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Beruf - Herzensbrecher

Beruf - Herzensbrecher

Titel: Beruf - Herzensbrecher
Autoren: Aimee Carson
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verzaubern lässt.“
    Das konnte er sich allerdings wirklich nicht erlauben. Er würde es nicht zulassen, sich zwei Mal innerhalb eines Jahrzehnts von einer Frau ausnutzen zu lassen. Es fiel ihm allerdings nicht leicht, Carlys sonnengebräunte Haut, ihr glänzendes Haar und ihre tolle Figur unter dem körperbetonten Kleid zu ignorieren.
    Sie lehnte sich zu ihm herüber, um seine volle Aufmerksamkeit zu erhalten. Als ob sie diese nicht schon hatte. „Ich warte auf Ihre Antwort.“
    „Auf welche Frage? Ob ich mich von einer berechnenden Frau durch Flirten manipulieren lasse oder ob ich herzlos bin?“
    „Oh, herzlos sind Sie ganz sicher. Aber wissen Sie, was ich noch denke?“
    Hunter blickte Carly an und wurde sich bewusst, wie eng ihm diese Frau in den letzten Wochen auf den Fersen gewesen war. Er hatte sich während der Sendung zurückgehalten, um das Publikum nicht gegen sich aufzubringen. Doch jetzt, wo sie allein waren, konnte er kontra geben. „Was denken Sie denn noch?“
    Einen Moment wirkte sie unsicher, doch dann sagte sie: „Ich denke, dass Sie ein kaltherziger Mistkerl sind, dem es nur um den eigenen Profit geht. Ich kann Menschen wie Sie nicht ausstehen.“
    Er antwortete mit sehr leiser und scharfer Stimme. „In dem Fall hätten Sie mich nicht herausfordern sollen.“
    Sie schob ihr Kinn ein wenig empor. „Das ist mir leider so rausgerutscht.“
    „Verlieren Sie öfter so die Beherrschung?“
    Sie holte tief Luft, als ob sie sich zusammenreißen musste. „Ich bereue nichts.“
    „Noch nicht, zumindest.“
    „Und Sie sind heute Abend nur in der Sendung aufgetaucht, um Gratiswerbung für Ihre App zu machen.“
    „Und dafür habe ich Ihnen zu danken.“
    Seine Antwort machte sie offensichtlich noch wütender. „Wenn Sie von dem heutigen Abend finanziell so profitiert haben, sollten Sie mir wenigstens Blumen schicken.“
    Zum ersten Mal war sein Lächeln ehrlich. „Das mach ich vielleicht auch.“
    Ihre Lippen bebten, als ob sie sich zusammenreißen musste, die Beherrschung nicht zu verlieren. „Orchideen, keine Rosen. Ich mag es originell.“
    Sie kreuzte die Arme, was – willentlich oder nicht – ihre Brüste noch mehr zur Geltung brachte.
    „Ich bin schwer zu beeindrucken.“
    Als er sie so vor sich stehen sah, wurde ihm klar, warum er sich auf ein weiteres Duell mit ihr eingelassen hatte. Er genoss ihre Gegenwart einfach zu sehr. Doch das konnte er sich nun – trotz all seines Geldes – auf gar keinen Fall leisten.
    Er drängte sich an ihr vorbei in Richtung Ausgang. „Das werde ich mir merken.“
    Am Montagnachmittag bahnte sich Hunter seinen Weg durch die überfüllte, opulente Lobby der SunCare-Bank. Sein Handy klingelte, er erkannte die Nummer und nahm ab. „Ich habe SunCare gerade das Angebot gemacht. Hattest du nicht auch hier sein wollen?“
    „ Du bist doch der mit dem Verhandlungsgeschick“, sagte sein Geschäftspartner. „Ich hingegen bin lausig im Umgang mit Klienten.“
    „Vielleicht weil du erwartest, dass jeder dein Binärcode-Geschwafel versteht.“
    „Das ist die Sprache der Zukunft, mein Lieber“, sagte Peter Booker. „Und was mir bei sozialer Kompetenz abgeht, mache ich bei der Fehlerbehebung unserer plattformübergreifenden Verschlüsselungssoftware wieder wett. Ich bin nämlich schon fertig damit, also bitte: Ehre, wem Ehre gebührt.“
    Hunter unterdrückte ein Grinsen. Sein Freund, ein Genie und Computer-Freak, hasste Besprechungen jeder Art. Hunter war zwar mit seinem Fachgebiet der Internetsicherheit vertraut, doch Bookers Fähigkeiten grenzten an Magie. Leider hatte Mutter Natur ihm zwar mathematisches Genie, doch kein Talent im Umgang mit Menschen geschenkt. Also kümmerte Hunter sich um die Kunden. Das System funktionierte, und es gab niemanden, dem Hunter mehr vertraute als Peter.
    „Aber deswegen rufe ich dich nicht an. Ich rufe an, um dir zu sagen, dass es Ärger gibt.“
    Da Hunter bereits diverse Verschwörungstheorien seines Freundes gehört hatte, blieb er zunächst cool. „Mehr Ärger als mit den geheimen, lautlosen, schwarzen Helikoptern?“
    „Mach dich nur witzig, Hunter. Wenn Big Brother dich mit denen abholen kommt, wirst du nicht mehr lachen.“
    „Dann werde ich nicht mehr lachen.“
    „Interessieren dich meine Neuigkeiten überhaupt?“
    „Nur, wenn es um eine weitere Elvis-Sichtung geht.“
    „Nichts da. Es geht um Carly Wolfe.“
    Hunter stockte, als der Name dieser überaus charmanten Landplage fiel, bevor er die
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