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Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Titel: Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution
Autoren: Alexander Merow
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Kollektivisten demnächst durch GCF-Verbände zu unterstützen und begann bereits mit ersten Waffenlieferungen an die Feinde der Rus. Weiterhin schickte sie Experten nach Russland, die Uljanin beim Aufbau einer professionellen Armee helfen sollten.
    „Artur Tschistokjows blutiges Regiment wird von der internationalen Gemeinschaft nicht länger geduldet!“, hatte der Weltpräsident bei der Vollversammlung des Weltverbundes in New York verkündet und er schien es diesmal ernst zu meinen.
    Der Anführer der Freiheitsbewegung war inzwischen ebenfalls nach Minsk zurückgekehrt. Während Frank seine Tage mit Zärtlichkeiten und entspannendem Müßiggang verbrachte, zerbrachen sich der weißrussische Präsident und sein Kabinett den Kopf darüber, wie sie die gewonnenen Gebiete sichern und mögliche Angriffe ihrer Feinde abwehren konnten. Dass ihre Chancen lächerlich gering waren, war ihnen durchaus klar. Thorsten Wilden traf sich in diesen Tagen einige Male nur kurz mit seiner Tochter und verschwand dann wieder, um sich mit Artur Tschistokjow oder auch dem japanischen Außenminister zusammenzusetzen. Wenn es einen durch die Weltregierung geförderten Bürgerkrieg in Russland geben würde, dann musste Japan unbedingt helfen.

    „Ich muss morgen wieder los. Nach Nowgorod!“, erklärte Frank traurig.
    „Ja, das ist wohl nicht zu ändern. Ich werde dich unterstützen und hier auf dich warten, mach dir keine Sorgen. In den nächsten Tagen werde ich an der „Skythen-Grundschule“ erst einmal ein wenig als Lehrerin aushelfen und mir die Universität von Minsk ansehen“, antwortete Julia und strich Frank zärtlich über die Brust.
    „Es ist aber nur eine Patrouillenfahrt, hat mir das Oberkommando gesagt. Das wird nicht so schlimm …“
    „Hauptsache, du kommst wieder zu mir zurück!“, flüsterte die junge Frau und liebkoste ihn.
    „Ja, werde ich! Versprochen!“
    Sie verbrachten eine leidenschaftliche Nacht und schliefen ohne Sorgen ein. Am nächsten Tag machte sich General Kohlhaas auf den Weg. Er war immer noch überglücklich und verabschiedete sich von seiner Geliebten mit einem Kuss.
    Dann machte sich Frank auf den Weg in die Kaserne am Stadtrand und fuhr mit der Warägergarde nach Norden. Während der Fahrt dachte er die ganze Zeit über an Julia und lächelte jedes Mal glücklich in sich hinein, wenn er ihr wundervolles Engelsgesicht vor seinem geistigen Auge erblickte.
    Die motorisierte Truppe stieß bis nach Valdaj vor und traf dort auf keinerlei Widerstand, denn die Dörfer und Kleinstädte hier waren schon weitgehend fest in den Händen der Rus. Meistens grüßten die Bewohner sogar freundlich, wenn die mit Drachenkopffahnen bestückten Lastwagen an ihnen vorbeirasten. In dieser Region herrschte Frieden und Frank war sich sicher, dass auch die nächsten Tage und Wochen ruhig bleiben würden.
    In der letzten Novemberwoche besetzte eine Truppe von Kollektivisten eine Schule im Osten von St. Petersburg und nahm die Lehrer und Schüler als Geiseln. Das weißrussische Fernsehen berichtete in einer langen Sondersendung darüber. Die schwarz-roten Terroristen forderten den Abzug der Rus aus der gesamten Metropole und drohten mit der Erschießung aller Schulkinder und Lehrer.
    Drei Tage lange wurde die Schule daraufhin belagert und letztendlich von der Polizei und den Soldaten der Volksarmee gestürmt. Im Gegenzug richteten die Geiselnehmer ein furchtbares Blutbad an und töteten 127 Schüler und 14 Lehrer, bevor sie selbst von den Angreifern zur Strecke gebracht werden konnten.
    Dieser Vorfall entsetzte ganz St. Petersburg und die umliegenden Regionen. Allerdings verdrehte die internationale Presse die Tatsachen in der üblichen Weise und schob die Bluttat einfach den Anhängern Tschistokjows in die Schuhe. Ein wütender Aufschrei erschütterte die medial kontrollierte Weltöffentlichkeit und tagelange Hetze gegen die Freiheitsbewegung folgte.
    Artur Tschistokjow nutzte den Vorfall seinerseits mit allen ihm zur Verfügung stehenden Fernsehsendern und Presseorganen ebenso für seine eigene Medienoffensive gegen den politischen Gegner. Die Bevölkerung in den Hoheitsgebieten der Rus entwickelte daraufhin vielfach einen brennenden Hass auf Uljanins Leute. So eskalierte die Lage weiter und die Weichen für einen Bürgerkrieg in Russland wurden durch die Hintergrundmächte langsam, aber sicher, gestellt.

    Thorsten Wilden war nun schon seit drei Tagen in Tokio. Ungeduldig hatte er in seinem Hotelzimmer auf eine
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