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Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung
Autoren: Fritjof Karnani
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mir.«
    »Entschuldigen Sie, ich habe das einen Moment vergessen. Wo waren wir stehen geblieben? Genau, wir haben vor, diese drei Fluggesellschaften zur ersten echten paneuropäischen Low-Cost-Airline zusammenzufügen. Wir werden 12 bis 18 Monate benötigen, um das Ganze zum Fliegen zu bringen und richtig zu etablieren, dann bringen wir das neue und gesunde Unternehmen an die Börse, und ich habe mich dann wahrscheinlich dumm und dämlich verdient. Und die Arbeitsplätze werden erhalten bleiben, zumindest was das fliegende Personal angeht. Wir werden Synergieeffekte ausnutzen können und auch etwas schlanker werden, aber das wird vor allem die Verwaltung betreffen. Aber da ich vorhabe, den Hauptsitz der Airline in Berlin zu lassen, wird die Verschlankung nicht die Standorte in Deutschland betreffen. Im Gegenteil.«
    »Sie bekommen dann die 200 Millionen und all Ihre anderen Ausgaben wieder raus?«
    »Bedenken Sie, dass mich die 200 Millionen nur 20 Millionen kosten werden. Ja, ich denke, ich bekomme ein Vielfaches meiner Investitionen wieder rein, wir rechnen mit einer halben Milliarde.«
    »Gut für Sie, und wozu brauchen Sie nun mich, was ist der Sinn dieses Gespräches?«
    »Es gibt Dinge, die sollten unter Verschluss bleiben. Die Vorkommnisse bei Filomena Air gehören dazu. Wenn bekannt wird, was in den letzten Wochen dort los war, werde ich nicht in diese Airline investieren. Dann ist Filomena Air tot. Sofort und unwiederbringlich.«
    »Langsam sehe ich klar! Mit anderen Worten, Sie wollen sich sicher sein, dass ich die Schnauze halte?«
    »Formulieren wir es so, ich würde gern wissen, was Sie vorhaben. Sie können Filomena Air zerstören, wenn Sie wollen. Ich würde das nicht verurteilen, ich würde nicht mal versuchen, Ihnen das auszureden. Aber ich würde es gerne wissen, bevor ich Geld in das Unternehmen stecke.«
    »Das ist also das, was Sie wollen. Und was habe ich davon, oder soll ich Ihnen einfach nur einen Gefallen tun?«
    »Ich bin Geschäftsmann, Frau Bogner, mit der gleichen Leidenschaft, mit der sie Pilotin sind. Ich wäre nicht hier, wenn ich Ihnen nicht etwas anzubieten hätte.«
    »Ich höre?«
    »Ihr Leben und das Ihrer Freunde.«
    »Wie bitte?«
    »Ich werde nur bei Filomena einsteigen, wenn es keine Verbindungen zur Drogenmafia mehr gibt und wenn ich die Zusicherung bekomme, dass die sich nie wieder in meinem Unternehmen sehen lassen. Wenn ich einsteige, muss damit Schluss sein. Und das heißt auch, dass das, was gewesen ist, gewesen ist. Für mich gehört dazu, dass man Sie und Ihre Freunde in Ruhe lässt.«
    »Und darauf lassen die sich ein?«
    »Es sieht so aus. Ich bin ihre einzige Möglichkeit, etwas von ihrem Geld zurückzubekommen, zumindest glauben die das. Und Geld ist nebenbei gesagt alles, was die wirklich interessiert.«
    »Das heißt, ich kann zurück in mein altes Leben als Pilotin bei Filomena Air, und alles ist wieder wie vorher?«
    »Fast, ich denke, Sie sollten eine Weile auf Tauchstation gehen. Ihren Job bei Filomena Air müssten Sie allerdings vergessen. Sie sollten eine Weile abtauchen, das Beste wäre es, Sie würden Europa und natürlich Amerika eine ganze Weile meiden.«
    »Da bleibt nicht mehr viel übrig.«
    »Asien ist zum Beispiel ein boomender neuer Markt für die Airline-Industrie, das wäre eine gute Wahl, denke ich.«
    »Ich muss darüber nachdenken.«
    »Selbstverständlich, allerdings müsste ich bis morgen eine Antwort haben, weil ich schnell entscheiden muss, ob wir bei Filomena Air einsteigen oder nicht.«
    Beryl nickte.
    »Eine letzte Frage: Sie haben das ja alles schon eine ganze Weile vorbereitet. Wenn Sie geahnt haben, was passieren würde, warum haben Sie dann nicht eher gehandelt, vielleicht könnten dann zwei Menschen noch leben?«
    »Eine schwierige Frage, die Sie mir da stellen. Ich war tatsächlich davon überzeugt, dass es auf Dauer so nicht gut gehen kann. Der Mob hat sein Geld mit kriminellen Methoden verdient. Es sind einfach nur Kriminelle: Menschenleben verachtend, brutal und gnadenlos! Es fällt mir schwer, es zuzugeben, aber genau das sind wohl ihre Kernkompetenzen. Das muss man draufhaben, wenn man im Drogengeschäft mitspielen will. Es ist sozusagen die Eintrittskarte in das Business, man muss kriminell und ohne jede Moral sein. Jetzt versuchen die, ihr Geld reinzuwaschen, indem sie sich über Strohmänner an legalen Unternehmen beteiligen. Eine Weile mag das gut gehen, aber über kurz oder lang wird es Probleme geben. Davon war ich
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