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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna
Autoren: Anne Bishop
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das hat in allen eine Menge Tatendrang geweckt.«
    Die Art, wie Sebastian lächelte, ließ ein unangenehmes Gefühl in ihm aufsteigen.
    »Und wer weiß es sonst noch?«
    »Nur die Leute, von denen man es erwarten würde. Familie - und enge Freunde.«
    Die Herrin hab Erbarmen. Das war noch nicht alles. Er spürte, da war noch mehr, doch was auch immer Sebastian ihm noch erzählen wollte, es war etwas, das er wirklich nicht wissen wollte.
    Als sie die Suppe zur Hälfte ausgelöffelt hatten, sagte Sebastian: »Es ist Frühling. Man hat mir gesagt, es sei Zeit, die Gärten aufzuräumen.«
    »Was heißt das?«
    »Das heißt, morgen wird es hier nicht regnen, Magier. Also bist du besser zu Hause und vorbereitet.«
    Michael blinzelte. »Auf was?«
    Sebastian schüttelte den Kopf und seufzte. »Vier Frauen, was deine Tante Brighid mit einschließt, die gerne im Dreck spielen und grünes Gemüse anpflanzen.«
    »Uh - huh.«
    »Sie sind morgen hier - zusammen mit mir, Teaser, Jeb, Yoshani und Lee -, um dir dabei zu helfen, den Mauergarten aufzuräumen und ein paar Blumen zu pflanzen.«
    Michael ließ seinen Löffel in die Schüssel fallen, sank in seinen Stuhl zurück und starrte Sebastian an. »Es liegen fast zwei Morgen zwischen diesen Mauern, und das Land ums Haus herum ist mindestens genauso groß, wenn nicht größer.«
    »Uh - huh.«
    »Alles? Wir werden alles aufräumen?«
    »Uh - huh.«
    Er fühlte, wie ihm das Blut aus dem Kopf wich. Aber vielleicht würde es so schlimm gar nicht werden. Er war kein Gärtner und tat auch nicht so, als sei er es, doch für sein ungelehrtes Auge sahen die Gärten nicht allzu wüst aus. »Was wird denn dann gemacht?«
    Sebastian hielt eine Hand hoch und begann die Arbeiten an den Fingern abzuzählen. »Unkraut jäten, Mulch verteilen, die Blätter zusammenrechen, die wir letzten Herbst liegen gelassen haben -«
    »Blätter rechen? Warum?«
    »Weil sie von den Bäumen gefallen sind und jetzt auf dem Boden liegen. Wie können sie entweder zusammenrechen oder sie wieder an die Bäume nageln, jedes einzelne von ihnen. Das ist ein Zitat.«
    Michael stützte seinen Kopf auf die Hände. »Lee will nicht herkommen. Sein Arm steckt jetzt schon eine Weile nicht mehr im Gips, aber ich denke, er wird die Ausrede eines heilenden Knochens ausnutzen, um nicht kommen zu müssen.«
    »Er hat es versucht«, antwortete Sebastian trocken. »Die Antwort lautete, und ich zitiere: ›Man braucht keine  zwei Hände, um Unkraut aus dem Boden zu ziehen‹«
    »Herrin des Lichts, hab Erbarmen mit uns.«
    »Na, ich hoffe jedenfalls, irgendjemand hat es, denn Tante Nadia ist ziemlich unbarmherzig, wenn es darum  geht, den Garten instand zu setzen. Und Lynnea ist nicht viel besser«, fügte Sebastian murmelnd hinzu.
    Michael spielte einen Augenblick mit seinem Löffel herum, dann schob er die Schüssel beiseite. »Wenn du zurückgehen und die Entscheidung noch einmal treffen könntest, die dich dazu gebracht hat, dich um einen Garten zu kümmern, weil eine bestimmte Frau es von dir verlangt …«
    »Würde ich dieselbe Entscheidung treffen«, sagte Sebastian. »Ich habe mich für die Liebe entschieden, Magier. Genau wie du. Deshalb bist du doch hier, oder?«
    Er nickte. »Deshalb bin ich hier.« Er blickte auf den Rest Suppe in seiner Schüssel. »Mochte Glorianna diese Suppe?«
    »Am allerliebsten. Tante Nadia nennt sie Trostsuppe.« Sebastian blickte zum anderen Glas Suppe auf der Anrichte und sah dann zu Michael. »Magier, ich habe eine Idee.«
     Leise weinend wickelte der Weltenfresser sich die Fetzen Seines Hemds um den verletzten Arm.
    Da waren Büsche mit reifen Beeren gewesen. Saftig. Süß. Er hatte nicht viele gewollt, nur ein paar. Nur kurz etwas Gutes kosten.
    Doch die Menschen hatten die Beeren auch gefunden, und ihr Geist war zu verstopft von Gier und Bösartigkeit, um etwas anderes zu hören. Sie trampelten einander nieder und rissen aneinander in Fetzen, um an die Früchte zu gelangen. Sie stachen einander und bewarfen sich gegenseitig mit Steinen, als sie darum kämpften, sich Hände voller reifer Beeren in den Mund zu stopfen. Sie zerstörten die Büsche und zerdrückten die Hälfte der Beeren unter ihren Füßen in ihrem Bemühen, so viel zu bekommen, wie sie konnten - mehr als alle anderen.
    Und als Er versucht hatte, sich unter sie zu mischen und Seinen eigenen kleinen Anteil der Beeren zu bekommen, hatten sie sich gegen Ihn gewandt, Ihn angegriffen, an Seinen Kleidern gerissen und Ihn
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