Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele
Autoren: Rachel Vincent
Vom Netzwerk:
tot.
    „Nein, du würdest von hier aus, von der Menschenwelt aus arbeiten. Als weibliche Banshee bist du bestens qualifiziert für diese Aufgabe. Und ehrlich gesagt … wir sind hoffnungslos unterbelegt.“
    „Können Sie mich … wieder lebendig machen?“
    „Nein. Zumindest nicht so wie früher.“ Madeline schaute auf ihre verschränkten Hände, die sie auf Schoßhöhe vor sich hielt. „Das kann leider niemand. Aber wir bieten dir dafür eine fast genauso gute Lösung an.“
    „Du würdest in einer ähnlichen Form wie ein Reaper existieren“, schaltete Levi sich ein. „Natürlich mit anderen Fähigkeiten.“
    Wie ein Reaper. Wie Todd, der Gestalt annehmen konnte, wann immer er wollte. Der mit seiner Familie zusammengeblieben war … bis ich ihn umgebracht hatte. Und Nash meinen Mord in die Schuhe geschoben hatte.
    „Nein“, lehnte ich erneut ab, ohne den Blick von Madeline zu wenden. „Ich habe doch gesehen, wie ihr Leute belohnt, die mit einem Leben nach dem Tod verflucht sind. Kommt nicht infrage.“
    „Ich glaube nicht, dass du verstehst, welch einmalige Gelegenheit du hier ausschlägst, Kaylee.“ Madeline verschränkte die Arme über ihrem Blazer. „Nicht nur für dich, sondern für jeden, an dem dir etwas liegt. So wie die Dinge im Moment stehen, ist deine beste Freundin völlig aufgelöst über deinen Tod. Dein Vater ist untröstlich, und dein Freund …“
    „Exfreund“, verbesserte Levi. Er stützte sich mit einem Arm auf den Tisch, auf dem ich lag.
    Madeline setzte neu an. „Dein Exfreund sitzt in einer Gefängniszelle und leidet unter den Qualen des Entzugs von einer sehr starken Droge, während er darauf wartet, des Mordes an dir angeklagt zu werden.“
    „Unmöglich.“ Ich krallte vor Wut die Finger in das kalte Laken. „Ich habe Mr Beck getötet. Sie müssen doch seine Leiche gefunden haben. Sie müssen doch wissen, dass er mich umgebracht hat.“ Noch während ich den Satz aussprach, kam mein Verstand nicht so ganz mit dieser Logik mit.
    Levi betrachtete mich mitleidig, es hätte aber genauso gut Ungeduld sein können. „Kaylee, du und der Inkubus sind durch dieselbe Waffe gestorben, in deinem Bett, nur Sekunden nacheinander. Im Moment geht die Polizei davon aus, dass Nash euch zusammen erwischt und euch beide in einem Eifersuchtsanfall umgebracht hat.“
    Ich schüttelte den Kopf und verweigerte die Tatsachen. „Fingerabdrücke … Sie werden keinen einzigen von Nash finden.“
    Levi zuckte mit den Schultern. „Man wird sagen, dass er sie abgewischt hat. Er ist ein cleverer Junge. Clever genug, um dir in deinem letzten Moment die Waffe in die Hand zu drücken.“
    „Nein!“ Mein Dad würde es wissen, Harmony auch, genau wie Emma und Sabine. Doch niemand hatte mich gesehen, wie ich Beck den Dolch ins Herz gestoßen hatte. Emma und Sophie hatten tief und fest geschlafen, sie hatten ja nicht einmal Becks Anwesenheit mitbekommen, und Sabine … Mit ihren Vorstrafen konnte sie bestimmt kein glaubwürdiges Leumundszeugnis für Nash abliefern.
    Nash würde verurteilt werden. Und ohne Todd, der ihn vielleicht aus dem Gefängnis holen könnte, würde er den Rest seines Lebens in einer Zelle verbringen. Weil ich Beck geholfen hatte, ihn reinzulegen.
    Das durfte ich nicht zulassen.
    „Soll das heißen, wenn ich den Job annehme, helfen Sie Nash?“
    Madeline runzelte die Stirn, und ich ahnte schon jetzt, dass mir nicht gefallen würde, was sie zu sagen hatte. „Es ist mehr als nur ein Job, Kaylee. Es ist die permanente Verpflichtung, für die Wiederbeschaffungsbehörde zu arbeiten. Als Gegenleistung erhältst du ein Leben nach dem Tod mit vielen Vorteilen und nur einigen wenigen Einschränkungen, solange du in unseren Diensten stehst.“
    „Was für Einschränkungen?“
    Sie hob wieder die eine Braue, fast sah es aus, als wäre sie amüsiert. „Die meisten interessieren sich eher für die Privilegien.“
    „Fein“, erwiderte ich. „Und die wären?“
    „Zuallererst natürlich Unsterblichkeit. Und kein Alterungsprozess.“
    „Für mich hört sich das mehr nach Einschränkung an. Wer will schon auf ewig sechzehn bleiben?“ Nicht nur das. Ich wollte nicht zusehen, wie meine Freunde und meine Familie immer älter wurden und irgendwann starben. Ich wollte nicht miterleben, wie die Welt sich ohne mich weiterentwickelte. Ich wollte mich nicht allein der Ewigkeit gegenübersehen.
    Es musste mir wohl vom Gesicht abzulesen gewesen sein.
    „Und vergiss nicht den größten Vorteil – es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher