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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip
Autoren: Jason Dark
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lassen und lief zurück. Ihre halb sitzende und halb liegende Haltung hatte sie nicht verändert. Aber sie war ruhiger geworden, so ruhig, daß ich schon das Schlimmste befürchtete. Zugleich hingen ihre Arme wie steife Stöcke rechts und links des Sessels herab.
    Die Wunden waren schlimm.
    Und als noch schlimmer sah ich das an, was aus ihnen gequollen war.
    Kein Blut, dafür diese widerliche braungelbe Masse aus kleinen Würmern, die ihre Nester wirklich dicht unter der Haut gehabt haben mußten.
    Aber Betty atmete noch. Die Augen hielt sie dabei geschlossen. Über den Brauen kroch ebenfalls Gewürm aus den schmalen Spalten und hinterließ eine dünne Schleimspur.
    Ich kümmerte mich um sie. Ich nahm das Kreuz und betete, daß es auch bei ihr seine Kraft einsetzen würde.
    Es waren keine normalen Würmer, es war kein normaler Schleim, der sie umfaßt hielt. Ich erlebte bei ihr etwas Fürchterliches, das vor langer Zeit von einem fremden Kontinent in eine andere Welt und eine andere Umgebung geschafft worden war, ohne dabei seine große Kraft zu verlieren. Es hatte eine Nachfolgerin gefunden, denn Imelda hatte die Aufgabe der alten Göttin Sambala übernommen.
    Betty schrak zusammen, als sie die Berührung des Kreuzes spürte. Ich merkte, daß es sich erwärmt hatte, es strahlte auch seine Kraft aus, aber das Gewünschte wurde nicht erreicht. Bei mir hatte es noch reagieren können, hier aber war seine Kraft zu schwach. Ich wollte auch nicht akzeptieren, daß mein Kreuz es überhaupt nicht schaffte, denn dagegen stand zwar eine alte Macht, aber nicht älter und stärker als die Kräfte in diesem Kreuz.
    Die Wunden schlossen sich nicht mehr. Zwar strahlte die Magie gegen die Würmer und den Schleim. Da knisterten sie, wurden trocken, aber es blieben die schrecklichen Wunden zurück, die Kopf und Körper entstellten.
    Die Öffnungen waren im Vergleich zu den vorherigen ziemlich breit.
    Selbst ein Arzt hätte dabei nicht mehr viel helfen können.
    Ich gab trotzdem nicht auf. So schwer es mir auch fiel, eine Teilniederlage zu akzeptieren, ich machte trotzdem weiter und berührte mit dem Kreuz jede Stelle des Frauenkörpers, die sich verändert hatte.
    Noch traute ich mich nicht, es zu aktivieren. Eine innere Stimme hielt mich davon ab, denn das Kreuz konnte sehr stark werden. Die Frau vor mir war auf eine magische Art und Weise verseucht worden, deshalb bestand auch die Gefahr, daß die Kraft meines Kreuzes sie vernichtete.
    Bis zu den Oberschenkeln hin mußte ich die Wunden behandeln. Mit der Hand konnte ich dann den Staub abfegen, zu dem die Würmer geworden waren. Nur die Risse blieben offen, aber sie waren auch von innen ausgetrocknet und erhielten keinen Nachschub mehr.
    Irgendwann hatte ich es geschafft. Um den Sessel herum verteilte sich der Staub, der einmal als Würmer und winzige Käfer gelebt hatte. Eine direkte Gefahr für Betty bestand nicht mehr, aber sie würde einen Schock davontragen, wenn sie sich vor einen Spiegel stellte, um sich dort zu betrachten.
    Betty sah schlimm aus. Sie war völlig entstellt! Ein von Wunden übersäter Körper!
    Sie atmete durch die Nase. Ich hatte den Eindruck, als hätte sich ihr Atem wieder gekräftigt. Dann fühlte ich nach Herz- und Pulsschlag.
    Beides war zu spüren, zwar etwas schwächer als normal, aber immerhin.
    Plötzlich schlug Betty die Augen auf!
    Es geschah auch für mich völlig unerwartet. Da ich mich in ihrer Nähe befand, starrte sie mich direkt an, erkannte mich aber nicht sofort, sondern zwinkerte einige Male, bis sie sich so weit gefangen hatte, daß sie eine Frage stellen konnte.
    »John, was ist passiert?«
    »Du lebst, nur das ist wichtig.«
    Betty wußte nicht, was sie mit meiner Antwort anfangen sollte. Sie zog ihre Augenbrauen zusammen, runzelte die Stirn, wobei sich die Wunden dort mitbewegten. »Ich verstehe das nicht. Kannst du es mir bitte erklären?«
    Das wollte ich noch nicht, sondern fragte sie: »Was weißt du überhaupt, Betty? Was ist dir noch in Erinnerung zurückgeblieben? Kannst du mir das sagen?«
    »Kaum, John…«
    »Ich war bei dir im Schlafzimmer…«
    »Ja, das weiß ich. Du hast mich hergebracht. Ich sitze hier, ich saß auch hier, als es begann.«
    »Der Juckreiz, dieser unerträgliche Juckreiz.«
    »Stimmt – stimmt genau!« Daß ich schwieg, gefiel ihr nicht.
    Sie faßte mich am Arm und schüttelte mich durch. »He, warum sagst du denn nichts? Du verschweigst mir doch etwas, John.«
    Ich hob die Schultern. »Willst du es mir
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