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Bereue - Psychothriller (German Edition)

Bereue - Psychothriller (German Edition)

Titel: Bereue - Psychothriller (German Edition)
Autoren: Lisa Fink
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zu erschrecken.
    Sie drehte ihm den Kopf zu und öffnete die Augen. Wie schwarze Teiche glänzten sie in ihrem Gesicht.
    Er schloss die Tür hinter sich und kam langsam näher.
    Sie lächelte nicht, sie riss nicht panisch die Augen auf. Da war kein Ausdruck in ihrem Gesicht.
    Er setzte sich auf den Hocker neben ihrem Bett. “Annelie. Wie geht es dir?” Was für eine bescheuerte Frage.
    Eine weiße Hand kam unter der Decke hervor. In ihrem Rücken steckte eine Infusionsnadel.
    Vorsichtig ergriff er sie. Die Haut war warm.
    Sie zog sie nicht zurück. “Wird schon wieder werden”, flüsterte sie und räusperte sich. Ihre Stimme klang heiser. “Ich werde aber noch ein paar Tage brauchen.” Sie lächelte fein. Kaum zu erahnen. Aber sie lächelte.
    Wärme durchflutete ihn. “Du bist so ein starkes Mädchen. Ich beneide dich dafür.”
    Sie schüttelte leicht den Kopf, die Stirn gerunzelt. “Unsinn.”
    Er öffnete den Mund um sich zu entschuldigen, ihr all das zu sagen, was ihm auf der Seele brannte.
    Sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. “Ich wollte dir danken.”
    Sie ihm? “Wofür?”
    “Du hast mich gerettet.”
    Er schüttelte den Kopf. “Ich habe dir zu danken.”
    Sie hob die Augenbrauen. „Wofür?“
    „Dafür, dass du mir die Augen geöffnet hast für das, was wirklich wichtig ist.“ Er atmete tief durch. “Du hast mehr gerettet als mein Leben.”
    Sie drückte leicht seine Hand und schloss die Augen. Das Reden strengte sie an. “Ich werde zu meinen Eltern nach La Palma gehen. Sie können meine Unterstützung brauchen. Und mir wird es helfen, das alles zu verarbeiten.”
    Er spürte eine Leere in seinem Inneren wie ein schwarzes Loch, das alles um sich herum verschlang. Trotzdem nickte er und zwang sich zu einem Lächeln. Sein Herz schrie: ‘Bleib bei mir!’ Sein Mund sagte: “Das wird dir gut tun. Sonne, Wärme, nette Leute.” Er würde sie nie wieder sehen.
    Sie nickte mit einem zarten Lächeln.
    Er zog ihren Kettenanhänger aus der Tasche und reichte ihn ihr. “Der gehört dir.”
    Sie schloss seine Hand darum. “Behalte ihn. Er hat dich schon einmal zu mir geführt.”
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