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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer
Autoren: David Eddings
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Treffen des Alornischen Rates haben wir uns gemeinsam betrunken. Er schneidet gern ein wenig auf, aber ich mag ihn trotzdem.«
    »Vergiß das nicht. Ihr beide werdet eine lange Zeit zusammenarbeiten.«
    »Woher wißt Ihr das?«
    Ich konnte nicht widerstehen. »Ich habe meine Quellen«, teilte ich ihm huldvoll mit unterband jedoch sogleich eine scharfsinnige Bemerkung seinerseits. »Ich will, daß du nach Trellheim reist und dich um Barak kümmerst. Aus ihm wird nie ein guter Spion, aber er muß wissen, was in der Welt vor sich geht. Er ist erst neunzehn und bedarf dringend einiger Unterweisung.«
    »Ich muß das zuvor mit Javelin abklären.«
    »Vergiß ihn. Ich werde ihm mitteilen, was er wissen muß. Von jetzt an wirst du für mich arbeiten. Wenn ich dich rufe, will ich, daß du sofort kommst, und wenn ich dir einen Auftrag erteile, will ich, daß du ihn ausführst. Keine Widerreden. Keine Fragen. Bei unserer Aufgabe handelt es sich um die wichtigste Sache, seit Torak die Welt zerbrach, und du steckst bereits mittendrin.«
    »Oh«, sagte er. Dann musterte er mich. »Also ist es endlich soweit?«
    »Ja, mein junger Freund.«
    »Werden wir siegen?«
    »Wir werden es auf jeden Fall versuchen.«
    Als wir nach Tol Honeth kamen, erwartete Beldin mich schon in der drasnischen Botschaft. »Was tust du hier?« wollte ich von ihm wissen. Mir stand nicht der Sinn nach Höflichkeit.
    »Du bist schlecht gelaunt«, stellte mein Bruder fest.
    »Ich habe vor einigen Tagen eine böse Überraschung erlebt Ctuchik hat eine Methode entwickelt, nach der er gewöhnlichen Murgos das Aussehen Chamdars verleihen konnte. Ich habe mich bei seiner Überwachung auf den drasnischen Geheimdienst verlassen, aber das war ein Fehler. Sie haben jahrhundertelang die falschen Leute beobachtet.«
    Beldin stieß einen Pfiff aus. »Damit haben wir nicht gerechnet Ich sagte dir doch, du sollst deine Arbeit selbst erledigen. Dir ist doch klar, daß du mit deiner Faulheit Chamdar vollkommen freie Hand gelassen hast?«
    »Du mußt es nicht noch unterstreichen, Beldin. Ich habe es verkorkst So was kommt vor.«
    »Du solltest lieber deinen Hintern nach Sendarien schaffen. Pol ist dort ganz allein, und du hast nicht die geringste Ahnung, wo Chamdar sich wirklich aufhält.«
    »Wo ist sie?«
    »Das wollte ich dir gerade erzählen – deshalb bin ich eigentlich hier. Die Zwillinge riefen mich ins Tal zurück und sandten mich aus, um dich zu finden. Pol hat vor einer Woche ihr Haus in Erat verlassen.«
    »Wohin ist sie gegangen?«
    »In einen Ort südlich von Erat Er heißt Obergralt Pol lebt jetzt auf dem Hof eines Mannes namens Faldor, etwa zehn Wegstunden südlich dieses Ortes. Sie arbeitet dort in der Küche und hat das Kind bei sich. Du solltest so schnell wie möglich zu ihr gehen und sie warnen, daß Chamdar noch immer frei herumläuft.«
    »Vermutlich hast du recht«, stimmte ich verdrossen zu. »Ich habe die Sache ganz schön verpatzt, nicht wahr?«
    »Du hast dich nicht eben mit Ruhm bekleckert Ist der Erste so gut wie der Mrin ihn beschreibt?«
    »Fast. Ihm fehlt noch ein wenig Schliff.«
    »Weiß er, was wirklich vor sich geht?«
    »Er hat einige wohlerwogene Vermutungen angestellt, die der Sache ziemlich nahe kommen.«
    »Sind die anderen vollzählig?«
    »Ich vermisse noch die ›Mutter des Leuchtenden Volkes‹, aber sie wird gewiß an Ort und Stelle sein, wenn ich sie brauche.«
    »Optimismus ist eine feine Sache, Belgarath, aber du treibst es manchmal zu weit.«
    »Kehrst du ins Tal zurück?«
    »Nein. Ich gehe lieber wieder nach Cthol Murgos. Torak könnte nun jederzeit aufwachen, und jemand muß ihn im Auge behalten.«
    »Gut, dann werde ich mich nach Sendarien begeben.«
    »Gute Reise.«
    Ich holte wieder meine alten Kleider hervor und verließ Tol Honeth, sobald am nächsten Morgen die Tore geöffnet wurden. Ich war schon öfter durch das Dorf Obergralt gekommen; daher wußte ich genau, wo es lag.
    Meine Suche nach Chamdar hatte sich als vertane Zeit herausgestellt, aber auf diese Weise entdeckte ich die List, die es ihm ermöglichte, mir so oft zu entwischen. Ich vermute, das sollte auch in die Waagschale geworfen werden. Ich machte mir keine allzu großen Gedanken darüber, daß er mir entkommen war. Denn ich war mir ziemlich sicher, daß er eines Tages wieder auftauchen würde und daß ich dann ein für allemal mit ihm abrechnen konnte.
    Aber das alles ließ ich hinter mir und zog auf der Großen Weststraße nach Sendarien zu einem Ort, den
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