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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht
Autoren: Jason Dark
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daß in seinem Körper kein Herz mehr schlug.
    »Nein, Benny…«
    Benny drehte das Messer, so daß die Spitze jetzt auf Johnny zeigte. »Hau ab, sonst…«
    »Du willst mich erstechen?«
    Benny grinste. »Könnte ich, mach ich aber nicht.« Er kicherte. »Ich kann dir beide Wangen aufschlitzen. Davon hast du dann lange was, echt!«
    Johnny wußte nicht, was er tun sollte. Einerseits wollte er die beiden Kröten retten, andererseits traute er Benny sogar zu, daß er ihn tatsächlich mit dem verdammten Messer verletzte.
    »Überlege es dir d…«
    Benny hatte blitzschnell mit der linken Faust zugeschlagen. So rasch, daß Johnny nicht hatte ausweichen können. Die Faust erwischte ihn im Gesicht. Sie hämmerte auf die Nase und traf auch die Lippen, die aufplatzten. Johnny schmeckte das Blut und merkte auch, daß seine Nase blutete. Er hielt die Augen fest geschlossen, trotzdem zuckten vor seinem Gesicht Sterne und Funken hoch, denn dieser Schlag hatte ihn völlig durcheinandergebracht.
    Er war zurückgetaumelt und merkte, daß er auf den Boden fiel, der durch das hohe Gras weich war. Der Schwung warf Johnny nach hinten.
    Benny konnte er nicht sehen, weil sich ein Schleier vor seine Augen gelegt hatte. Dafür hörte er ihn sprechen.
    »Hau bloß ab, du feiges Arschloch!«
    Johnny kämpfte sich hoch. Die Augen tränten noch weiter. Er sah deshalb nicht, was passierte, und er konnte darüber auch froh sein. Aber er hörte es.
    Die Kröten schrien!
    Ja, so kam es ihm vor.
    Quaken, Schreien, schreckliche Laute, in die sich das Lachen des Benny Benson hineinmischte.
    »Ihr quakt nicht mehr«, sagte er dann und reinigte sein Fahrtenmesser im Gras. Danach drehte er sich zu Johnny um. Er wollte ihm den Triumph ins Gesicht schreien.
    Johnny war aufgestanden. Aus seiner Nase lief Blut, und auch die Lippen waren aufgeplatzt. Er wollte nicht länger am Teich bleiben. Mit schnellen, aber schwankenden Schritten rannte er in die Richtung, die zum Haus seiner Eltern führte.
    »Feigling, Memme, Muttersöhnchen!« schrie Benny ihm nach, und er hob sogar sein Messer an, als wollte er es dem flüchtenden Jungen in den Rücken schleudern.
    Johnny war zu weit weg. Außerdem war der Junge keine Kröte. So ließ Benny die Hand wieder sinken. Er steckte das Messer weg, schaute sich noch einmal die toten Kröten an und trampelte schließlich wie ein Irrer auf ihnen herum.
    Es machte ihm einfach Spaß, andere zu quälen. Jeder, der ihm blöde kam, würde dies spüren…
    ***
    »Trinken wir noch einen Schluck Rosé«, sagte Sheila und hob ihr Glas. »Wer weiß, wie lange wir in diesem Sommer noch im Garten sitzen und die Wärme eines Abends genießen können.«
    »Richtig«, bestätigte ich. »In zwei Tagen soll es wieder richtig schön regnen.«
    »Pessimist«, murmelte Bill.
    »Nein. Ich verlasse mich nur auf den Wetterbericht. So lautet die Vorhersage.«
    Wir stießen an und lauschten dem hellen Klang der Gläser nach.
    Es war einer dieser Abende am Freitag, die man wirklich genießen sollte und den die Menschen auch richtig genossen. Wer konnte, der verbrachte die Zeit im Freien, und so waren die Biergärten ebenso überfüllt wie die Plätze vor den Pubs.
    Ich war von den Conollys eingeladen worden. Es wurde nicht gegrillt. Sheila hatte zum Rosé eine Pizza gebacken, die von mir als kleines Meisterwerk bezeichnet worden war, was sie natürlich gefreut hatte. Die vergangenen beiden Stunden hatten uns alle satt und zufrieden gemacht, und ich würde auch bei meinen Freunden übernachten, denn wir wollten nicht nur eine Flasche Rosé leeren.
    Es war ein friedlicher Abend. Beinahe schon zu friedlich, fast schon kitschig. Die Vögel, die pfiffen und trillerten, der spätsommerliche Geruch der Bäume und des Rasens, all das war irgendwie zu schmecken und machte uns glücklich.
    Bill war dabei, eine weitere Flasche zu öffnen, als er den Korkenzieher wieder vom Flaschenhals wegzog. Erschreckt hatten wir uns über das Weinen und Stöhnen, das plötzlich durch den Garten wehte.
    Sheila stand als erste auf und drehte sich auch um. »Johnny!« rief sie, »Himmel, was ist denn los?«
    Mein Patenkind lief quer über den Rasen, und der Junge sah nicht so aus, wie er uns verlassen hatte. Sein Gesicht war von dem Blut verschmiert worden, das aus der Nase rann. Beim Näherkommen sahen wir auch, daß die Lippen aufgeschlagen waren und ebenfalls bluteten.
    Sheila fing ihren Sohn ab. Bill saß noch, wirkte aber wie auf dem Sprung, und sein Gesicht war
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