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Bestie Belinda

Bestie Belinda

Titel: Bestie Belinda
Autoren: Jason Dark
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seinem Job gehörte es, immer auf Sicherheit bedacht zu sein.
    Im Hotelflur fühlte er sich besser, auch wenn er einen anderen Gast sah, der nicht eben Vertrauen ausstrahlte. Ein öliger Typ im hellen Anzug und einem Grinsen, das anwiderte.
    Miller schloss die Tür auf. Er trat noch nicht in die Dunkelheit hinein, wartete einige Sekunden lauernd ab, sah Schatten und Umrisse, aber kein Lebewesen.
    Miller machte Licht.
    Alles war normal.
    Er trat in das Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich und spürte die Unruhe. Verdammt, es gab keinen Grund. Es war alles so normal wie immer, und trotzdem kam er mit seiner Lage nicht zurecht.
    Er schnupperte.
    Ein fremder Geruch?
    Vielleicht. Es konnte auch sein, dass er den Duft des Parfüms der Blonden noch in der Nase hatte. Er löste das Papier von der Flasche, stellte sie auf den Tisch und zog seine Jacke aus. Für einen Moment blieb er nachdenklich stehen und überlegte, ob er seine Waffe ablegen sollte.
    Er tat es. Mitsamt Holster legte er sie unter das zweite Kopfkissen des Doppelbetts.
    Danach zog er das Rollo vor die Scheibe. Er hatte sich noch nicht gedreht, als er hinter sich ein leises Geräusch hörte und einen Luftzug zu spüren glaubte.
    Miller kreiselte herum.
    In der offenen Tür zum Bad stand die Blonde.
    Und sie war nackt!
    Es kam selten vor, dass Miller sprachlos war. In diesem Fall fehlten ihm die Worte. Er starrte die Frau an, die keinen Faden mehr am Körper trug.
    Auch keine Schuhe oder Stiefel. Dennoch war sie kaum kleiner geworden. Eine sehr große Frau mit einem Körper, der durchtrainiert war. Möglicherweise hatte sie für eine Frau zu kräftige Armmuskeln und auch Oberschenkel. Auch die Schultern waren recht breit. Es ließ darauf schließen, dass sie regelmäßig ein Fitnesscenter besuchte und trainierte.
    Die Haare hatte sie zurückgeschoben, damit das gesamte Gesicht freilag. Der Mund zeigte ein Lächeln, das Miller etwas spöttisch vorkam.
    »Überrascht?«, fragte sie.
    »Etwas schon.«
    »So ist das nun mal im Leben.«
    Sein Polizistengehirn arbeitete auf Hochtouren. »Darf ich fragen, wie du hier in das Zimmer gekommen bist?«
    Er hörte ein spöttisches Lachen. »Hast du dir mal das Schloss angesehen?«
    »Es blieb nicht aus.«
    »Dann weißt du es. Das ist kein Problem. Aber du hast die Wahl. Soll ich bleiben oder gehen?«
    Miller gab die Antwort noch nicht sofort. Er dachte nach und schürzte dabei seine Unterlippe. »Wenn du willst, kannst du bleiben. Aber eines sage ich dir. Einen schnellen Deal kannst du hier nicht machen. Ausrauben, K.o.-Tropfen, das ist nicht drin. Ich kenne mich aus.«
    »Das hatte ich nicht vor.«
    »Gut.« Er grinste. »Trinkst du Whisky?«
    »Mit dir immer.«
    »Dann besorge zwei Gläser aus dem Bad und sag mir deinen Preis. Außerdem deinen Namen. Ich bumse nicht gern zu anonym.«
    Erst brachte sie die Gläser, stellte sie auf den Tisch und meinte mit lockerer Stimme. »Ich koste nichts. Außerdem kannst du mich Belinda nennen.«
    »Guter Name.« Er öffnete die Flasche Bourbon. »Aber kostest du wirklich nichts?«
    »Nein.«
    Er goss Whisky in die Gläser und überlegte. Das konnte eine Falle sein. Er dachte wieder an Dungeon’s Warnung, dann erinnerte er sich daran, wie gut er selbst war, und schüttelte nur noch leicht den Kopf.
    Belinda hatte sich gesetzt. Er ging zu ihr und reichte ihr ein Glas. »Warum kostest du nichts?«
    »Ich habe selbst genug.«
    » So? Das hört man selten. Schwer zu glauben.«
    »Stimmt aber. Ich brauche Männer«, sagte sie, »und was ich brauche, das nehme ich mir.«
    Er trank, und sie auch. »Warum hast du gerade mich ausgesucht? Würde mich echt interessieren.«
    »Weil du mir gefallen hast.«
    »Hm, du kennst mich nicht.«
    »Ich habe einen Blick. Du hast mir gefallen. Wir sollten uns eine heiße Nacht machen.«
    »Sollten wir«, sagte er. »Aber ich weiß nicht, ob ich auf dein Angebot eingehen soll.«
    »Was stört dich? Gefalle ich dir nicht? An der Bar hast du anders reagiert.«
    Er warf einen Blick auf ihre Brüste, die nicht zu groß waren und leicht zu den Seiten hin abstanden. Die dunklen Spitzen sahen aus wie kleine Kirschen. »Doch, du bist nicht schlecht.«
    »Ist nicht eben ein Kompliment.«
    »Naja, sollte es aber sein.« Auch er setzte sich jetzt, und zwar ihr gegenüber. Miller ließ den Whisky im Glas kreisen, bevor er wieder einen kleinen Schluck trank. Etwas störte ihn, das stand fest. Nur konnte er nicht sagen, was es war. Die Frau nicht. Sie entsprach vom
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