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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer
Autoren: David Eddings
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Euch der Aufenthaltsort dieses Asharak wert, Ewiger?« fragte Silk mit verschlagenem Tonfall.
    »Silk!« fuhr Javelin ihn an.
    »Ich hab’ nur Spaß gemacht.« Der kleine Bursche grinste.
    »Ich kenne den heiligen Belgarath, seit ich ein kleiner Junge war. Er weiß, daß ich ihn manchmal gern am Bart zupfe.« Er schaute mich an. »Asharak der Murgo befindet sich zur Zeit in Tol Rane. Wenn Ihr wollt, gebe ich Euch den Namen der Herberge, in der er übernachtet. Kann ich noch etwas für Euch tun?«
    »Bist du sicher, daß er sich in Tol Rane aufhält?« wollte ich wissen.
    »So sicher, wie man sich in unserem seltsamen Gewerbe nur sein kann. Der tolnedrische Geheimdienst ist wirklich sehr gut, und sie haben viele Leute, die sich auf den Straßen umsehen und stets auch nach diesem Asharak Ausschau halten.«
    »Wie hast du von ihm erfahren?« fragte ihn Speer.
    »Ich habe gewisse Verbindungen zum tolnedrischen Geheimdienst«, erwiderte Silk und wirkte sehr von sich überzeugt als er sich vorn an seinem Wams die Fingernägel polierte. »Wie dem auch sei, Ran Borune führt zur Zeit Verhandlungen über Wirtschaftsbeziehungen mit den Murgos, und die murgosische Handelsdelegation berichtet direkt an Asharak. Ihre Boten laufen sich seit den letzten zwei Wochen auf der Straße zwischen hier und Tol Rane die Füße heiß.«
    »Wie hast du das herausgefunden?« wollte Speer wissen.
    Silk schmunzelte. »Ich habe meine Quellen«, erwiderte er.
    »Genaugenommen interessiert es mich, warum du mich nicht informiert hast.«
    »Das hätte ich getan. Ich wollte zuvor noch mehr Einzelheiten erfahren. Du stellst immer so viele Fragen, Javelin. Ich habe die Sache unter Kontrolle, und du hast genug andere Dinge, um die du dich kümmern mußt.«
    »Du bist eine wahre Goldmine an Informationen, Prinz Kheldar«, bemerkte Javelin sarkastisch. »Zumindest dann, wenn es mir gelingt, dir den Mund zu öffnen.« Dann fuhr er rasch fort: »Was will Ran Borune den Murgos verkaufen?«
    Silk zuckte mit den Schultern. »Ein bißchen hiervon und ein bißchen davon«, erwiderte er ausweichend.
    »Beschreib mir ›hiervon‹ und ›davon‹.«
    Silk verzog das Gesicht. »Na gut, wenn du es unbedingt erfahren mußt Ran Borune hat einen Neffen, der in der rivanischen Handelsenklave Geschäfte macht. Dieser Neffe ist kurz davor, bei der im Frühjahr stattfindenden Schafschur auf der Insel der Winde den Markt aufzukaufen. Er wird einen recht ansehnlichen Profit machen, wenn es ihm gelingt, die ganze Wolle an die Murgos zu verhökern. Ich habe allerdings einen Freund auf der Insel, der ihn zu überbieten versucht. Falls es Ran Borune gelingt, das Handelsabkommen mit den Murgos abzuschließen, kann es sehr wohl sein, daß er anstelle seines Neffen meinen Freund reich macht.«
    »Und du erhältst eine Provision von deinem Freund, nicht wahr?« wollte Javelin wissen.
    »Natürlich. Schließlich liefere ich ihm Informationen über die Handelsgespräche. Da ist es nur recht und billig, Freund Javelin.«
    »Wenn dein Onkel herausfindet, daß du den Geheimdienst benutzt, um dich persönlich zu bereichern, wird er einen Schlaganfall erleiden. Das weißt du doch, oder?«
    »Dann müssen wir sichergehen, daß er es nicht herausfindet, nicht wahr?« erwiderte Silk. »Mein Onkel ist der König von Drasnien, Javelin. Er hat genug anderes zu tun, als sich um solche Sachen zu kümmern.« Der kleine Schwindler schaute mich an. »Möchtet Ihr, daß ich Euch nach Tol Rane begleite?« fragte er.
    »Ja, das möchte ich. Du hast doch Verbindungen dort, nehme ich an?«
    »Alter Freund, ich habe überall Verbindungen. Möchtet Ihr wissen, was Salmissra heute zum Frühstück gegessen hat?«
    »Eigentlich nicht. Warum packst du nicht ein paar Sachen ein? Wir brechen morgen früh nach Tol Rane auf.«
    »Ich muß nichts packen, Belgarath. Ich habe immer gepackt.«
    Als Silk am nächsten Morgen in den Hof der Botschaft kam, trug er ein kastanienbraunes Samtwams und einen sackartigen schwarzen Samthut den er über ein Ohr gezogen hatte.
    »Ist das nicht ein bißchen übertrieben für eine lange Reise zu Pferd?« fragte ich ihn.
    »Man muß seine Rolle spielen, Ewiger«, erwiderte er. »In Tol Rane kennt man mich als Radek von Boktor. Ich habe dort manchmal Geschäfte gemacht und fand es nützlich, nicht meinen eigenen Namen zu verwenden. Dieses ›Prinz‹, das ich meiner Familie zu verdanken habe, läßt manche Kaufleute annehmen, daß ich leicht zu übervorteilen bin. Glaubt mir, niemand
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