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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele
Autoren: Rachel Vincent
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ist die Chance, Mr Hudson zu helfen.“
    Sie meinte Nash. Doch ich musste auch an Todd denken. Er war gestorben, noch einmal – für mich.
    „Sie wollen wirklich zulassen, dass man Nash für meinen Mörder hält, obwohl Sie genau wissen, dass er unschuldig ist?“
    „Willst du das zulassen?“ Madeline sah mich direkt an. An ihren Augen konnte ich erkennen, dass sie eine Seele hatte, aber so kalt und unnachgiebig, wie sie sich gab, konnte ich nur davon ausgehen, dass sie schon lange keinen Nutzen mehr für ihr Herz hatte. „Wir können nicht bei jedem Menschen, der unschuldig im Gefängnis sitzt, intervenieren, Kaylee. Die Wiederbeschaffung ist auch nur dann bereit, ihre Ressourcen für Nash einzusetzen, wenn wir etwas dafür zurückerhalten – nämlich deine Dienste. Die Entscheidung liegt also bei dir.“
    „Und was genau würden Sie für ihn tun?“
    „Als Bonus für deine Zusage werden wir arrangieren, dass Mr Hudson aus dem Polizeigewahrsam entkommt.“
    „Damit er dann den Rest seines Lebens auf der Flucht ist? Kommt nicht infrage.“ Entschieden schüttelte ich den Kopf. Ich konnte nur hoffen, dass ich es hier nicht zu weit trieb und mein Glück herausforderte. Hoffentlich wollten sie mich tatsächlich so unbedingt haben, wie es sich anhörte.
    „Wie lange bin ich schon tot?“ Wenn man Nash noch nicht angeklagt hatte, konnte es noch nicht lange her sein.
    „Zwei Stunden“, antwortete Madeline.
    „Aber …“ Das ergab keinen Sinn. „Ihr habt damals über eine Woche gebraucht, um Todd nach seinem Tod als Reaper zurückzubringen.“ Er war sogar beerdigt worden.
    Mit einem überheblichen schmalen Lächeln sah Madeline kurz zu Levi, um sich dann wieder an mich zu wenden. „Reaper gibt es zuhauf, Kaylee. Zudem stehen der Wiederbeschaffungsbehörde wesentlich mehr Mittel zur Verfügung. In diesem Fall ist unsere Motivation auch besonders stark. Deine Hilfe wird dringend benötigt, und das bald. Daher haben wir den Vorgang beschleunigt.“
    Nachdenklich nickte ich. „Sie müssen das komplett bereinigen, sonst lautet meine Antwort Nein.“
    „Wir sollen Nashs Namen wiederherstellen?“
    „Nein, ich werde Nashs Namen wiederherstellen.“ Ich hatte ihn da reingezogen, ich würde ihn da auch wieder rausholen. „Sie werden dieses Verbrechen ungeschehen machen. Kein Mord. Ich wurde von meinem Mathelehrer überfallen – das werde ich auch aussagen – und habe überlebt. Nash hatte absolut nichts damit zu tun.“
    „Kaylee, wir können deinen Tod nicht rückgängig machen.“
    „Das ist mir klar.“ Ich holte tief Luft, erstaunt und erleichtert, dass meine Lungen zu arbeiten schienen. „Aber Sie können das irgendwie vertuschen. Wenn ich für Sie arbeite, kann ich doch meinen Körper behalten, richtig? So wie Todd.“
    „Du kannst nach Belieben Gestalt annehmen, ja“, antwortete Madeline langsam. Offensichtlich begann sie, mir zu folgen.
    „Wer sagt denn dann, dass ich gestorben bin? Bisher hat es keine Beerdigung gegeben, nicht einmal eine Autopsie.“
    „Kaylee, du bist in einem staatlichen Krankenhaus gestorben“, stellte Levi fest. „Dein Tod wurde offiziell festgehalten, es gibt Zeugen …“
    Ich zuckte nur mit den Schultern, ohne den Blick von Madeline zu nehmen. „Dann lasst den Papierkram doch einfach verschwinden. Die Nachricht könnte eine Ente gewesen sein, das wäre ja nicht das erste Mal. Und die Zeugen werden es schlicht vergessen … das könnt ihr doch, oder? Leute bilden sich Sachen ein, das kommt vor. Dann muss sich eben jemand darum kümmern. Ihr habt doch sicher Leute dafür, oder?“
    Madeline runzelte die Stirn, aber ich konnte an ihren Augen ablesen, dass sie die Möglichkeit ernsthaft in Erwägung zog. „Kaylee, was du da verlangst, ist sehr kompliziert. Dazu würden enorme Mittel notwendig sein.“
    „Aber es ist machbar, oder?“ Ich hielt den Atem an – oder besser, ich stellte das Atmen ein, während ich auf ihre Antwort wartete.
    Madeline sah zu Levi, der nur mit den Schultern zuckte. „Ja, es ist machbar“, wandte sie sich wieder an mich. „Aber nur mit viel Aufwand und Kosten. Und ich bin noch nicht überzeugt, ob deine Dienste so viel wert sind.“
    „So?“ Ich zog die Augenbrauen hoch und hielt mich davon ab, die Daumen zu drücken. „Dann habt ihr also genügend andere weibliche Banshees, um die Seele zurückzuholen, die ihr so dringend wieder zurückhaben wollt?“
    Ich wusste, ich hatte gewonnen, als sie die Augen zusammenkniff.
    „Na schön. Es
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