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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander
Autoren: Paula Quinn
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dass irgendjemand außer Henry diesen Ort kannte.
    Er kam zu ihr. Mairi versteifte sich. Sie könnte beide Füße anheben, um Oxford gegen die nächstliegende Wand zu treten. Aber sie würde weiterhin gefesselt sein, bis er sich davon erholte – und dann … Sie musste nachdenken, doch sie konnte es nicht, wenn seine Finger ihr Gesicht berührten.
    »Ich werde Euch den Knebel abnehmen, aber wenn Ihr schreit, werde ich Euch den Mund wieder zubinden.« Er schaute hinauf zur niedrigen Decke aus dicken Steinquadern. »Ich glaube allerdings nicht, dass irgendjemand Euch hören würde, doch ich werde kein Risiko mehr eingehen.«
    Er zog das Tuch von ihrem Mund und über ihr Kinn. Mairi schrie nicht. Niemand würde sie hören. Niemand würde sie finden.
    Nein! Sie riss sich zusammen und konzentrierte sich darauf, von hier zu entkommen, nicht darauf hierzubleiben. Worüber hatten sie gesprochen? Wie war es ihm gelungen, sie bewusstlos zu machen, ohne ihr einen Faustschlag zu versetzen?
    »Was bezweckt Ihr mit dem hier, Henry?«
    »Du warst so freundlich zu mir, Mairi.« Er strich mit der Fingerspitze über ihr Auge, ihre Wange, ihr Kinn. »Wäre es nicht so gewesen, hätte ich dich schon eher getötet.«
    »Warum?«, verlangte sie zu wissen und wandte den Kopf ab. »Wenn Ihr mich jetzt töten werdet, dann seid auch Manns genug, mir zu sagen, warum! Ist es wegen Eurer Schwester? Handelt Ihr auf ihre Anweisung?«
    Er lachte und ließ seine Perücke auf den Boden fallen. »Mein Motiv ist ein sehr viel persönlicheres.« Während er sprach, kam er wieder näher, bis seine Brust ihre berührte. Seine Hand legte sich auf sie. Er schob sie in den Schlitz ihres Rockes und strich über ihre nackten Oberschenkel. Mairi rührte sich nicht, schwor sich jedoch, ihn zweizuteilen, wenn sie hier lebend herauskam.
    Es war vorbei, bevor es zu viel wurde, es zu ertragen. Impotenter Bastard. Jetzt hielt er die Hand vor ihr Gesicht, ein Messer glänzte darin.
    »Ich hätte dir vergeben können«, sagte er leise, während er mit der Spitze der Klinge mit allergrößter Behutsamkeit über ihr Gesicht fuhr. »Wenn du nicht ihn gewählt hättest.«
    Gott im Himmel, sie würde von einem Verrückten getötet werden! »Mir was vergeben? Ich habe Euch nie gesagt, dass ich Euch liebe, Henry. Genau genommen habe ich …«
    »Glen Garry, Mairi.« Seine Worte ließen sie schweigen. »Du und deine Freunde haben das Haus von Archibald Frazier überfallen und dann eine Kutsche angehalten, die versucht hat, dem Gemetzel zu entkommen. Erinnerst du dich daran, dass du den Kutscher getötet und einen Schlag mit meinem Handschuh auf die Wange bekommen hast?«
    Mairi starrte ihn an, unfähig zu glauben, was ihm gerade über die Lippen gekommen war. Er konnte nicht jener Mann sein. Mairi erinnerte sich. Sie hatte nicht so viele Menschen getötet, wie sie es Connor gegenüber prahlend behauptet hatte. Aber diesen einen hatte sie getötet.
    Oder nicht?
    Während diese Wahrheit ihr ins Bewusstsein drang, wurde Mairi noch etwas klar. Wenn Henry jener Mann war, dann hatte er an einem Treffen der Cameronianer teilgenommen. Deshalb hatte er gewusst, was er ihr sagen musste, um sie von Connors Krankenbett wegzulocken. Die ganze Zeit hatte er gewusst, wer sie war. Er hatte nicht zum König gehen können, um sie anzuklagen, denn dann hätte er erklären müssen, warum er an einem geheimen Treffen der Feinde James’ teilgenommen hatte.
    Doch jetzt war nichts von all dem von Bedeutung. Ihr Messer hatte das seinem Gesicht angetan, hatte ihn zu dem einsamen Mann gemacht, der er jetzt war. Dafür würde er sie töten.
    Sie schloss die Augen und betete stumm zu Gott. Wenn Er sie irgendwie aus dieser Lage befreite, würde sie sich für den Rest ihrer Tage bemühen, nichts als ein Mädchen zu sein.
    Noch eine Frage ging ihr durch den Sinn, und sie öffnete die Augen und sah Oxford mit gerunzelter Stirn an. Hatte er sie die ganze Zeit getäuscht? Unmöglich. Zum Teufel!
    »Hervorragende Arbeit, Mylord«, räumte sie ein. Schließlich war die Scharade jetzt vorüber. »Ihr habt mich perfekt zum Narren gehalten. Ich habe wirklich geglaubt, Ihr wärt in Eurer Freundlichkeit aufrichtig mir gegenüber gewesen.«
    »Das war ich.« Er wurde sofort ernst. »Ich habe mich in dich verliebt. Selbst nachdem ich herausgefunden hatte, wer du bist, habe ich dich noch immer geliebt.«
    »Dann werdet Ihr mich nicht töten?«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Er machte auf dem Absatz kehrt und
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