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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug
Autoren: Amber Benson
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ich schneide ihm die Eier ab, falls er dir wehtut.«
    Genau genommen hatte ich meinen ersten, schlechten Eindruck von Indra überwunden. Letztlich war er derjenige gewesen, der Kali darauf aufmerksam gemacht hatte, dass im Haus Meeresklippe etwas faul war. Den ganzen Tag hatte er versucht Clio zu erreichen, und als sie dann schließlich ans Telefon gegangen war, hatte sie ihn anscheinend nicht mal erkannt. Das hatte Indra natürlich ganz und gar nicht geschmeckt.
    Ich muss sagen, dass ich richtig froh über sein und Kalis Eintreffen war, denn nur mit vereinten Kräften war es ihnen schließlich gelungen, Nephthys und ihre Brut zu überwältigen. Sobald sie sie aus dem Wasser gezogen und gebändigt hatten, hatte Kali ein Team von der Ermittlungsbehörde für Übersinnliches kommen lassen, um sie zur Anklageerhebung vors Fegefeuergericht zu bringen.
    Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits bewusstlos gewesen, aber Clio und Jarvis hatten mir beide vom Nachspiel der Sache erzählt, wodurch ich auch erfahren hatte, dass Kali Daniel und Senenmut in ihre Obhut genommen hatte. Man würde sie zur Prüfung ihrer Fälle dem Vorstand vorführen.
    Eigentlich bereute ich nur, keine Gelegenheit gehabt zu haben, mich von Senenmut zu verabschieden. Nach sorgfältiger Erwägung hatte der Vorstand der Jenseits GmbH ihn direkt in den Himmel geschickt, von wo aus er ohne Verzögerung wieder in den Seelenkreislauf eingespeist werden würde.
    Ich hatte mich bei ihm für all das, was er für mich getan hatte, bedanken wollen. Ohne ihn hätten Bastet und ihre Spießgesellen vielleicht die Oberhand gewonnen, und am Ende hätte ich ohne Körper, Clio und Jarvis dagestanden. Außerdem wollte ich ihm sagen, dass es mir leidtat, wie Hatschepsut ihn behandelt hatte. Niemand verdiente es, so zu leiden wie er – insbesondere niemand so Gütiges und Mitfühlendes. Auch das hätte ich ihm gern noch gesagt.
    Doch nach all dem Mist, den er durchgemacht hatte, war es vielleicht am besten für ihn, nicht noch länger zu verweilen und auf einen Abschiedsgruß von mir zu warten. Vielleicht war es das Gnädigste gewesen, seiner Seele eine Verschnaufpause von all den Schrecken zu gewähren.
    Mit einem Mal wurde ich von einem lauten Klopfen an der Wohnungstür aus meinen trüben Gedanken gerissen.
    Da der unerwartete Besuch mir keine Wahl ließ, holte ich den Mülleimer aus der Küche und warf die Untersetzer mit den nackten Männern hinein. Während ich den Eimer unter die Spüle zurückstellte, klopfte es erneut. Ich rannte zur Tür und hielt das Auge an den Spion.
    Unruhe ergriff mich, als ich meinen Besucher erkannte.
    »Was tust du hier?«, fragte ich und öffnete die Tür weit, um Daniel eintreten zu lassen.
    Er sah sehr viel besser aus als bei unserer letzten Begegnung -na ja, zumindest war er diesmal bei Bewusstsein.
    »Ich war gerade in der Gegend«, sagte Daniel, folgte mir ins Wohnzimmer und ließ sich auf mein Sofa fallen. Ich schaute ihn an und stellte überrascht fest, dass er noch nie zuvor in meiner Wohnung gewesen war.
    Obwohl es fast ein Uhr mittags war, trug ich noch immer meinen Blümchenschlafanzug, und mein Haar war ein zerzaustes Vogelnest. Glücklicherweise hatte ich mir schon die Zähne geputzt, aber weiter war es mit meiner Hygiene noch nicht her. Eigentlich wäre heute mein Putztag gewesen, doch ich hatte eine extrem anstrengende Arbeitswoche gehabt, und mein ganzer Körper fühlte sich immer noch ein bisschen komisch an, besonders da, wo der Stab meinen Brustkorb durchbohrt hatte. Deshalb hatte ich die meiste Zeit auf dem Sofa gelegen und alte Ausgaben der Marie Claire und Elle gelesen. Und ebendarum war ich noch im Schlafanzug.
    »Genau genommen stimmt das so nicht«, sagte er, während ich mich neben ihn aufs Sofa setzte und die Hände in den Schoß legte. »Ich wollte dich sehen … um mich bei dir zu bedanken.«
    Ich zuckte peinlich berührt mit den Schultern.
    »Anscheinend wusste niemand, was aus dir geworden ist«, wechselte ich schließlich das Thema. »Ich habe Kali gefragt, aber sie meinte, dein Schicksal wäre streng geheim und ich sollte mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    »Ich bin nicht nur hergekommen, um mich zu bedanken. Es gibt auch noch ein paar andere Dinge, die ich dir erklären wollte.« Er schaute betreten drein.
    »Ach?«
    Er nickte. »Übrigens, hübscher Schlafanzug.«
    Einmal mehr peinlich berührt verdrehte ich die Augen. »Ich wusste nicht, dass ich Besuch kriegen würde, du kannst also froh
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