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Between Love and Forever

Between Love and Forever

Titel: Between Love and Forever
Autoren: Elizabeth Scott
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geliebt zu werden, wie ich sie geliebt habe. Und dass es okay ist, dass ich das will. Wenn mir nur jemand gesagt hätte, dass ich ein Recht drauf habe, glücklich zu sein. Und ich daran hätte glauben können.«
    »Aber das ist doch klar«, sage ich. »Jeder hat ein bisschen Glück verdient. Darum geht es doch im Leben, Claire. Alle Menschen wollen glücklich sein – glücklich bis an ihr Lebensende, so wie im Märchen. Das ist doch nichts ... ich meine, wer will schon unglücklich sein?«
    »Du zum Beispiel.«
    »Ich ... ja klar, weil ich mir das auch alles ausgesucht habe«, fauche ich sie an.
    »Du weißt, was ich meine«, sagt Claire. »Sonst würdest du nicht so giftig reagieren.« Sie schaut auf ihre Hände hinunter und dann zu mir.
    »Ich sag dir das«, fängt sie an, »weil ich mir ehrlich wünsche, dass mit mir damals jemand so geredet hätte. Und obwohl du mir tierisch auf den Keks gehst. Aber du, Abby, hast die Chance, glücklich zu sein. Du musst es nur zulassen. Mach endlich die Augen auf und glaub dran.«
    In ihrer Stimme schwingt so viel Schmerz mit, so viel Traurigkeit, und nicht nur um sich selbst, dass es mir das Herz bricht.
    Es macht mich nachdenklich. »Claire ...«
    Sie steht auf. »Ich geh jetzt ins Bett.«
    »Tut mir leid«, sage ich.
    »Wegen Tess?«
    »Nein. Ich meine, ja, es tut mir leid, was ich gesagt habe, aber auch, dass ... ich hätte wissen müssen, dass du ihr nicht wehgetan hast. So bist du nicht. Und was du gesagt hast, ich ... verstehst du ...«
    »Gerne«, sagt Claire und lächelt ein bisschen. »So wasgibt’s auch nur in Ferrisville, dass meine beste Freundin die kleine Schwester meiner heimlichen großen Liebe ist. Aber weißt du, was noch verrückter ist? Dass du allen Ernstes Danke zu sagen versuchst.«
    »Wenn ich dir glaube, wenn ich dran glaube, was du gesagt hast, tust du’s dann auch?«
    »Nein«, sagt Claire leise. »Ich nicht. Ich kann nicht. Ich bin nicht ... ich hab jetzt nicht die Kraft dazu. Wenn Cole mal größer ist und das Geld nicht so knapp, und wenn mir der Alltagstrott nicht mehr über den Kopf wächst, dann vielleicht. Aber du brauchst mich nicht, um an dein eigenes Glück zu glauben, Abby, und das weißt du auch. Du bist nicht wie ich. Du bist auch nicht wie Tess, obwohl mich manches an dir an sie erinnert. Aber du bist du. Du musst dein Leben leben. Und ich meines.«
    »Oh.«
    »Verstehst du, jeden anderen hätte ich angelogen«, fügt Claire hinzu. »Lügen sind einfacher als die Wahrheit. Viel einfacher.«
    Wie Tess, die lieber ihr vertrautes Elend wählte, als Claire auf unbekanntes Terrain zu folgen und sich den Blicken der Leute auszusetzen.
    Oder wie ich, weil ich Eli will, aber trotzdem zu ihm gesagt habe: »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, weil es leichter war, als ihm zu sagen: »Ich wollte dich auch küssen.«
    »Die Fotos, die Tess von dir hat – willst du sie haben?«
    »Nein«, sagt Claire. »Ich hab sie im Kopf und das ist genug.« Sie stößt mich mit dem Fuß an. »Geh jetzt heim, damit ich endlich ins Bett kann.«
    »Claire, ich ... ich würde dir so gern helfen, alles wieder in Ordnung zu bringen«, sage ich. »Das ist nicht ... Du hast was Besseres verdient, finde ich.«
    »Das ist meine Sache«, sagt Claire, »ich bin für mich verantwortlich und du für dich.«
    »Und das war’s?«
    Claire lächelt mich wieder an, ein bisschen traurig diesmal. »Ja, das war’s. Bis morgen dann, okay?« Und damit verschwindet sie im Haus und schließt die Tür hinter sich.
    Ich blicke ihr einen Augenblick nach, dann geh ich nach Hause zurück.

Kapitel 42
    Am nächsten Morgen sagen mir meine Eltern, dass ich nicht in die Schule muss.
    »Warum?«, frage ich, weil ich sonst nie von der Schule wegbleiben darf, es sei denn, ich bin mit Pusteln übersät (Windpocken dritten Grades) oder kotze ihnen vor die Füße (sechste Klasse). »Ist was ... hat das Telefon geklingelt, als ich unter der Dusche war? Ist was mit Tess?«
    Mom stellt den Kaffee ab, den sie trinkt.
    »Nein, es ist nichts passiert«, sagt sie, und als sie meinem Blick begegnet, wiederholt sie es, diesmal ganz sanft. »Abby, es ist nichts passiert.«
    »Aber ich darf sonst nie von der Schule wegbleiben.«
    »Nach unserem Gespräch gestern Abend«, sagt Dad, »und weil Tess jetzt bald verlegt wird, haben wir ... also wir dachten, du willst sie vielleicht gern sehen. Bei ihr sein.«
    »Den ganzen Tag?« Ich bin nicht so glücklich darüber, wie ich sein müsste. Nicht nur, weil ich das
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