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Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Titel: Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843
Autoren: Alexander Merow
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schneller.
    Er rammte sein Messer tief in den Nacken des Beamten und sprang auf den Boden neben dem Wasserbecken. Sein Gegner keuchte und taumelte verwirrt umher. Kohlhaas sprang ihn in diesem Moment von hinten an und hielt ihm den Mund zu, damit er nicht allzu viel Lärm machen konnte. Mittlerweile war auch Alf aus dem Becken herausgeklettert und hielt seine Nahkampfwaffe nervös zuckend in der Hand. „Unnnghh!“ stieß der verletzte Polizist heraus und Frank rammte ihm das Messer erneut in den Hals, während er den Mann nach hinten zog. Doch dieser zappelte immer noch und versuchte, seinen Angreifer irgendwie abzuschütteln. Plötzlich sah er sich auch Alf gegenüber, der ihm sein Messer wuchtig in die Brust stieß. Der Beamte brach zusammen und gab seinen Widerstand auf. Die beiden Männer zogen seinen schweren Körper einige Meter fort und ließen ihn liegen. Sie hörten die Stimme des anderen Polizisten, der erneut etwas aus dem Kanal rief und zurückzukehren schien. Bevor er den Tod seines Kollegen bemerkte, mussten die beiden Rebellen jetzt schnellstens verschwinden.
    Glücklichweise war ihnen der Weg aus dem Stauraum in Erinnerung geblieben, obwohl die Angst ihnen die Kehlen zudrückte und die Sinne vernebelte. Sie hasteten ins Dunkel eines Tunnels hinein und waren nicht mehr zu sehen.
    Als sie sich schon ein Stück vom Stauraum entfernt hatten, hörten sie einen Schrei aus der Ferne. Vermutlich hatte der andere Polizist bemerkt, dass der Raum doch nicht leer gewesen war.
    Sie schlichen sich davon und waren bald am Schachtdeckel angelangt, der sie ins Freie führte. Nass, stinkend und mit Blut besudelt krochen sie an die Oberfläche. Glücklichweise hatten sie ihre Jacken dabei, die wie der Rest ihrer verbliebenen Ausrüstung vollkommen durchnässt waren und unangenehm rochen. Sie streiften sie über, um die auffälligen Blutspritzer auf ihrer Kleidung zu verdecken.
    Als sie das Kanalsystem verließen und ihnen eine frische Brise ins Gesicht schlug, fühlten sie sich erleichtert.
    Es war vollbracht, sie hatten Wechsler erledigt, ihr Plan war aufgegangen. Jetzt mussten sie nur noch ihr Auto erreichen, um aus der Metropole, die langsam das Chaos ergriff, zu fliehen.
    Die beiden Attentäter hasteten durch die Strassen. Sie wurden kaum beachtet, da sich um sie herum Paris in einen Hexenkessel verwandelte. Trauben von Menschen hatten sich überall gesammelt und liefen über die Strassen, Autos hupten und aus dem Fenster eines Hauses dröhnte eine Nachrichtensendung aus einem Radio, in der ein aufgeregter Reporter auf französisch über die neuesten Ereignisse berichtete.
    Frank und Alf bewegten sich schnell und wurden doch kaum eines Blickes gewürdigt. Nach einer Weile hatten sie die Nebenstraße erreicht, in der sie ihr Auto geparkt hatten. Man hatte es zum Glück in der Zeit ihrer Abwesenheit weder aufgebrochen noch gestohlen, was im Paris dieser Tage keineswegs eine Selbstverständlichkeit war.
    Kurz tauschten sie die verdreckten und schmutzigen Sachen gegen die wenigen Ersatzkleider aus, die noch im Kofferraum lagen. Den verdreckten Stoff warfen sie in eine Mülltonne, starteten den Motor und fuhren davon. Es dauerte, denn viele Strassen waren abgesperrt oder durch Menschenmassen verstopft. Es war nervenaufreibend, doch letztendlich kamen sie heil auf eine der Strassen, welche sie aus dem Hexenkessel Paris hinausführte. Die Innenstadt hinter ihnen verschwand langsam, Frank und Alfred atmeten auf.
    Steffen de Vries war bereits in Compiegne am vereinbarten Treffpunkt gelandet und wartete nervös in seinem Transportflugzeug auf ihre Ankunft. Er hatte einige Zeit früher mit ihnen gerechnet und ihm war zunehmend mulmiger geworden. Endlich erreichten Kohlhaas und Bäumer das rettende Feldstück, auf dem de Vries Maschine stand und sie konnten sich wieder in die Lüfte erheben, um nach Ivas zurückkehren.
    Den Leihwagen befreiten sie vor dem Abflug noch von seiner Fahrzeugnummer und fackelten ihn ab, nachdem sie ihn ein Stück in den Wald gefahren hatten, um ihn vor neugierigen Blicken zu verbergen. Er brannte völlig aus und niemand war je in der Lage, das verkohlte Wrack einem Besitzer zuzuordnen.
    Als sie den Belgier begrüßten, schien er mehr als beeindruckt und zugleich erleichtert zu sein. Er schüttelte ihnen freudig die Hände und umarmte sie herzlich. Das Radio hatte ihn seit dem Anschlag schon genauestens über die Vorgänge in Paris informiert. Vollkommen erschöpft verkrochen sich Frank und Alf im
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