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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip
Autoren: Jason Dark
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unerklärlich, wie sie in die Gewalt eines riesigen Wurms hatte geraten können. Er umklammerte sie mit seinen tentakelartigen Armen, wobei er sie wegzerrte aus dem normalen Leben und hinein in die Welt des Schlafs und der bösen Träume.
    Die hatten nur darauf gelauert, ein Opfer zu bekommen. Das Unterbewußtsein hatte ein Licht bekommen, es übte keine Schutzfunktion mehr aus, es gab den Träumen freie Bahn. Sie glitten hinein in die schlafende Person wie eine böse Botschaft, und sie produzierten die ersten Bilder, die das Unterbewußtsein hochspülte.
    Noch lag die Schlafende ruhig auf dem Bett. Betty van Steen wunderte sich zudem darüber, daß sie sich in einer Lage befand, wo sie noch die letzten Reste des Wachzustands mitbekam, denn sie glaubte daran, daß John Sinclair noch einmal das Zimmer betreten und ihr einen besorgten Blick zugeschickt hatte.
    Sicher war sie sich nicht. Es hätte auch ebensogut ein Wunschtraum sein können.
    Aber die Träume packten sie. Sie holten die Bilder der Vergangenheit zurück mit all dem Schrecken, der auf die Frau eingestürmt war.
    Sie sah sich wieder im Inneren dieses alten und kalten Krematoriums, sie sah sich agieren, schießen, sie sah den Erschossenen fallen, dessen Körper später auch verbrannte, sie sah die Fackeln, deren Flammen immer mehr zusammenwuchsen. Das Finale deutete sich an durch einen wahren Feuersturm, als die Flammen regelrecht explodierten.
    Und inmitten dieser Wand aus grellen Hammen und Rauch bewegten sich die Mitglieder der Kirche.
    Sechs brennende Gestalten rannten auf Betty zu, die in einer Hand die Waffe hielt, in der anderen aber den Jungen gepackt hatte, um ihn aus der Gefahrenzone zu zerren.
    Beide liefen schnell, beide rannten. Im Traum allerdings kamen sie so gut wie nicht von der Stelle. Da versuchten sie alles.
    Ihre Beine bewegten sich hektisch, die Füße schlugen über dem Boden hektisch durch die Luft. Sie hielten die Münder weit offen, die Gesichter waren verzerrt, aber das reine Luftholen war ihnen kaum vergönnt, denn die heiße Luft strömte ihnen wie der Atem des Teufels entgegen, um ihnen die Kraft zu rauben.
    Sie liefen, und sie traten doch auf der Stelle.
    Der Junge schrie, nur war kein Laut zu hören. Es waren eben die berühmten lautlosen Schreie, die irgendwo in seiner Kehle erstickt waren. Aufgerissene Augen, verzerrte Gesichter und immer wieder Füße, die in die Luft schlugen.
    Weg, nur weg!
    Die Verfolger liefen schneller. Sie holten auf! Getrieben von den sie umhüllenden Flammen. Es war eine mörderische Welt, die ihnen gehörte. Der kalte Geruch des Krematoriums war längst von dem des Feuers übertüncht worden. Dieses Gebäude, das so viel Leid erlebt hatte, sollte letztendlich auch für Betty und den Jungen zu einer Falle werden.
    Die Feuergestalten bewegten ihre Arme wild hin und her, so daß sie schon an die Flügel brennender Mühlen erinnerten. Im Hintergrund richtete sich der Tote auf.
    Für Betty war das alles nicht zu fassen, auch nicht der Tote, der plötzlich in ihrer Nähe stand. Er starrte sie nur mit seinem rechten Auge an, denn das linke war ihm durch den Treffer weggeschossen worden, ebenso die halbe Seite des Kopfes. Er lebte trotzdem, eine Gestalt mit einer verzerrt grinsenden und erschreckenden Clownsmaske, zudem mit langen, spinnengleichen Fingern, die sich nach vorn streckten, näher und näher kamen, wobei sie versuchten, nach dem Jungen zu greifen.
    Betty zerrte ihn herum.
    Die Finger erwischten nicht Jobst, sondern sie! Glühende Messerspitzen schnitten ihr in die Stirn und zerfetzten die Haut.
    Blut floß hervor.
    Starke Schmerzen peinigten die Frau.
    Sie lief noch immer, aber sie trat auf der Stelle. Die Hitze steigerte sich dermaßen, daß Betty nicht mehr atmen konnte und sich vorkam wie jemand, der gleich dahinschmolz.
    Sie lief auseinander, sie schrie. Das Feuer war nah, es umtanzte sie, und auch die brennenden Gestalten liefen nicht mehr weiter. Ihre Gesichter zeichneten sich hinter dem Feuer als grinsende Fratzen ab.
    Betty mußte einsehen, daß sie keine Chance mehr hatte.
    Sie griffen zu.
    Betty schrie!
    Der Junge löste sich plötzlich vor ihren Augen auf. Die Haut war zäh geworden und rann über ihre Knochen hinweg, wobei sie trotzdem noch zerschmolz. Zurück blieb ein Skelett!
    Die Hitze nahm noch mehr zu, als sich die brennenden Gestalten auf sie stürzten, um sie unter sich zu begraben und endgültig in das Reich der Toten zu zerren.
    Vorbei – oder?
    Sie erwachte. Es war wie
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