Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schon…«
    »Und?«
    »Es geht um die Bezahlung.«
    »Ja, auch das. Die Summe war ausgemacht. Wenn du sie mir nicht auf einmal geben kannst, macht das nichts.«
    Benny kratzte über seine linke Wange. Er senkte den Blick. »Nein, daran habe ich eigentlich nicht gedacht.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es geht auch nicht um Geld, sondern um meine Zukunft. Um meine Pläne. Ich habe etwas vor, das man nicht so einfach erklären kann.«
    »Laß dir Zeit und…«
    »Nein, nein«, unterbrach er sie. »Auch du sollst darüber nichts erfahren, Greta.«
    »Jetzt bin ich gespannt.«
    Benny legte den Kopf schief. Sein Mund zuckte dabei, doch sein Blick blieb hart. »Es tut mir wirklich leid«, sagte er leise, »aber es gibt keine andere Möglichkeit.«
    Allmählich merkte auch Greta, daß etwas nicht stimmte. Ungeduldig schaute sie den jungen Mann an, der gar nicht mehr so schlaksig oder linkisch wirkte. Sie wunderte sich über seine Haltung und fürchtete sich plötzlich vor ihm.
    »Verstehst du das, Greta?«
    »Nein, was denn?«
    Er quälte sich die Antwort ab, und sogar Tränen schimmerten in seinen Augen. »Daß ich nicht anders kann.«
    »Himmel, Benny, nun stell dich nicht so an. Wir können doch über alles reden.«
    »Nein, Greta, darüber nicht mehr. Mein eigentlicher Plan steht schon lange fest, doch nun fängt er an zu rollen. Ich setze ihn in die Tat um. Ja, das tue ich.«
    »Sag es endlich!« forderte sie.
    Benny drehte sich zur Seite. Er bewegte seinen rechten Arm und schob ihn unter die Jacke. Nur einmal brauchte er hinzugreifen, dann hatte er das Messer gezogen. Es war ein Springmesser. Ein kurzer Druck reichte aus, um die Klinge aus dem Griff schießen zu lassen. Sie war schmal, blank und tödlich.
    »Weißt du nun Bescheid?« fragte er leise…
    ***
    Greta glaubte, sich in einen bösen Traum versetzt zu sehen. Sie konnte es nicht fassen, daß ihr so sympathischer Kunde vor ihr stand und sie mit einem Messer bedrohte. Das war ein Scherz, das war ein Spiel, aber ein verdammt böses, und sie wußte nicht, wie sie sich verhalten sollte. Das Messer existierte, ebenso der Junge, denn sie hörte seine heftigen Atemzüge.
    »Benny…«, stotterte sie.
    »Ja, was ist?«
    »Du… du… machst doch nur Spaß – oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Greta, da ist kein Spaß. Ich bin dir so wahnsinnig dankbar«, sprach er gequält, »aber ich kann einfach nicht anders. Es geht jetzt um mich und meine Familie. Du… du… wärst eine Zeugin…«
    »Wofür?«
    »Laß es bitte, Greta. Frag nicht weiter.«
    »Doch, Benny, doch. Ich weiß nicht, was mit dir los ist. Willst du nicht zahlen? Kannst du nicht zahlen? Bedrohst du mich deshalb mit dem Messer?«
    »Ich kann zahlen, Greta.«
    »Gut, dann ist ja alles in Ord…« Nein, sie sprach nicht mehr weiter, und das hatte seinen Grund. Es war furchtbar. Ihr kam in den Sinn, wie Benny zahlen wollte. Nicht mit Geld, sein Zahlungsmittel würde das Messer sein.
    Er schaute sie an. Seine Augen waren noch immer gleich blau, aber darüber hatte sich jetzt eine dünne Eisschicht gelegt, in der Eiskristalle zu funkeln schienen.
    Sein Mund bildete einen Strich. Die Lippen lagen hart aufeinander, und auch das Gesicht war zu einer starren Maske geworden.
    Er trat einen Schritt auf Greta zu. Er sprach nicht mehr. Seine Haltung war Drohung genug, und die kalten Blicke bohrten sich wie Eislanzen in Gretas Seele.
    »Nein…«
    Er ging weiter, weil sie zurückgewichen war. Das Messer hielt er noch immer fest. In seinem Gesicht regte sich nach wie vor nichts. Es blieb kalt und böse.
    »Das kannst du nicht…«
    »Ich kann, Greta«, flüsterte er, »ich muß es sogar.
    Ich wollte, es wäre anders, aber es ist nun mal mein Plan. Meine Bestimmung und auch mein Leben.«
    »Du…«
    Es war das letzte Wort, das die Frau hervorbrachte. Benny stach zu. Nicht einmal besonders schnell. Er tat es wie ein Profikiller und ging dabei eiskalt vor.
    Als die Klinge im Körper der Frau verschwand, bewegte sich nichts in seinem Gesicht. Er zog sie wieder hervor und überlegte, ob der eine Stich ausgereicht hatte.
    Greta stand noch auf ihren eigenen Füßen. Jetzt wirkte sie wie eine Puppe. Sie starrte den jungen Mann ungläubig an. Ihre Lippen zitterten, und sie versuchte auch, etwas zu sagen, doch nur ein Stöhnen drang Benny entgegen.
    Dann sah er das Blut.
    Nicht an der braunen Kleidung, die das Messer aufgeschlitzt hatte. Es drückte von innen her gegen die Lippen der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher