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Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Titel: Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)
Autoren: Heidi Hohner
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zwinkern uns nur zu, und dann zeige ich auf Molly, die an Zorans Arm an uns vorbeidefiliert, statt Mütze eine ganz erstaunliche lila-schwarze Frisur mit falschem Zopf, den sie sich zweimal um den Kopf gewunden hat.
    »Schau, da ist sie, die neue Besitzerin!«
    »Dieses piece of shit fährt jetzt meinen Porsch…?« Oliver bleibt das Meckern im Hals stecken. Er sieht verunsichert nach oben, denn hinter mir muss jemand aufgetaucht sein, der um einiges größer ist als er. Ich weiß auch, wer, denn mir wird plötzlich warm.
    »Passt hier alles, oder brauchst du Hilfe?«, kommt Bastis Stimme ruhig und tief von hinten.
    »Geht schon«, beruhige ich ihn und lege meine Wange an seine Brust wie an einen Baumstamm, »lass uns noch kurz allein, ich hab’s gleich.«
    Oliver starrt so perplex dem davonschlappenden Schmied nach, dass ihm noch nicht einmal auffällt, dass Lila und Janni dabei sind, sich langsam Richtung Hotel zum See abzuseilen.
    »Das ist mein neuer Freund«, antworte ich nicht ohne Stolz. »Ein echtes Einzelstück.«
    »Dieser Fred Feuerstein soll dein boyfriend sein? Downfucking , so heißt das, wenn man sich gesellschaftlich verschlechtert in einer Beziehung, schon mal gehört, liebe Joe? Das passt doch gar nicht zu dir.«
    Oliver scheint ganz froh zu sein, dass Lila und Janni inzwischen nicht mehr zu sehen sind, denn er kommt tatsächlich näher, bis ich sehen kann, dass seine makellose Bräune nicht ganz echt sein kann, weil sie nämlich ziemlich auf seinen Hemdkragen abgefärbt hat. »Komm doch wieder zu mir zurück, ich dachte, du willst, dass ich mich scheiden lasse?«
    »Ach wo. Du denkst nur, dass ich will, dass du dich scheiden lässt.«
    »Aber du bist meine Geliebte. Alle Geliebten wollen die Nummer eins werden!«
    »Ich nicht, so viel weiß ich inzwischen. Mir ging’s nur um das Penthouse und den Porsche.«
    » I like «, wiehert Oliver. »Du bist einfach köstlich, Joe, einfach köstlich. Ich liebe dich!«
    Ich zucke ein wenig zusammen bei dieser Eröffnung, aber Oliver will anscheinend um keinen Preis allein nach München zurückfahren.
    »Wir können über alles reden. Auch darüber, dass du dem Dieter angeschafft hast, den Stöckls den Twingo wieder gegen das Coupé zu tauschen. Du bist eben einfach so eine verdammte good person …«
    Als er nicht nur mit seiner Hand nach meiner Hinterbacke grapscht, sondern auch noch zudrückt, bete ich kurz: »Großer Gott, tut mir echt leid.« Und dann verlagere ich mein Gewicht und hole hoffentlich zum letzten Mal in meinem Leben zum Atakan-Move aus.
    Basti wartet unten am See auf mich. Ich stelle mich vor ihn, und gemeinsam schauen wir auf das stille, blanke Eis.
    »Ich finde Weihnachten immer noch doof«, meine ich, »da werden immer alle so komisch. Vielleicht sollten wir in den Urlaub fahren, bevor im Frühling der Stress in der Pension richtig losgeht.«
    »Mhm«, grunzt Basti und fährt von hinten unter meinen Pulli. »Ich tät auch schon wissen, wohin.«
    Ich drehe mich wohlig, denn seine Hände sind der wärmste BH, den ich je hatte. Und während wir beide Richtung Berge schauen, sagen wir gleichzeitig: »In den Süden.«
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