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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele
Autoren: Rachel Vincent
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modifiziert. Darum hatte ich gebeten.
    „Ich hab einen Deal abgeschlossen, Dad. Um alles wieder in Ordnung zu bringen.“
    „Was für einen Deal?“
    „Aiden.“ Harmony stand hinter ihm, und ihre Stimme klang so düster und betrübt, dass ich meinen Dad losließ und zu ihr sah. Sie musterte mich, die blonden Locken wirr, die blauen Augen so voller Trauer, dass ich es kaum aushielt. Sie wusste noch nichts von Todd … nahm ich zumindest an. Nicht, wenn Levi ihr nichts gesagt hatte. Trauerte sie etwa um mich? „Sie hat bei den Reapern unterschrieben.“
    „Hast du …?“ Entsetzt starrte mein Vater mich an.
    Ich schüttelte den Kopf. „Nicht direkt. Ich erkläre es euch gleich, aber könnten wir erst …“ Ich wusste nicht, wie ich den Satz zu Ende bringen sollte.
    „Aber du bist zurück, richtig?“ Emma stand noch immer am anderen Ende des Zimmers. Sie war blass und wirkte verwirrt und auch ein wenig verängstigt. „Was immer du dafür getan hast, du bist wirklich wieder zurück, oder?“
    „Nicht ganz so gut wie neu, aber … ja, ich bin zurück.“ Ich streckte die Arme aus, und Emma warf sich hinein und drückte mich so fest, dass ich froh war, nicht mehr auf Sauerstoff angewiesen zu sein.
    „Er lag da auf deinem Bett, als ich aufwachte“, schluchzte sie in mein Haar. „Und Sophie schrie nur hysterisch. Und überall das viele Blut. Und du warst weg!“
    Und Emma und Sophie hatten allein mit einem toten Inkubus dagesessen, ohne auch nur die geringste Ahnung, was passiert war. Sie mussten in totaler Panik gewesen sein.
    „Beck ist tot.“ Ich hielt sie fest, während sie weinte. „Alles wird wieder gut. Anders, aber gut.“ Das redete ich mir jetzt schon seit Stunden ein. Noch wartete ich darauf, dass Madeline alles Nötige arrangierte. Ich wartete auch darauf, etwas von Levi zu hören, doch das war unendlich müßig. „Wie geht es Sophie?“
    „Traumatisiert, aber sie erholt sich schon wieder. Dein Onkel hat beschlossen, ihr die Wahrheit zu sagen. Die ganze Wahrheit. Die Geheimnisse sind für beide zu viel geworden.“
    Ich nickte nur. Das war auch längst überfällig.
    Über Ems Schulter hinweg sah Harmony mich an. Sie hielt die Arme um sich geschlungen, als würde sie maßlose Schmerzen leiden. Ich wollte sie umarmen, doch ich war mir nicht sicher, ob sie das überhaupt wollen würde, nach allem, was ich ihren Söhnen angetan hatte. Sie hatte doch schon so viel verloren. Und mir fehlten die Worte, um uns beide zu trösten.
    „Angeblich wird man Nash freilassen …“, sagte ich, als Emma mich endlich losließ.
    Harmony nickte. „Sabine ist vor einer halben Stunde losgefahren, um ihn abzuholen. Er … er wollte nicht, dass ich komme.“ Sie starrte auf den Boden, sah dann wieder zu mir. „Sie haben die Anschuldigung fallen gelassen, ohne einen Grund dafür anzugeben.“
    „Ich habe eine Aussage bei der Polizei gemacht. Heute Abend werden sie es wohl in den Nachrichten bringen. Man wird behaupten, es hätte eine Verwechslung im Krankenhaus gegeben. Bei dem Bericht über meinen Tod ist es zu einem bedauerlichen Missverständnis gekommen.“ Das war wörtlich von Madeline als Zitat übernommen. Wie auch die nächste Information. „Der Sprecher des Arlington Memorial wird angeben, dass ich in eine Privatklinik verlegt worden bin, deren Namen man aufgrund der brisanten Sachlage jedoch nicht preisgeben wird. Eine sechzehnjährige Schülerin, die in ihrem eigenen Zuhause von ihrem Mathematiklehrer überfallen und fast getötet wird …“ Offenbar sorgte so etwas für helle Aufregung. „Und dass ich überlebt habe.“
    Bevor sich jemand von der Überraschung erholen konnte, hörten wir draußen ein Auto vorfahren. Harmony lehnte sich über die Couch und sah aus dem Fenster. „Das ist Nash …“ Nervös rieb sie sich mit den Händen über die Jeans, ging dann, um die Haustür zu öffnen. Gleich darauf führte Sabine Nash ins Haus. Sie hatte den Arm um seine Hüfte gelegt und stützte ihn. Er sah krank und erschöpft aus, so als wäre er derjenige, der fast gestorben wäre.
    Als er mich erblickte, erstarrte er. Wut flammte in seinen Augen auf. Er ließ Sabine los und funkelte mich grimmig an, und ich konnte meinen Vater spüren, der sich hinter mich stellte, der Fels in der Brandung, eine solide, sichere Präsenz, wovon Nash sich jedoch nicht abhalten ließ. „Was zum Teufel hast du getan?“ Nashs Stimme war tief und klang rau, aber glücklicherweise lag keine Suggestion darin.
    „Ich habe
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