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Beruf - Herzensbrecher

Beruf - Herzensbrecher

Titel: Beruf - Herzensbrecher
Autoren: Aimee Carson
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beiden war nun beinahe mit Händen zu greifen. Brian O’Connor schwieg und schaute genussvoll zu.
    „Das hier hat nicht mit einem persönlichen Rachezug zu tun.“
    „Ihre Liebe ist nicht in Hass umgeschlagen?“, frotzelte Hunter.
    „Ich glaube nicht, dass ich schon einmal verliebt war.“ Obwohl sie einmal nah dran gewesen war.
    „Tut mir leid, das zu hören.“
    Sie tat überrascht. „Wieso? Nimmt das Ihrer schadenfreudigen App den Kick?“
    „Überhaupt nicht.“
    „Oder benutzen Sie Ihre App persönlich, um mit all Ihren Freundinnen Schluss zu machen?“
    „Ich bin kein Schwerenöter.“
    Sah er sie etwa gerade an, als ob sie sich durch sämtliche Betten der Stadt wälzte?
    Er tat so, als suchte er nach den richtigen Worten. „Ich bin in der Hinsicht eher wählerisch . Außerdem bin ich nicht nachtragend.“
    Sie sehnte sich danach, diesem coolen, selbstsicheren Typen eine zu verpassen. „Glauben Sie mir: Wenn ich mich an meinem Ex hätte rächen wollen, dann hätte ich Sie da rausgehalten.“
    „Warum tun Sie es dann nicht?“
    „Das Schlussmachen an sich war nicht schlimm.“ Sie hatte alle Mühe, sich zusammenzureißen, aber hielt seinem Blick stand. „Es war die Art und Weise. Und es ist Ihre App.“
    „Das stimmt“, sagte er entspannt.
    Seine umgängliche Art ging ihr so unendlich auf die Nerven. Er wusste genau , dass sie ihn nicht an den Pranger stellen konnte, wenn er so liebenswürdig reagierte. „Mein Freund war einfach ein Feigling. Sie jedoch …“, Carly versuchte, ruhig zu bleiben, um ihn aus der Reserve zu locken. „Sie nutzen niedere menschliche Triebe aus, um sich zu bereichern.“
    Widerlich, wenn es nach ihr ging.
    Hunters kühler, harter Blick blieb starr – genau wie Thomas’ Blick, als er um seiner Karriere willen mit ihr Schluss gemacht hatte. Hunters kontrolliertes Lächeln machte sie wahnsinnig.
    „Leider ist das die menschliche Natur“, sagte er. Er zog eine Augenbraue hoch, bevor er schloss: „Vielleicht sind Sie einfach etwas zu naiv.“
    Das tat ihr vor allem weh, da sie sich das schon mal hatte anhören müssen – von den zwei Männern, die ihr am meisten bedeutet hatten. Und Hunter Philips gehörte zur gleichen herzlosen Kategorie wie ihr Vater und Thomas – bei denen nur Härte zählte, wo Geld regierte – und für die Erfolg das Wichtigste war.
    Sie war am Ende ihrer Geduld. „Das ist nichts als eine peinliche Ausrede, da Sie auch nicht nur einen Funken Anstand besitzen und diesen auch im Rest der Menschheit ausrotten wollen.“
    Die Worte hallten in der folgenden Stille nach, und Carly zuckte zusammen.
    Na perfekt, Carly. Mit solch einem theatralischen Konter stempeln sie dich nun als Verrückte ab.
    Und wieder einmal hatte sie die Beherrschung verloren. Verflixt, hatte sie in den letzten drei Jahren denn gar nichts gelernt?
    Hunter zeigte keine Reaktion. Doch in seinen Augen sah sie es: Er freute sich über ihren Ausraster. „Wollen Sie sagen, dass ich am Verfall der Menschheit schuld bin?“ Er runzelte die Stirn. „Das ist ein ziemlich großer Vorwurf für eine kleine, unbedeutende App.“ Er wandte sich dem Publikum mit einem kleinen Lächeln zu. „Wenn ich gewusst hätte, wie wichtig sie ist, hätte ich mir beim Entwerfen mehr Zeit genommen.“
    Eine Woge Gelächter ging durchs Publikum, und Carly wurde klar, dass sich ihre Rolle der beherzten Journalistin zur bitteren, sitzen gelassenen Exfreundin gewandelt hatte – die einen Schuss hat.
    Hunter wandte sich ihr wieder zu. Sie fühlte sich so geschlagen, so frustriert . Er war gekommen, hatte sie auseinandergenommen und besiegt. Er war nicht nur ein außergewöhnlich cooler Computerexperte – er war viel mehr als das. Gefährlich. Schlau.
    Doch warum hatte Hunter solch eine App entworfen? Das passte überhaupt nicht zu dem kontrollierten Mann, mit dem sie sich gerade Wortgefechte geliefert – und verloren hatte.
    „Leider sind wir am Ende der Sendung“, sagte der Showmaster enttäuscht.
    Hunter ließ sie nicht aus den Augen – ein Blick von Gewinner zu Verliererin.
    „Schade, dass wir das nicht wiederholen können“, sagte sie provokant und hielt Hunters Blick stand. „Ich würde gerne wissen, was ihn dazu inspiriert hat, diese bescheuerte App zu entwickeln.“
    Und zum ersten Mal sah sie etwas aufflackern in seinen Augen – sie war sich nicht sicher, ob es Hass oder Furcht war.
    Und dann überraschte sie der Moderator. „Das würde ich auch gern wissen.“ Er wandte sich
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