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Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung
Autoren: Fritjof Karnani
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immer überzeugt. Irgendwann werden die auch in ihren legalen Unternehmen genau so handeln, wie sie immer handeln, und das kann nicht gut gehen. Darauf habe ich spekuliert, und das war alles.«
    »Sie werden von mir hören, Sami.«
    Beryl gab ihm zum Abschied die Hand, etwas, was sie ihm zur Begrüßung verweigert hatte.

30

    Als alles vorbei war, trafen sie sich auf der Olivenfarm von Dimitrios auf dem Peloponnes in Griechenland. Sie saßen im Schatten und sahen gemeinsam zu, wie die Sonne unterging.
    Dimitrios stellte zufrieden fest, dass Beryl, Stefanie und Lennard entspannt und gesund aussahen, sie hatten sich offensichtlich gut von den Ereignissen der letzten Tage erholt. Es war eine große Ehre für Beryl, dass sie hier sein durfte. Nur sehr wenige wussten etwas über Dimitrios’ Leben in Griechenland. Es gab immer noch sehr viele, die mit ihm eine Rechnung offen hatten. Im nahe gelegenen Dorf kannte man ihn nur unter einem falschen Namen, und alle dachten, er wäre als Gastarbeiter bei Mercedes in Stuttgart zu etwas Geld gekommen und würde nun seinen Lebensabend in der alten Heimat verbringen wollen. Und Dimitrios tat alles, um diese Legende glaubwürdig erscheinen zu lassen. Sein Haus war einfach, ohne jeden Luxus, und er empfing so gut wie nie Besuch.
    »Ich glaube, es ist wirklich vorüber«, sagte er jetzt, »die haben viel Geld verloren, aber ich habe den Eindruck, dass sie sich letztendlich damit abgefunden haben.«
    »Das heißt, wir sind sicher?«
    »Ich glaube ja, Beryl, aber ich denke auch, dass es eine gute Idee von Sami war, dass ihr euch etwas außer Sichtweite bringt und eine Zeit lang abtaucht.«
    »Abtauchen heißt raus aus Europa und nach Asien oder Australien?«
    Dimitrios nickte.
    Die drei waren still geworden.
    »Dann trennen sich hier unsere Wege, oder?«, fragend sah Beryl Lennard und Stefanie an.

Epilog

    Zwei Jahre später, an Bord einer Boeing 737

    »Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Beryl Bogner. Ich bin heute Ihr Kapitän auf dem Flug von Singapur nach Shanghai. Wegen des starken Verkehrsaufkommens sind wir eine halbe Stunde später gestartet. Wir versuchen, diese Verspätung teilweise aufzuholen, und erwarten die Landung in Shanghai gegen 23:15 Uhr. Dieser Flug wird von unserem Ersten Offizier, Frau Stefanie Krüger, durchgeführt. Frau Krüger wird Ihnen später auch noch weitere Informationen über den Flug geben. Wir hoffen, Sie fühlen sich wohl an Bord und genießen diesen Abendflug nach Shanghai.« Beryl beendete die Kabinenansage.
    »Haben wir es überhaupt schon mal geschafft, pünktlich aus Singapur wegzukommen?«
    »Ich kann mich nicht erinnern, ist halt einer der Nachteile des Asia Booms, die Infrastruktur hinkt einfach immer hinterher.«
    »Weißt du, Stefanie, ich ertappe mich in letzter Zeit immer wieder dabei, dass ich mir vorstelle, ein Baby zu haben.«
    »Kann ich irgendwie nachvollziehen. Habe ich auch schon öfters drüber nachgedacht. Ich denke nach wie vor, Lennard wäre ein guter Vater, was meinst du?«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Sind wir eigentlich noch am Überlegen oder haben wir schon eine Entscheidung?«
    »Von meiner Seite ist es eine Entscheidung, ich schmeiße in Shanghai die Pille weg.«
    »Da würde ich mitgehen, Kapitän.«
    »Dann bin ich mal gespannt, wer von uns beiden zuerst schwanger wird.«
    »Bei solchen Dingen gewinnst du sowieso immer, Stefanie. Und wann sagen wir es Lennard?«
    Genau zum richtigen Zeitpunkt wurde die Tür zum Cockpit geöffnet, und Lennard schaute kurz herein.
    »Die Passagiere in der Kabine sind so weit versorgt. Kann ich den Damen etwas bringen, Kaffee oder was zu essen?«
    »Komm bitte mal kurz rein, Lennard, und mach die Tür zu, wir müssen etwas mit dir besprechen.«
    Lennard trat ins Cockpit.
    »Okay, aber macht es kurz, wenn es geht, ich habe hinten noch jede Menge zu tun. Ihr werdet es nicht glauben, aber es gibt in diesem Flugzeug tatsächlich Leute, die für ihr Geld arbeiten müssen.«
    »Stefanie, dieses ewige Gejammer, haben wir uns das wirklich gut überlegt?«
    »Wir werden nicht jünger, Beryl, wir können nicht wählerisch sein! Außerdem ist das Erziehung, denke ich, und nicht genetisch.«
    »Dreht ihr beide jetzt völlig ab?«
    »Sagst du es ihm?«
    »Lennard, machen wir es also kurz, wir wollen ein Kind, alle beide!«
    Lennard wollte etwas sagen, er machte den Mund aber nur auf und wieder zu. Dann drehte er sich wortlos um, ging zur Tür und verließ das Cockpit.
    Die beiden
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