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Beruf - Herzensbrecher

Beruf - Herzensbrecher

Titel: Beruf - Herzensbrecher
Autoren: Aimee Carson
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erfasste und dann in seinem Gedächtnis katalogisierte und speicherte. Zu welchem Zweck, wusste sie nicht. Bei dem Gedanken lief es ihr kalt den Rücken hinunter. Gefangen in seinem Blick, suchte Carly nach einer Antwort, doch da verkündete Brian O’Connor schon die nächste Werbepause.
    In der Pause lehnte sich Hunter zu ihr herüber. „Warum verfolgen Sie mich, Ms Wolfe?“
    Mutig hob sie das Kinn. „Ich werde Sie dazu bringen, öffentlich zuzugeben, dass Ihre bösartige App zu nichts taugt.“
    Überlegt neigte er den Kopf. „Damit werden Sie kein Glück haben.“
    Sie ignorierte seine Antwort und lächelte ihn kalt an. „Und zu guter Letzt werden Sie sie vom Markt nehmen, damit niemand mehr darunter leidet.“
    Sein unheimliches Lächeln war wieder da. „Ich frage mich, wie viel Körpereinsatz Sie für dieses Ziel noch zeigen werden.“
    Er wollte sie offensichtlich aus der Fassung bringen. Sie riss sich zusammen. „Welche Körperteile wären denn am wirksamsten?“
    „Ich lasse mich gerne inspirieren.“
    „Vielleicht mein Mittelfinger?“
    Er musterte ihre Brüste. „Ich bevorzuge rundere, weichere Formen. Obwohl Ihre scharfe Zunge auch etwas für sich hat.“
    Sie wollte ihm gerade die Zunge rausstrecken, als seine Augen wieder in die ihren blickten – und ihr schlicht und einfach die Luft wegblieb.
    Zum Glück war die Werbepause in diesem Moment zu Ende. Um ihre Gedanken zu ordnen, wandte sie sich von ihm ab, als Brian O’Connor sie ansprach.
    „Nun haben Sie ja Hunters Aufmerksamkeit. Was wollen Sie ihm denn sagen?“
    Geh zur Hölle , fiel ihr ein. Leider war das hier kein Kabelkanal – fluchen ausgeschlossen.
    „Im Namen aller Betroffenen möchte ich Ihnen persönlich für die Erfindung der wunderbaren App danken – und für seine Schlussmach-Nachricht: ‚Das war’s dann, Schätzchen.‘ Sie sind ein wahrer Dichter.“
    „Sie lassen sich leicht beeindrucken.“
    „An dem Spruch haben Sie sicherlich Stunden gesessen.“
    Hunter sah aus, als musste er sich zusammenreißen, um nicht laut aufzulachen. „Nur ein paar Sekunden. Aber immerhin ist er kurz und prägnant.“
    „Oh, verdammt prägnant.“ Sie wandte sich ihm nun direkt auf der Couch zu. „Doch das Beste an der Erfindung ist ja, dass sie gleich Ihrem gesamten sozialen Netzwerk mitteilt, dass Sie wieder Single und zu haben sind.“ Sie lächelte ihn zuckersüß an. „Nette Funktion.“
    „Finde ich auch“, pflichtete er ihr bei, als ob sie das ernst gemeint hätte.
    „Es spart sicherlich Zeit“, sagte der Moderator in einem Versuch, sich wieder in die Unterhaltung einzuschalten.
    Hunters Blick wich nicht von Carly. „Ich weiß Effizienz zu schätzen.“
    „Sicher tun Sie das.“
    „Wir leben in einer schnelllebigen Welt.“
    „Vielleicht zu schnelllebig“, schoss sie zurück. Sie bemerkte, dass er Brian O’Connor total ignorierte. Doch sie war zu sehr in dieses Rededuell vertieft, als dass es ihr etwas ausgemacht hätte.
    „Wissen Sie, welche Funktion ich an Ihrer App am liebsten mag?“ Sie legte den Arm auf die Couch und lehnte sich zu ihm hinüber. Sein Duft füllte ihre Sinne. „Die Palette an Liedern, die man begleitend zur Auswahl hat.“
    Der Talkmaster meldete sich wieder. „Mit mir hat mal jemand zu Tschaikowskys Nussknacker Schluss gemacht“, warf er ein und schüttelte sich, um das Publikum zum Lachen zu bringen.
    Sie blickte an Hunter vorbei zu Brian O’Connor und fragte voller Sarkasmus. „Mr Philips ist sehr clever, nicht wahr?“ Doch ihr Blick landete irgendwie wieder bei Mr Schlussmacher.
    „Ich heiße Hunter“, erinnerte er sie süffisant. „Und welchen Song hat Ihnen Ihr Exfreund geschickt?“
    „Das war was ganz Besonderes. ‚How Can I Miss You When You Won’t Go Away?‘“
    Das Publikum lachte, und Brian O’Connor sagte: „Obskur. Obskur und ziemlich fies.“
    „Und weshalb schreiben Sie in Ihrer Kolumne im Miami Insider nun schlecht über mich?“, fragte Hunter und zog damit wieder die Aufmerksamkeit auf sich. „Auf Ihren Exfreund scheinen Sie gar nicht so wütend zu sein.“
    „Wir waren nicht lange zusammen. Es war nichts Ernstes.“
    Er blickte nicht von ihr weg. „Das kann ich nur schwerlich glauben.“
    „Warum?“
    „Die Hölle selbst kann nicht wüten wie eine verschmähte Frau.“
    Auf einmal wurde ihr klar, dass er begonnen hatte, nun sie zu attackieren. Hintenrum und versteckt, um nicht den Zorn des Publikums auf sich zu ziehen. Die Spannung zwischen ihnen
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