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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht
Autoren: Jason Dark
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holte. Sein leichtes Schimmern machte sie nervös, aber sie verlangte nicht, daß ich es wegnahm. Es bereitete ihr keine Schmerzen, sie war kein Dämon, auch keine Hexe, sie war nur auf dem Weg dazu.
    »Es ist die letzte verdammt Puppe, die ich bewußt nicht zerstört habe. Bis jetzt nicht, Amy. Aber das wird sich nun ändern. Du kannst zuschauen, und so sind auch die anderen Puppen des Benny Benson verbrannt.«
    Amy schaffte es nicht, dagegen zu sprechen. Sie konnte sich auch nicht wehren. Sie schaute zu, als es zu einer Berührung zwischen dem Kreuz und der Puppe kam.
    Nein, wir hörten keinen Schrei. Aber die Puppe zuckte in meiner Hand und verlor dabei die helle Hautfarbe. Ich hörte wieder das Knistern und sah den ersten Rauch aus der Kleidung steigen. Auch die Schwärze nahm zu. Das Holz knisterte, es zog sich zusammen, und seine verbrannten Stellen erhielten einen öligen Glanz.
    Amy Baker blieb zitternd auf der Stelle stehen. Die Puppe hatte ihr Gesicht gehabt, und jetzt mußte sie sehen, wie sie verbrannte. So etwas ging auch an einer Mörderin nicht spurlos vorbei.
    In ihren Augen stand ein Ausdruck, den ich nicht erklären konnte. Unter dem Stoff der Puppe weichte das Holz regelrecht auf, und ich ließ den Rest zu Boden fallen, während Suko an meiner rechten Seite vorbeischritt und sich der Mitte des Wagens näherte.
    Der Gestank wehte weg und fand seinen Weg durch die offene Wagentür.
    »Es war die letzte Puppe, Amy!«
    »Ja, aber ich lebe.«
    »Sicher. Sie werden auch weiterleben können. Nur nicht so, wie Sie es sich vorgestellt haben. Ihr Leben wird sich mehr in geschlossenen Räumen abspielen.«
    Meine Voraussage hatte sie nicht geschockt. Sie lachte schrill auf. »Du wagst es, mir das zu sagen? Weißt du nicht, wer ich bin? Ich bin die Voodoo-Meisterin. Ich halte mit meiner linken Hand das Herz einer Hexe. Ja, einer Hexe. Sie hat mehr Kraft als du oder dein Freund. Sie hat mir die Macht gegeben.«
    »Wo finden wir Calypso?« fragte Suko.
    Für einen Moment war sie durcheinander und mußte sich die Antwort erst überlegen. »Was wollt ihr damit? Der Voodoo-Meister ist Vergangenheit. Ich bin die Gegenwart, und ich werde auch die Zukunft sein, verdammt noch mal!«
    »Nein!« Suko streckte die Hand aus. Er wollte ihr das Herz wegnehmen. Seine Beretta hatte er weggesteckt.
    Ein irrer Schrei wehte aus dem Mund der Mörderin. Sie fuhr herum. Auch die Hand mit dem Messer machte die Bewegung mit. Es fegte wie ein schimmernder Blitz durch die Luft, und ich bekam plötzlich Angst um meinen Freund.
    Aber Suko hatte sich darauf eingestellt.
    Bevor ihn die Klinge treffen konnte, hatte er schon das Handgelenk der Mörderin erwischt und hielt es eisern fest.
    Er wuchtete den Arm hart in die Höhe. Das Wagendach war recht niedrig, und so stieß die Klinge dort hinein. Sie blieb stecken, denn die Hand rutschte ab, als Suko sie wieder nach unten riß und sie dann losließ.
    Jetzt merkte auch Amy Baker, daß ihr die Felle allmählich davonschwammen oder schon weggeschwommen waren. Sie setzte noch auf das Herz in ihrer Hand. Sie fühlte jeden Schlag und flüsterte uns zu: »Beschützen, es wird mich beschützen. Es gibt mir die Kraft, so wie es auch Calypso die nötige Kraft gegeben hat. Ich habe durch das Herz eine wahnsinnige Macht erhalten. Ich werde die Toten aus den Gräbern steigen lassen, ich werde herrschen, ich werde die mächtigste Frau der Welt werden, denn alles steht mir offen.«
    Suko blickte mich an. In seinem Blick malten sich die gleichen Gedanken ab, die auch mir durch den Kopf gingen. Diese Frau war nicht mehr normal. In ihrem Geist war etwas gerissen. Sie war dabei, den Verstand zu verlieren. Sie hatte sich in den Bann des alten Hexenherzes schlagen lassen, und Suko griff wieder zu.
    Diesmal erwischte er die linke Hand. Er drehte ihr den Arm herum, und sie mußte die Bewegung einfach mitmachen. Sie bückte sich und schrie weiter. Diesmal aus Schmerz, weil Suko ihr den Arm verdreht hatte.
    Dann fiel das Herz zu Boden.
    Es verursachte ein Geräusch, als wäre ein weicher Schwamm gelandet. Suko nickte mir zu, denn die folgende Aufgabe überließ er mir. Er hatte die Frau zudem so hingedreht, daß auch sie sehen konnte, was mit ihrem Hexenherz geschah.
    »Es ist nicht so mächtig!« sagte ich mit ruhiger Stimme. »Denn es gibt etwas, das mächtiger ist und den Tod besiegt hat.« Ich hielt ihr für einen Moment das Kreuz entgegen.
    Bevor sie etwas sagen konnte, hatte ich das Kreuz mit dem langen Balken
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