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Berlin - ein Heimatbuch

Berlin - ein Heimatbuch

Titel: Berlin - ein Heimatbuch
Autoren: Murat Topal
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Astoria.«
    Bei diesem Stichwort fiel mir die Geschichte eines alten Kumpels ein. Der wollte frisch verliebt seiner neuen Flamme mit spontanem New-York-Shoppingtrip und Übernachtung im Waldorf Astoria zeigen, was für ein unglaublich weltläufiger Hammertyp er ist. Leider ahnte er nicht, dass dieses legendäre Hotel in Wirklichkeit ein über einen ganzen Straßenblock reichender riesiger Wohnkomplex ist. Und sich zudem aus einem luxuriösen Teil und einer recht heruntergekommenen Touristenfalle zusammensetzt. Der luxuriöse Teil aber, den er samt Freundin an der Hand zielstrebig ansteuerte, erforderte einen besonderen Zugangscode. Zu seiner großen Überraschung konnte er diesen in den Reiseunterlagen nicht finden. Und das trotz einer an sein Reisebüro überwiesenen horrenden Übernachtungssumme. In der festen Überzeugung, es könne sich hier nur um einen lässlichen Fehler der Urlaubsdealer handeln, randalierte er beim Hotelportier gut eine halbe Stunde herum, bevor man ihn letzten Endes trotz anhaltender lautstarker Proteste in einer Besenkammer unterbrachte, die bestenfalls Boris Becker zur Zeugung eines weiteren Kindes gereicht hätte. Ich möchte hier keinen Zusammenhang unterstellen, aber ab diesem Moment kriselte diese eigentlich noch frische Liebe und war noch vor dem Rückflug nach Berlin faktisch am Ende. Man möge mir also verzeihen, wenn ich einen an das Waldorf Astoria erinnernden neuen Hotelkomplex weniger für einen Neuanfang als für einen weiteren Mosaikstein im Grabmal dieser Gegend halte.

    Buddy Bears
    Diese Bären sind circa zwei Meter groß, wiegen etwa 50 Kilogramm und stehen überall in der Stadt. Doch sie sind friedlich. Der Buddy Bär (engl. buddy = Kumpel, Freund) ist ein Kunstprojekt, entwickelt 2001 von dem Berliner Unternehmerehepaar Eva und Klaus Herlitz sowie dem österreichischen Künstler Roman Strobl. Es wurden vier unterschiedliche Bärenmodelle entworfen: ein auf allen vieren stehender (»Freund«), ein auf den Beinen stehender (»Tänzer«), ein Kopfstand machender (»Akrobat«) sowie ein sitzender Bär. Sie sind jeweils auf einem Betonsockel montiert und mit einer Plakette versehen, die den Namen des Bären, den Künstler und den Sponsor nennt.
    Im Juni 2001 wurden sie erstmals vor dem KaDeWe in der »Buddy Bär Berlin Show« ausgestellt. Mittlerweile findet man die Bären nicht mehr nur in Berlin. Insgesamt gibt es über 1.200 Bären, wovon sich rund 900 außerhalb Berlins und Brandenburgs befinden. Zahlreiche Unternehmen und Privatpersonen erwarben Buddy Bären (circa 1.300 Euro pro Stück) für ihre Heimatstadt oder ihr Heimatland. Sogar in vielen Botschaften und Konsulaten der Bundesrepublik Deutschland steht heute ein Buddy Bär, der die Gäste willkommen heißt, unter anderem in Bangkok (Thailand), Brasilia (Brasilien), Canberra (Australien), Dhaka (Bangladesch), Jekaterinburg (Russland), Maskat (Oman), Neu-Delhi (Indien), Ottawa (Kanada), Sofia (Bulgarien), Sankt Petersburg (Russland), Taipeh (Taiwan), Tokio (Japan), Windhuk (Namibia) und Washington (USA).
    www.buddy-baer.com

    Berlin für Kabarettfreunde
    Hier finden Comedy- und Kabarettfreunde stets interessante und hochwertige Programme:
    Ufa-Fabrik
    Viktoriastraße 10–18, 12105 Berlin-Tempelhof, www.ufafabrik.de
    Mehringhof-Theater
    Gneisenaustraße 2a, 10961 Berlin-Kreuzberg, www.mehringhoftheater.de
    Comedy Club Kookaburra
    Schönhauser Allee 184, 10119 Berlin-Mitte, www.comedyclub.de
    BKA-Theater
    Mehringdamm 34, 10961 Berlin-Kreuzberg, www.bka-luftschloss.de
    Quatsch Comedy Club
    Friedrichstraße 107, 10117 Berlin-Mitte, www.quatsch-comedy-club.de
    Wühlmäuse
    Pommernallee 2–4, 14052 Berlin-Charlottenburg, www.wuehlmaeuse.de

Alles nicht ganz koscher
    »Murat, wusstest du, dass der Alexanderplatz früher ein Viehmarkt war?«
    Mein Westentaschen-Jauch sieht mich herausfordernd an, während wir die Rolltreppe vom Bahnsteig der U5 hochfahren. Es ist morgens neun Uhr. Ich würde jetzt gerne behaupten, dass uns hehre Ziele wie Frühsport oder ein Erbauungsspaziergang durch Friedrichshain so zeitig aus dem Haus getrieben haben. Der Grund ist viel banaler: ein simples Großreinemachen, das meine Frau und meine Mutter gestern Abend spontan beschlossen und radikal durchsetzten. Als potenzielle Staub- und Dreckverursacher waren wir bei dieser Aktion offenkundig nicht gefragt. Nicht, dass mich das in tiefe Depressionen gestürzt hätte.
    Wenn man wie wir an der Haltestelle Weberwiese der U5 aussteigt, kann man sich
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