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Bestie Belinda

Bestie Belinda

Titel: Bestie Belinda
Autoren: Jason Dark
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Aussehen her ganz seinem Geschmack. Es war etwas anderes, dass ihn, den Bullen, misstrauisch machte. Sie war in sein Zimmer eingedrungen. Sie hatte sich ausgezogen, sich verhalten wie eine Nutte, aber sie wollte kein Geld. So schön konnte ein Mann nicht sein. Gut, es gab Nymphomaninnen, es gab die verrücktesten Dinge auf der Welt, und trotzdem stufte er diese Person nicht als eine solche ein. Das sagten ihm sein Gefühl und seine jahrelange Erfahrung.
    Miller verengte die Augen. »Irgendwie komme ich mit dir nicht zurecht«, gab er zu.
    »Das wird sich ändern.« Sie leerte ihr Glas mit einem kurzen harten Schluck und stand dann auf. »Wenn du willst, kannst du es dir schon auf dem Bett bequem machen. Ich bin gleich wieder da.«
    Miller war sprachlos. Es kam nur sehr selten bei ihm vor. Hier hatte ihm das Verhalten der Frau wirklich die Worte genommen. Das war schon ungeheuerlich. Sie verhielt sich, als würde ihr allein hier das Zimmer gehören. Das machte ihn sauer. Normalerweise war er es, der bestimmte, wo es langging.
    Seltsamerweise protestierte er nicht, als sie die Tür zum Bad öffnete und darin verschwand. Sie ließ die Tür nicht offen, lehnte sie nur an. Miller dachte, dass sie duschen würde. Einen Teufel würde er tun. Er würde sich nicht auf das Bett legen und auf sie warten. Wenn er einen Puff hätte besuchen wollen, denn hätte er das auch getan. Auf eine Frau hatte er in dieser Nacht wirklich keinen Bock. Er bestimmte, wann er sich vergnügen wollte.
    Miller sah ihre Kleidung nicht. Sie musste sich im Bad ausgezogen haben. Egal, dort sollte sie sich auch wieder anziehen, und dann musste sie verschwinden.
    Ihn irritierte, dass er das Rauschen des Wassers nicht hörte. Weder das der Dusche noch das im Waschbecken. Vielleicht saß sie auf der Toilette.
    Aber ein Geräusch hörte er aus dem Bad!
    Es war ein Laut, der ihm nicht gefallen konnte. Ein scharfes Husten oder Keuchen, als hätte sie sich verschluckt. Und es blieb nicht bei diesem einen Mal, denn es wiederholte sich, sodass sich Miller fast Sorgen machte.
    Miller stand auf und ging zur Tür. Er bewegte sich so leise wie eben möglich. Plötzlich lag auch eine Gänsehaut auf seinem Körper, was ihn etwas ärgerte. Er vermisste seine Coolness.
    Miller klopfte an die Tür. »He, hast du Probleme?«
    Keine Antwort.
    »Verdammt, was ist?«
    Miller hörte wieder das Keuchen. Er ließ die Waffe unter dem Kopfkissen liegen und verließ sich auf seine Körperkräfte. Er nahm auch keine Rücksicht mehr.
    Mit einem Ruck riss er die Tür auf.
    Er sah sie, und schlagartig packte ihn das Entsetzen, denn sie war keine normale Frau mehr.
    ***
    Belinda hatte sich verändert, und sie war dabei in eine fürchterliche Metamorphose hineingeglitten. Es brannte nur das Licht am Spiegel, aber das war hell genug, um Miller auch Einzelheiten erkennen zu lassen.
    Sie war beides – Mensch und Bestie!
    Ein fürchterlich verändertes Gesicht, das ihn an einen Hund denken ließ oder besser an einen Wolf. Auf dem nackten Körper sträubte sich das helle Fell. Im offenen Maul der weit vorgezogenen Schnauze schimmerten die Zähne eines mörderischen Gebisses. Die Augen hatten ihre normale Farbe verloren. Sie schimmerten jetzt rötlich, als wäre dünnes Blut geronnen.
    Miller wurde nicht verrückt. Er wunderte sich über sich selbst, wie gut er sich in der Gewalt hatte. Er verharrte wie erstarrt. Die Szene war unglaublich. Zwischen ihr und ihm hatte sich ein Graben geöffnet, den er nicht überspringen wollte.
    Er glaubte an eine Einbildung und zugleich an die Wirklichkeit. Nur brachte er beides nicht in Einklang. Das war sein Problem. Mit beinahe wissenschaftlichem Interesse ließ er seinen Blick nach unten wandern. Er sah den Hals, auch die Schultern und stellte fest, dass die Haare an Dichte verloren und schließlich völlig verschwanden, sodass nur der normale Körper mit der normalen Haut zurückblieb. Das war ein Wahnsinn, nicht einzusehen, aber eine Tatsache.
    Vor ihm stand eine Gestalt, die zum Teil Monster und zum Teil noch Mensch war.
    Bis auf die Hände.
    Sie hatten die Normalität ebenfalls verloren. Sie waren gestreckt, und aus den Fingern hatten sich knotige Krallen entwickelt, auf denen ein dünner Flaum von Haaren wuchs, der etwas zitterte. Die ehemaligen Fingerspitzen endeten in scharfen Krallen, die leicht nach innen gebogen waren.
    Sie stand zwischen Waschbecken und Dusche, und er hielt sich noch auf der Schwelle auf.
    Miller wusste nicht, wie lange er auf
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