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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"
Autoren: Jennifer Blake
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Fehlern. Du wirst doch nicht dem Irrtum erliegen und glauben, ich könnte so eine Art Traummann sein.“
    „Oh, ich glaube nicht, dass ich das tue“, sagte sie mit einem langsamen Kopfschütteln. „Fantasie ist gut und schön, etwas Wunderbares, genau genommen, aber ich werde dich ganz bestimmt nicht mit den Helden aus meinen Büchern verwechseln, ebenso wenig wie meine Leserinnen das, was ich schreibe, mit dem wirklichen Leben verwechseln. Ich will dich, den Mann, der mir Fisch brät und Wasser besorgt, damit ich duschen kann. Den Mann, der mich zum Lachen bringt, und der sich so anstrengt, leise zu sein, damit ich schreiben kann, dass er mich damit ganz verrückt macht. Ich will den Mann, der sich bei lebendigem Leib von Moskitos auffressen lässt, nur damit ich das beste Bett bekomme und der …“
    „Ich habe das Bild“, sagte er heiser.
    „Ja, aber gefällt es dir auch?“
    „Ich liebe es“, antwortete er, während er sie an sich heranzog. „Genauso wie ich dich liebe und dich all diese verdammt langen Jahre über geliebt habe, in denen ich gedacht habe, dass ich dich nie mehr im Arm halten werde, dass ich nie mehr höre, wie du meinen Namen sagst, oder sehe, wie du mich anlächelst. Alles, was ich will, ist, dich zu lieben und zu beschützen und glücklich zu machen.“
    Sie umrahmte sein Gesicht mit den Händen und küsste ihn. Sie tat es zum Teil, um seinen Redefluss zu stoppen, in dem so viel alter Schmerz und Einsamkeit mitschwangen, aber auch, weil sie es ohne diesen nahen Kontakt nicht aushalten konnte, so nah, wie sie es in der Öffentlichkeit bewerkstelligen konnte.
    Etwas später spürte sie, dass sich etwas Weiches an ihrem Fußknöchel rieb, etwas, das nichts mit dem Mann zu tun hatte, der sie hielt. Im selben Moment hörte sie einen kläglichen Laut, ein leises Miauen, das garantiert nicht aus ihrer Kehle kam. Sie machte sich widerstrebend los und schaute auf ihre Füße.
    „Midnight!“ rief sie freudig überrascht aus. „Oh, Luke, du hast ihn mitgebracht. Ich kann es nicht glauben.“
    „Das war ich nicht. Der verdammte Kater hat sich selbst mitgebracht.“
    „Ganz bestimmt“, sagte sie trocken, während sie dem Tier über den Kopf und den Rücken streichelte.
    Midnight nahm die Liebkosung mit gebührender Würde entgegen und sonnte sich einen Moment darin, wobei er sein Kinn an ihrer Hand rieb. Dann schlüpfte er unter Aprils Hand durch und sprang auf ihren Schoß. Ohne innezuhalten kletterte er von dort aus auf Lukes breite Schulter, wo er sich niederließ und ihm einen Wassertropfen vom Ohrläppchen leckte.
    April lachte überrascht auf. „So … und zu allem Überfluss hast du mir jetzt auch noch meinen Kater gestohlen.“
    „Garantiert nicht.“ Luke zuckte zusammen, als er Midnights raue Zunge an seinem Ohr spürte, machte jedoch keine Anstalten, ihn von seiner Schulter zu scheuchen.
    „Du weißt ja hoffentlich, dass das heißt, dass du uns beide nehmen musst?“
    Luke schwieg einen Moment und schaute sie ruhig an. „Wirklich?“
    Sie nickte mit leuchtenden Augen.
    „Okay“, sagte er. „Ich schätze, das packe ich. Du isst ja wahrscheinlich auch kaum mehr als eine Katze.“
    „Ich meine damit, dass die Katze mit mir mitkommt, nicht umgekehrt!“ sagte sie.
    Auf seinem Gesicht breitete sich ein langsames und entspanntes Lächeln aus, das wunderschön anzusehen war. „Ich weiß“, sagte er verheißungsvoll. „Und ich könnte mir vorstellen, dass es funktioniert, wenn du mir das andere Ohr leckst.“
    „Wenn ich was mache?“
    „Du hast mich gehört“, sagte er, eine Augenbraue hochziehend.
    Sie legte den Kopf zur Seite und warf ihm durch halb gesenkte Wimpern einen Blick zu. „Pass bloß auf, dass du dich nicht übernimmst.“
    „Oh“, sagte Luke grinsend, während er Frau und Katze eng an sich zog, „da besteht wohl kaum eine Gefahr.“
    – ENDE –
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