen. Unter der Androhung, wegen Hochverrats gehängt zu werden, gab Henrys Vater dem König wichtige Informationen über die Ankunft des Dukes. Er wollte bei Lyme Regis mit drei Schiffen landen, die mit vier leichten Feldkanonen und fünfzehnhundert Musketen bestückt waren.
    James ließ den Earl gefangen setzen, zusammen mit dessen Sohn und weiteren fünfzehn Adligen, zu denen auch die Lords Oddington und Hollingsworth gehörten. Anschließend schickte er seinen Admirälen den Befehl, ihren Kurs zu ändern und nach Dorset zu segeln. Zumindest fürs Erste war ein Krieg verhindert worden. Unglücklicherweise wusste der Earl nichts über den Überfall auf das Kloster St. Christopher. Deshalb konnte die Unschuld des Dukes weder bewiesen noch widerlegt werden … oder die Schuld des Prinzen von Oranien.
    Nachdem sie den König verlassen hatten, ging Mairi an Connors Arm die
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