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Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Titel: Beutewelt 03 - Organisierte Wut
Autoren: Alexander Merow
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Kohlhaas alle notwendigen Informationen, um sich auf den Weg zu machen.
    „If you lie to me, call the police or tell someone anything, Alf will kill your mother!“, fauchte Frank in den Hörer, legte auf und verschwand aus der Wohnung.

    Während Bäumer auf Viktors Mutter aufpasste und zunehmend versuchte, die alte Frau irgendwie zu beruhigen, machte sich Frank auf den Weg in den Süden der Großstadt.
    Ein eilig herbeigerufenes Taxi brachte ihn auf schnellstem Wege in die Nähe des besagten Hotels. Er hastete durch einige dunkle Gassen und kam schließlich zu einem großen, dunklen Gebäude.
    „Zimmer 32, Etage 5“, flüsterte er leise vor sich hin und tastete nach der Waffe unter seiner Jacke. Anschließend zog er sich seine Baseballmütze noch tiefer ins Gesicht und ging hinein.
    Eine junge Frau an der Hotelrezeption lächelte ihm freundlich zu und fragte ihn etwas auf Russisch. Frank nickte nur und versuchte ebenfalls zu lächeln, dann hastete er das Treppenhaus herauf.
    Es war mittlerweile 23.15 Uhr geworden. Ein alter Mann kam ihm entgegen und schleppte einige Koffer nach unten. Frank brummte ihm eine leise Begrüßung entgegen und spähte über den schwach beleuchteten Flur der 5. Etage.
    Niemand war auf dem Gang. Irgendwo hinter den zahlreichen Zimmertüren hörte er einen Fernseher. Kohlhaas blieb für einige Minuten nachdenklich in einer dunklen Ecke stehen.
    „Das muss jetzt schnell gehen“, dachte er sich und schraubte einen Schalldämpfer auf seine Pistole. Dann schlich er zur Tür des Zimmers 32 und verharrte kurz in Stillschweigen. Das Adrenalin schoss ihm in den Kopf und sein Herz fing an, wie wild zu hämmern. Der junge Mann schloss die Augen, atmete tief durch und zielte auf das Türschloss.
    „Pffft! Pffft!“
    Kleine Holzsplitter flogen ihm entgegen und mit einem wuchtigen Tritt verschaffte er sich Einlass.
    „Kto sdjes?“, hörte er aus einer Ecke und ein verwirrter Mann in einem dunklen Ledermantel sprang ihm entgegen. Frank schoss ihm direkt in den Kopf und stürmte vorwärts. Im Augenwinkel konnte er Julia erkennen, welche an einen Stuhl gefesselt worden war und ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.
    „Frank!“, stieß sie hervor.
    „Warte!“
    „Frank! Hinter dir!“
    Kohlhaas fuhr blitzartig herum und sah einen weiteren Mann aus dem kleinen Duschraum des Hotelzimmers kommen. Die Person zog eine Pistole aus der Jacke und visierte ihn mit entsetztem Blick an.
    Kohlhaas sprang zur Seite und feuerte wild um sich. Eine Kugel traf seinen Gegner in die Schulter und dieser taumelte vor Schmerz schreiend nach hinten. Frank feuerte weiter auf ihn und der GSA-Mann rutschte an der blutverschmierten Wand hinunter.
    „Da ist noch einer! Der holt gerade Zigaretten. Ich kann es nicht glauben, dass du …“, stammelte Julia aufgeregt.
    „Ich mach dich jetzt los und dann nichts wie weg!“, keuchte der junge Mann und zerrte die Tochter des Dorfchefs aus dem Hotelzimmer heraus.
    Sie eilten das Treppenhaus hinunter und rannten an einigen verdutzten Gästen vorbei aus dem Hotel. Dann verschwanden sie in den dunklen Gassen von Grodno und kontaktierten Bäumer sofort.
    Alf entschuldigte sich bei Viktors Mutter für die Unannehmlichkeiten und machte sich dann auf den Weg in die Stadt. Die ganze Nacht über verharrten Frank und Julia in einem leerstehenden Gebäude und trafen sich erst in den frühen Morgenstunden mit ihrem Gefährten.
    Sie stahlen einen PKW und fuhren bis in die Nähe von Kaunas in Litauen. Hier holte sie Steffen deVries mit dem Flugzeug ab und brachte sie sicher zurück in das eingeschneite Ivas.
    Der Dorfchef und seine Frau konnten es kaum glauben. Sie waren vor Freunde und Rührung vollkommen außer sich, als sie ihr einziges Kind wieder in den Armen halten durften. So hatte Frank den ansonsten so sachlichen Wilden noch nie erlebt. Er weinte wie ein kleines Kind und konnte seine Dankbarkeit kaum in Worte fassen.
    Wieder einmal war Kohlhaas für alle der große Held und das ganze Dorf huldigte ihm so sehr, dass es Frank manchmal fast peinlich war. Julia schien ihn jetzt regelrecht zu vergöttern und er konnte mit Recht behaupten, dass er mit dieser Befreiungsaktion endlich ihr Herz gewonnen hatte.
    Es war ein seltsames Gefühl. Jetzt, wo er die hübsche Frau erobert hatte, wirkte er verhalten und unsicher. Die großen Lobgesänge auf ihn und die schmachtenden Blicke Julias erschienen Frank eher verwirrend als erbaulich. So ging er der Tochter des Dorfchefs in den folgenden
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