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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis
Autoren: K. H. Scheer
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we­ni­ger großer Was­ser­stol­len.
    Die Spe­zia­lis­ten der Na­vy, dar­un­ter die Fach­leu­te der GWA, wa­ren jetzt noch in fie­ber­haf­ter Ei­le da­bei, we­nigs­tens einen gut be­fahr­ba­ren Un­ter­was­ser­weg zu er­kun­den.
    Wir schrie­ben den 1. März 2011. Vor vier­zehn Ta­gen wa­ren wir mit dem un­för­mi­gen Mars­ge­rät in der Ge­birgs­wüs­te ge­lan­det. Es hat­te un­ge­fähr ei­ne Wo­che ge­dau­ert, bis man einen Durch­bruch zu den tief­lie­gen­den Hohl­räu­men ge­schaf­fen hat­te. An­schlie­ßend hat­ten wir den Zeit­de­for­ma­tor un­ter un­säg­li­chen Mü­hen durch die neu­ge­bro­che­nen Stol­len ge­flo­gen, un­ter stän­di­ger Be­dro­hung durch lo­se Fels­mas­sen, die man in der Ei­le nicht hat­te be­fes­ti­gen kön­nen.
    Der Küs­ten­strei­fen zwi­schen Ceuta und Ben­zo war zu ei­ner rie­si­gen Bau­stel­le ge­wor­den. Oh­ne die Hil­fe der Afri­ka­ner wä­re es aus­ge­schlos­sen ge­we­sen, nur einen Nach­schub-Luft­frach­ter un­auf­fäl­lig aus­la­den zu kön­nen. Und wir brauch­ten vie­le Luft­frach­ter, be­zie­hungs­wei­se de­ren In­halt. Ich wür­de es nicht noch ein­mal ris­kie­ren, mit ei­nem to­tal über­füll­ten Ge­rät in die Ver­gan­gen­heit vor­zu­drin­gen, um dort fest­zu­stel­len, daß wir doch nicht die rich­ti­gen Gü­ter an Bord hat­ten.
    Ge­ne­ral Pa­lo­re Mna­ko­ro und Dr. Bu­ry Ne­te­me, der Au­ßen­mi­nis­ter der Afri­ka­ni­schen Staa­ten­fö­de­ra­ti­on, hat­ten nach un­se­rem ers­ten Miß­er­folg ein­ge­weiht wer­den müs­sen.
    Bis da­hin war die An­ge­le­gen­heit ein GWA-Fall ge­we­sen, doch jetzt muß­ten wir auf die Hil­fe der Völ­ker zu­rück­grei­fen, oder es wür­de nie­mals ei­ne Mensch­heit in un­se­rem Sin­ne ge­ben.
    Und nun, aus­ge­rech­net bei Mna­ko­ros ers­tem Be­such in der Bau­stel­le, muß­te ei­ne die­ser tücki­schen De­cken her­ab­bre­chen und ihn bei­na­he er­schla­gen.
     
    Zwei Män­ner, ei­ner ein un­ter­setz­tes Mus­kel­bün­del mit breit­flä­chi­gem Ge­sicht und an den Schlä­fen er­grau­ten Haa­ren, wa­te­ten durch den Schutt.
    Pa­lo­re Mna­ko­ro lach­te. Tat­säch­lich – er lach­te!
    Ne­ben ihm klet­ter­te der ehe­ma­li­ge GWA-Cap­tain, Gra­ham J. May­koft, über das Ge­röll hin­weg. Im Ge­gen­satz zu dem Afri­ka ner fluch­te er der­art schau­er­lich, daß der Fah­rer der halb­ver­schüt­te­ten Frä­se über­rascht die Luft an­hielt.
    »Darf man end­lich um Ru­he bit­ten«, schrie je­mand über Funk.
    Es war Oberst Reg J. Stea­mers ge­we­sen, der Mann, den an geb­lich nichts er­schüt­tern konn­te. Mna­ko­ros Bei­na­he-Tod hat­te ihm aber doch die be­rühm­te Ner­ven­kraft ge­raubt.
    Ich ent­schloß mich, im In­ter­es­se von Mna­ko­ros Ge­sund­heit kurz­fris­tig mei­ne te­le­pa­thi­schen Fä­hig­kei­ten ein­zu­set­zen.
    Sein Be­wußt­seins­in­halt schi­en förm­lich in mei­ne Pa­rap­si-Sin­ne hin­ein­zu­sprin­gen. Ich er­kann­te sei­ne Ge­dan­ken­gän­ge, fast ehe er sie selbst for­mu­liert hat­te.
    Ihm war nichts pas­siert. Er fühl­te sich wohl. Aus sei­nem Er­in­ne­rungs­bild war zu ent­neh­men, daß er beim ers­ten Pras­seln der her­ab­stür­zen­den Trüm­mer blitz­ar­tig un­ter ei­nem der vie­len Fels­vor­sprün­ge in De­ckung ge­gan­gen war.
    May­koft da­ge­gen dach­te an die Kon­se­quen­zen, die ein töd­lich ver­lau­fen­der Un­fall nach sich ge­zo­gen hät­te.
    Über uns tauch­te ein stäh­ler­nes Un­ge­tüm aus dem noch im­mer wir­beln­den Kalk­staub auf. Ein in­fer­na­li­sches Heu­len wur­de hör­bar.
    Der Gi­gant-Ent­lüf­ter, ei­ne eu­ro­päi­sche Spe­zi­al­kon­struk­ti­on, saug­te die Staub­mas­sen so schnell ab, daß die Sicht plötz­lich ein­wand­frei war. Da­nach aber schi­en der Tech­ni­ker an den Schal­tun­gen des atom­ge­trie­be­nen Un­ge­tüms zu ver­ges­sen, daß un­ter dem Sau­grüs­sel auch ei­ni­ge Men­schen stan­den, die na­tür­lich nicht ge­nug Mas­se be­sa­ßen, um dem tai­fun­ähn­li­chen Sog Wi­der­stand leis­ten zu kön­nen.
    Ich klam­mer­te mich an die Pla­nier­frä­se. May­koft hech­te­te nach vorn und um­fing Mna­ko­ros Fuß­ge­len­ke. Das
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