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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis
Autoren: K. H. Scheer
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hin­der­te den Su­per­sau­ger je­doch nicht dar­an, die Män­ner lang­sam über die ab­ge­schräg­te Front-Pan­zer­plat­te der Frä­se zu zie­hen. Im Geis­te sah ich die bei­den be­reits in dem ro­tie­ren­den Schlund ver­schwin den und einen knap­pen Me­ter da­hin­ter in den ato­mar auf­ge­heiz­ten Ver­damp­fungs­fel­dern das Zeit­li­che seg­nen.
    »Ab­schal­ten, ver­dammt!« schrie ich au­ßer mir in das Helm­mi­kro­phon. Mein Gott – hör­te der Mann mich über­haupt in dem In­fer­no?
    Doch – er hat­te mei­nen Zu­ruf ver­stan­den. Das Heu­len ver­klang; die bei­den Män­ner rutsch­ten an der Front­plat­te der Frä­se wie­der nach un­ten.
    Lach­te Mna­ko­ro im­mer noch? Sie wer­den es kaum glau­ben – er lach­te!
    Ich öff­ne­te den Druck­helm mei­nes Schutz­an­zugs. Mna­ko­ro und May­koft tru­gen selbst­ver­ständ­lich eben­falls mo­der­ne Mon­tu­ren mit dicht­schlie­ßen­den Pan­zer­hel­men und aut­ar­ken Le­bens­er­hal­tungs­sys­te­men. Oh­ne ei­ne sol­che Aus­rüs­tung kam über­haupt nie­mand in die Kalk­stol­len hin­ein, da­für sorg­ten schon die Pos­ten der GWA und die Wach­kom­man­dos der afri­ka­ni­schen Di­vi­sio­nen. Aber wenn Sie an­ge­nom­men ha­ben, die­ser Ban­tu hät­te sei­nen Helm vor­schrifts­mä­ßig ge­schlos­sen, dann ha­ben Sie sich ge­täuscht. Er hat­te gar nicht dar­an ge­dacht – nach dem Mot­to: »Ich will hier se­hen und rie­chen, was es zu se­hen und zu rie­chen gibt.«
    Mna­ko­ro schüt­tel­te sich, daß die Stein­split­ter von sei­ner Klei dung flo­gen. Sein dunkles Ge­sicht wirk­te wie ge­pu­dert. Die Haa re wa­ren je­den­falls blü­ten­weiß.
    »Okay, un­ser Su­per­mann lebt noch«, gab je­mand über Funk be­kannt. Das war wie­der Stea­mers, der Re­gis­seur des Un­ter­neh­mens.
    »Den kön­nen Sie mit den paar Stein­bro­cken auch kaum um­brin­gen.« Die­se Wor­te konn­ten nur von Dr. Sa­my Ku­lot, un­se­rem »Ur­zeit-Me­di­zi­ner«, stam­men, der laut Han­ni­bals re­spekt­lo­ser Aus­sa­ge des­halb bar­fuß ope­rier­te, weil er die So­cken für die Nar­ko­se brauch­te.
    »Dar­über re­den wir noch, mei­ne Her­ren«, ver­sprach ich wü­tend und wand­te mich dann an den afri­ka­ni­schen Ge­heim­dienst­chef.
    »Hö­ren Sie, Sir, so geht das nicht. Sie ha­ben im In­ter­es­se un­se­rer ge­mein­sa­men Auf­ga­be ge­fäl­ligst ge­sund zu blei­ben und des­halb die er­for­der­li­chen Schutz­maß­nah­men zu er­grei­fen. Wenn Sie nicht so­fort die An­wei­sun­gen be­fol­gen, se­he ich mich ge­zwun­gen, für Ihr kör­per­li­ches Wohl­be­fin­den zu sor­gen. Ist das ganz klar, Pa­lo­re Mna­ko­ro?«
    »Das heißt, der Lan­ge will ihm sonst den Helm über sei­ne Ge­dan­ken-Braue­rei stül­pen«, ver­nahm ich Han­ni­bals Stim­me aus den Helm­laut­spre­chern. »Groß­ar­tig, wie­der ei­ne neue Be­griffs­schöp­fung! Wo bleibt Ihr Bei­falls­ge­heul, Ku­lot?«
    »Ich wer­de Sie nar­ko­ti­sie­ren, ver­las­sen Sie sich dar­auf, Sie Gift­bol­zen. Was schnup­pern Sie denn schon wie­der an mei­nen Fü­ßen her­um?«
    Das ei­gen­tüm­li­che Ge­spräch ent­spann­te die La­ge. May­koft grins­te; wäh­rend der Afri­ka­ner die letz­ten Staub­par­ti­kel aus den ge­quäl­ten Lun­gen hus­te­te.
    »Ak­zep­tiert und ein­ver­stan­den, Kon­nat«, er­klär­te er rasch. »Ich weiß jetzt je­den­falls, was ich mei­ner Re­gie­rung zu be­rich­ten ha­be. Die hie­si­gen Bau­maß­nah­men schei­nen in der Tat et­was schwie­rig zu sein?«
    »Et­was?« wie­der­hol­te ich scho­ckiert. »Sir, das ist ei­ne wah­re Höl­le, die je­den Au­gen­blick vollends in sich zu­sam­men­stür­zen kann. Und von hier aus soll ich um 187.000 Jah­re in die Ver­gan­gen­heit star­ten? Wer ga­ran­tiert mir da­für, daß der Nach­schub über­haupt durch­kommt? Wenn euch der Berg wie ein Kar­ten­haus zu­sam­men­bricht, flie­ge ich mit dem De­for­ma­tor an einen an­de­ren Ort und keh­re von dort aus in un­se­re Zeit zu …«
    Ich un­ter­brach mich, wohl wis­send, wel­chen Un­sinn ich ge­re­det hat­te. Mna­ko­ro wisch­te sich den Schmutz aus dem Ge­sicht und mus­ter­te mich ein­ge­hend. May­koft grins­te im­mer noch.
    »Sie ha­ben schnell
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