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Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung
Autoren: Fritjof Karnani
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Frauen sahen sich fragend an, Stefanie zog die Schultern hoch.
    Die Cockpittür ging auf, und Lennard war wieder da.
    »Also echt, eure Kapitänsallüren gehen mir voll gegen den Strich! Es gibt in dieser Airline keinen anderen Piloten, der mich derart respektlos behandelt wie ihr beiden. Ihr fragt nicht, was ich von einem Baby halte, nein, es wird kommandiert. Lennard, ein Baby, zackzack! Lennard, bring mir einen Kaffee, und dann mach mir ein Baby! Das ist sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, ich kann es beweisen wegen des Voicerekorders. Warten wir mal ab, ob ich mich bis Shanghai wieder beruhigt habe oder ob ich gleich nach der Landung den Antrag stelle, den Voicerekorder zu beschlagnahmen. Ich glaube es einfach nicht. Wer kam bloß auf die dämliche Idee, die Weiber ans Steuer zu lassen?«
    Lennard drehte sich um und machte Anstalten, wieder rauszugehen.
    »Ach so, wenn ihr einen Kaffee wollt, steht gefälligst auf und holt euch selbst einen. Ihr wisst ja, wo der steht. Und kommt mir bloß nicht damit, dass ihr zu viel zu tun habt. Ich sehe euch sowieso nur in Zeitschriften blättern und Tratschen. Mir reicht es wirklich!«
    Lennard knallte die Cockpittür hinter sich zu.
    »Ich liebe diese Szenen in 30.000 Fuß Höhe. Aber was meinst du, Beryl, was denkt er wirklich über das Thema Baby?«
    »Wir kennen ihn doch, ich schätze mal, das war ein klares und deutliches Ja.«
    »Also dann, Beryl, werden wir schwanger!«
    »Werden wir schwanger!«
    Und beide Frauen schrien laut im Chor.
    »Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse fliegen selber hin. Yeeeaaah!«

    E N D E

Danksagung

    Wer eine Boing 737 sabotieren und abstürzen lassen will, braucht viel Sachverstand, oder, wenn er diesen nicht hat, Rat und Hilfe von jemanden, der sich mit den Fliegern auskennt.

    Mein Dank geht an Ulrike, Laura und Stefan, alle drei haben goldene Steifen, alle drei können fliegen. Die realistische Beschreibung der technischen Details der Fliegerei ist ihnen zu verdanken. Eventuelle Ungenauigkeiten hingegen gehen allein auf das mangelnde technische Verständnis des Autors zurück. An einigen wenigen Stellen wurden Kleinigkeiten auch bewusst ungenau beschrieben, um auf die Sicherheitsbelange der Verkehrsfliegerei Rücksicht zu nehmen.

    In meiner Zeit als Flugbegleiter habe ich viel Zeit mit Michaela und Claudia in der Bordküche verbracht. Beide werden einiges von unseren Gesprächen im Buch wiederfinden.

    Claudia Senghaas, der Lektorin, und Jörg danke ich für die vielen, vielen Hinweise zum Manuskript.

    Und vor allem danke ich meiner Tochter Filomena, die mir erlaubt hat, eine Airline nach ihr zu benennen. Sie kann mit zwei Jahren zwar noch nicht fliegen, aber ich liebe es, sie auf ihrem Schaukelflugzeug zu sehen.

Glossar

    ATPL
    Die Lizenz für Verkehrspiloten, englisch Airline Transport Pilot Licence (ATPL), erlaubt dem Inhaber, gewerblich Flugzeuge als verantwortlicher Pilot zu fliegen. Um eine ATPL zu erhalten, sind umfangreiche theoretische Kenntnisse, u.   a. in Meteorologie, Navigation, Flugzeugtechnik und Luftrecht notwendig. Außerdem ist praktische Flugerfahrung erforderlich, es müssen mindestens 1.500 Stunden Gesamtflugzeit, davon 500 Stunden auf Verkehrsflugzeugen, nachgewiesen werden. Die Ausbildung dauert 1,5 bis 2 Jahre und kostet 50.000 bis 70.000 Euro. Im Regelfall müssen angehende Piloten diese Ausbildungskosten selbst tragen.

    Beryl Markham
    (* 26. Oktober 1902 in Leicester, † 3. August 1986 in Nairobi)
    Beryl Markham wuchs in Kenia auf. Als sie 17 war, musste ihr Vater seine Farm und die Pferdezucht aufgeben und verließ Afrika. Beryl Markham blieb auf sich allein gestellt in Kenia und verdiente sich ihr Geld als Pferdetrainerin. In Nairobi wurde sie eine gute Freundin von Karen Blixen und Denys Finch Hatton, der sie in seinem Flugzeug mitnahm und bei ihr die Begeisterung für die Fliegerei weckte. Beryl erwarb 1931 als erste Frau in Ostafrika den Berufspilotenschein und arbeitete eine Zeit lang als Buschpilotin.
    1936 überquerte sie als erster Mensch in einem 21 Stunden und 25 Minuten dauernden Alleinflug den Atlantik in Ost-West-Richtung. Ihr Flug startete in England und endete mit einer Bruchlandung in Nova Scotia, Kanada.
    Zwar bewältigte Charles Lindbergh am 20. Mai 1927 den ersten Alleinflug über den Atlantik. Er flog allerdings von Amerika nach Europa, also in West-Ost-Richtung. Beryl überquerte den Atlantik jedoch in umgekehrter Richtung, von Osten nach Westen. Da über dem Nordatlantik
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