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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht
Autoren: Jason Dark
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Ziel zusammen.
    Genau das hatte Amy gewollt. Sie drückte ihn zurück, dann klatschte der Körper in die Wanne hinein, die mit einer dunklen und ölig wirkenden Flüssigkeit gefüllt war. Das Zeug geriet in Wallung und schwappte über. Es machte den Boden an verschiedenen Stellen zu einer Rutschbahn, und auch darum kümmerte sich die Mörderin nicht. Ihr Blick galt dem Voodoo-Meister, dessen Körper in der recht tiefen Wanne allmählich nach unten sank, so daß auch die Flüssigkeit über sein Gesicht hinwegschwappte.
    Sie war nicht zufrieden. Es hätte anders laufen müssen. In Anbetracht der Verhältnisse durfte sie sich nicht beschweren, denn der Schwarze wäre nie ein Partner geworden.
    Das Messer hielt Amy in der Hand, als sie sich umdrehte, weil sie Benny gehört hatte. Er litt noch immer unter den beiden Schlägen. Er war über den Fußboden gekrochen und hatte sich auch übergeben müssen. Noch jetzt tropfte Speichel aus seinem Mund. Aber er nahm bereits den Weg zur Tür, um fliehen zu können.
    »Idiot!« Amy Baker war blitzschnell bei ihm und zerrte ihn hoch.
    Benny stöhnte, weil sie eine Hand in sein Haar gekrallt hatte. »Hast du wirklich gedacht, mir entwischen zu können? Nein, du nicht. Du und ich, wir bleiben zunächst zusammen. Du weißt nicht viel, aber einiges, und du wirst mir von dem erzählen, was man dir beigebracht hat. Glaube nur nicht, daß ich meine Pläne aufgegeben habe. Ich mußte sie nur zurückstellen, aber mit dir, mein Junge, mache ich weiter. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Sie hatte ihn dort hingezerrt, wo Calypso den tödlichen Stich erhalten hatte. Amy Baker hielt Benny fest, damit er nicht vor Schwäche zu Boden sank. »Jetzt zu uns beiden, mein Junge, was hat er dir erzählt? Inwieweit bist du eingeweiht worden?«
    Benny schaute zur Seite. Schwach konnte er die Wanne erkennen. Im bleichen Licht, das über die Wasserfläche hinwegglitt, sah er den Körper des Schwarzen, der auf den Wellen schaukelte. Die Haut sah bleicher aus, und im Gesicht standen die Augen so weit offen, daß das Weiße zu sehen war. Nein, der Mann konnte nicht mehr leben, auch wenn er ein Voodoo-Meister war. Letztendlich war er ebenso verletzbar wie jeder andere Mensch.
    Amy schlug dem Jungen ins Gesicht. »Schau mich an und nicht zu dem verdammten Idioten!«
    Bennys Augen füllten sich mit Tränen. »Was soll ich dir denn sagen?«
    »Ich will wissen, wie er es gemacht hat, verstehst du?«
    »Das war nicht hier. In seiner Heimat hat er es getan. Da ist er zum Meister geworden.«
    »Und er hat dir nichts erzählt, wo ihr doch Partner gewesen seid, Benny?«
    »Nein, nein, ich war nicht… ich meine, ich habe ihm nur meine Puppen gebracht.«
    »Wolltest du mit dem Feuer spielen?«
    »So ähnlich.«
    Amy lachte hexenhaft schrill. »Ich glaube dir nicht. Du mußt dabeigewesen sein, als er die verdammten Puppen mit seiner Voodoo-Kraft gefüllt hat. Lüge nicht.«
    »Das stimmt.«
    »Weiter, weiter – los…«
    »Aber ich kann nichts sagen. Es war alles so fremd für mich. Er hat mir nichts erklärt.«
    »Und was hast du gesehen, Benny?« Sie gab nicht auf. »Es muß etwas dabei herausgekommen sein.«
    »Er drehte mir den Rücken zu.«
    »Was tat er denn dabei?«
    »Das Herz!«
    »Bitte?«
    »ja, das Herz!«
    Sie war plötzlich sehr ruhig und atmete zunächst zweimal tief durch. »Okay, Benny, okay. Ich sehe schon, daß wir uns allmählich der Wahrheit nähern. Von welch einem Herz sprichst du denn? Von seinem oder von deinem?«
    »Nein, es ist ein anderes Herz gewesen. Ein drittes. Es war ein Herz, das ihm Kraft gab. Und es lebte. Es hat noch geschlagen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Kann ich es hier finden?«
    »Ja, kannst du.«
    »Und wo?«
    Benny ging nicht, aber er drehte den Kopf und schaute in eine bestimmte Richtung. Viel war nicht zu erkennen. Das Zwielicht war einfach zu stark.
    Amy schaute sich trotzdem um. Licht wollte sie nicht machen.
    Nichts sollte einen Verdacht erregen. Aber sie hatte den Umriß des kleinen Kastens erkannt.
    »Ist es dort?«
    Benny nickte.
    »Wunderbar. Es läuft doch.« Sie riß ihn herum. Benny taumelte und fing sich nur mühsam. Als er wieder aufrecht stand, spürte er die Klingenspitze an seiner Nackenhaut. »Es ist wie immer, Junge, ich gewinne, und du bist der Verlierer. Du wirst jetzt von diesem kleinen Kasten den Deckel anheben. Ist das klar?«
    »Ich mache es.«
    »Schön. Aber denk immer an das Messer!«
    »Klar…«
    Sie brauchten nur drei kleine Schritte bis zu dem
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