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Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Titel: Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843
Autoren: Alexander Merow
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Wir haben tiefe Wurzeln geschlagen, wie eine Krankheit, die man nicht mehr ausrotten kann, weil sie sich schon bis in den letzten Winkel des Körpers verbreitet hat.
    Wir haben Könige gestürzt und Völker vernichtet, wenn sie sich uns entgegen gestellt haben. Wir haben diesen Erdball perfekt infiltriert und es gibt für niemanden ein Entkommen.
    Im Jahre 2018 haben wir uns die Maske vom Gesicht gerissen und uns der Welt gezeigt, doch sie hielt still und ließ sich fressen. Wie das Kaninchen in seiner Angststarre vor der Schlange, verhielten sich die Völker.
    Die alten Schriften haben es prophezeit und so ist es eingetroffen. Der große Plan konnte Wirklichkeit werden und er ist Wirklichkeit geworden. Und jetzt wollen wir der Welt die Sklaverei bringen, die sie verdient. Jetzt wollen wir herrschen, so wie es vorausgesagt wurde“.
    „Aber vielleicht war das Vorgehen in Paris nicht richtig?“ warf Morris in den Raum.
    Der Weltpräsident, der ihn nach wie vor stehen ließ und ihm nur den Rücken zuwandte, räusperte sich und hielt dagegen: „Nicht richtig? Natürlich war es richtig. Die Massen sollen doch wissen, dass wir sie beherrschen. Sie sollen uns ruhig hassen, aber vor allem auch fürchten. Die alte Welt ist zertrümmert und wird sich nie mehr aufrichten können. Und die neue Welt ist unsere Kreation.
    Ja, wir wollen unsere Macht offen zeigen, so wie es sich die Alten immer gewünscht haben, als sie noch gezwungen waren, im Verborgenen zu wühlen und ihre Fäden zu spinnen. Wir brauchen das nicht mehr, denn wir sind die Herren dieser Erde. In unseren Händen liegt alle Macht der Welt und das Mal der Unbesiegbarkeit ziert das Banner unserer Neuen Weltordnung“.
    „Ich glaube Ihnen, Herr Weltpräsident“, hauchte Morris leise vor sich hin.
    „Nein, ich weiß, dass Sie das tief im Inneren nicht tun, aber das spielt keine Rolle. Denn was Sie glauben, hat keine Bedeutung“, unterbrach ihn sein Herr. „Die Menschen glauben ja auch viel, doch es ist vollkommen irrelevant. Sie glauben an eine bessere Welt, an die Rettung, an Gott! Nun, Mr. Morris, wenn es den Gott geben würde, an den diese Tiere glauben, dann ließe ich ihn persönlich liquidieren!“
    Der Sekretär schaute sich um und wagte es nicht, sich von der Stelle zu rühren. Die Worte des Mannes, für den er die niederen Schreibarbeiten erledigte, überforderten ihn sichtbar.
    „Es gibt nur wenige, die uns wirklich gefährlich werden könnten, doch diese verhalten sich zurzeit ruhig, zumindest zeigen sie sich nicht offen.
    Aber das ist nichts für Sie, Mr. Morris. Das ist wirklich nichts für Sie“, dozierte er weiter und winkte ab.
    „Wir sind die Finsternis der Welt, wer uns nachfolgt, wird nie mehr wandeln im Licht“, murmelte der Präsident leise vor sich hin und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
    Der Diener fragte nach, was sein Herr gesagt hatte, doch dieser ging nicht darauf ein und sprach: „Wir bringen den Völkern der Welt das Joch der Sklaverei. Die Tempel der alten, uns so verhassten Welt, sind niedergerissen worden und wer uns kennt, weiß, dass wir die Herren des Hasses sind. Die dunklen Boten der Zerstörung, die das Licht verabscheuen und seinen Schein ersticken wollen und werden.
    An den Wurzeln der Zivilisation haben wir lange genagt und sie schließlich zu Fall gebracht. Unter dem Mantel der Lüge und Verdrehung, unserer höchsten Kunst, haben wir uns lange versteckt und unsere Feinde, diese Narren, haben uns sogar oft noch zugejubelt in ihrer kindlichen Kleingläubigkeit. Jetzt ist die Zeit unseres Triumphes da und wir lassen uns diesen großartigen Genuss von niemandem mehr nehmen!“
    „Ich weiß nicht.“ stotterte Mr. Morris erneut und kratzte sich am Kopf.
    „Sie müssen es nicht wissen, mein treuer Diener. Denn Wissen ist nur den Weisen vorbehalten. Der Schatten der Unwissenheit war immer das, was uns stark gemacht hat“, sagte der Weltpräsident und drehte sich auf einmal um. Seine dunklen Augen funkelten seinen verunsicherten Sekretär an. Dann nahm er das Glas mit dem Orangensaft, nippte daran und machte eine abweisende Handbewegung, anschließend drehte er sich wieder um.
    „Gehen Sie, Mr. Morris!“ befahl er und sein Sekretär nickte.
    „Auf Wiedersehen, Herr Weltpräsident!“ brachte er noch heraus und verließ den Raum. Mit einer gewissen Erleichterung, dass das verwirrende Gespräch beendet war, schlich der Diener den langen Flur hinunter und verschwand im Aufzug.
    Der Präsident der
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