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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht
Autoren: Jason Dark
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wäre das beste für dich. Es wird nicht mehr lange dauern, dann erscheint die Polizei bei mir, um mich zu verhören. Ich werde dann sagen können, daß ich euch zwar kenne, aber ich muß nicht lügen, wenn ich ihnen erkläre, daß mir euer Aufenthaltsort unbekannt ist. Ich möchte wieder ein ruhiges Gewissen haben.«
    Amy Baker hatte jedes Wort gehört. Sie konnte und wollte sich nicht vorstellen, daß ihre Pläne innerhalb weniger Minuten zerstört worden waren. Das konnte sie nicht hinnehmen.
    »Überlege es dir, Calypso!«
    »Das habe ich schon.«
    Amy ging einen kleinen Schritt auf ihn zu. Sie stand jetzt dicht neben Benny, der schwer atmete, denn auch für ihn war in diesen Augenblicken eine Welt zusammengebrochen. Er suchte nach Worten und fand keine richtigen. Sein Geist war blockiert. Er fühlte sich wahnsinnig allein, und wußte auch, daß ihm sein Vater keine Hilfe mehr sein würde. Gerade das traf ihn so hart.
    »Willst du es dir nicht noch überlegen, Calypso? Bitte, denk nur einmal noch nach und…«
    »Nein, ich habe mich entschlossen. Einen Fehler darf man nur einmal im Leben begehen. Kein zweites Mal. Sonst kann man sich nicht mehr im Spiegel anschauen.«
    »So habe ich mir das nicht vorgestellt!« erklärte Amy Baker flüsternd und schüttelte den Kopf. »Nein, das hat ganz anders laufen sollen. Wir hätten wirklich die Welt auf den Kopf stellen können, wir beide. Aber wenn das so ist…«
    »Du mußt dir schon einen anderen Partner suchen.«
    »Was wirst du tun?«
    »Nichts, gar nichts. Ich werde der Polizei keine Auskunft geben. Ihr könnt gehen.«
    Amy nickte. »Einen anderen Partner«, sagte sie mit leiser Stimme. »Das wird es wohl sein.«
    Nach außen hin kam sie besser damit zurecht als Benny Benson, der heftig Atem holte und einfach nicht wußte, wie er sich verhalten sollte. Er sah so aus, als wollte er etwas sagen, aber wieder einmal versagte ihm die Stimme.
    Sie ging vor.
    Und sie war sehr schnell.
    Amy wollte so rasch wie möglich bei Calypso sein, um ihn nicht noch merken zu lassen, was sie tatsächlich vorhatte. Die Hand mit dem Messer zuckte in die Höhe. Die Bewegung wurde nicht gestoppt, sie veränderte sich nur. Sie wurde schnell und schlangengleich. Auf dem Weg zu Calypso hörte sie Bennys Warnruf, der Calypso nicht mehr rechtzeitig genug erreichte.
    Da hatte Amy schon zugestoßen und das Messer im Leib des Voodoo-Meisters versenkt…
    ***
    Benny schrie auf. Er hatte alles gesehen. Es war der Schrei, den er einfach nicht hatte zurückhalten können. Der Frust und die Angst mußten sich einfach lösen, aber es gab niemand, der für ihn positiv reagiert hätte.
    Nur Amy Baker tat etwas.
    Ihre linke Hand fuhr herum. Der Arm streckte sich.
    Sie ließ den Griff des Messers los und sorgte dafür, daß die Bewegung noch kraftvoller wurde.
    Benny mußte den Schlag hinnehmen. Ihr Unterarm klatschte gegen sein Gesicht und traf auch hart die Nase, die sofort zu bluten begann. Benny taumelte zurück. Er preßte eine Hand gegen sein Gesicht, und Amy schlug noch einmal zu.
    Diesmal mit der Faust. Sie traf Benny in Höhe der Gürtelschnalle. Plötzlich bekam er keine Luft mehr. Er war auch nicht mehr in der Lage, sich auf den Beinen zu halten. Benny sackte zusammen, und seine Füße rutschten weg.
    Plötzlich saß er auf dem Boden. Gepeinigt von Schmerzen im Kopf und dem Gefühl, sich übergeben zu müssen.
    Für Amy war die Sache zunächst erledigt. Sie drehte sich wieder um, weil sie sehen wollte, wie es Calypso ergangen war.
    Der Voodoo-Meister stand noch auf den Beinen. Er war nicht einmal zurückgegangen. Die Klinge steckte in seinem Leib. Nur der Griff ragte hervor. Es sickerte auch kaum Blut aus der Wunde oder war bei den schlechten Lichtverhältnissen nicht zu sehen.
    Sie wartete eiskalt ab. Sie wollte sehen, was mit dem großen Meister passierte, der seine Augen ebenso weit wie den Mund geöffnet hatte und nach Atem rang. Es war kein normales Luftholen mehr. Er keuchte, er röchelte, und über die Unterlippe hinweg rann ein dünner Blutfaden.
    Amy Baker packte den Griff und zog das Messer aus dem Körper hervor. Jetzt sprudelte das Blut, und sie hörte auch einen furchtbaren Laut.
    Der große Mann schwankte. Er würde nach vorn fallen, genau das wollte Amy nicht. Sie griff zu, und in ihrem austrainierten Körper steckte genügend Kraft, um den Voodoo-Meister nicht nur halten, sondern auch nach hinten schieben zu können.
    Er bewegte sich wie eine steife Puppe und brach dicht vor dem
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