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Being

Titel: Being
Autoren: dtv
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aussieht? So sollte es sein.
    Okay.
    Jetzt.

    Klick.

    Das ist, was Dr. Andrews vorgefunden hat.

    Schweigen.
    Hmm …

    Was zum Teufel ist das?
    Das, Mr Ryan, ist das Innere dieses Jungen.
    Verdammt … sieht ja aus wie irgendwas Kunststoffartiges.
    Die Luftröhre ist sehr kurz, nicht länger als zehn Zentimeter. Schauen Sie.
    Scheiße. Was war das? Noch mal zurück.

    Klick. Surr. Klick.

    Was ist das? Schauen Sie, das da.

    |18| Schweigen.

    Sehen Sie hier? Und hier? Dieser schwärzliche Bereich? Und hier.

    Klick.

    Diese silbrigen Fäden …

    Klick.

    Schauen Sie dort.
    Sie bewegen sich.
    Schauen Sie.
    Verdammt.

    Schweigen.

    Das war’s.

    Klick.
    Das Summen hört auf.
    Wieder langes Schweigen.

    Kann ein Instrumentenfehler als Ursache ausgeschlossen werden?
    Ist alles überprüft worden. Mehrfach überprüft. Mit den Instrumenten ist alles in Ordnung.
    Ist das die einzige Videokopie?
    Andrews hat noch ein Duplikat gezogen. Das hat Hayes.

    |19| Wieder Schweigen.

    Nach einer Weile merke ich, wie jemand sich über mich beugt. Mich betrachtet. Ein Mann. Ich spüre seinen Atem in meinem Gesicht. Den finsteren Geruch eines Mannes. Er atmet tief ein, hält einen Moment die Luft an, dann atmet er wieder aus. Als er spricht, spüre ich sein Flüstern heiß auf meiner Haut.

    Zum Teufel, was bist du?

    Gar nichts, will ich ihm sagen. Ich bin gar nichts. Ich bin einfach ein Junge mit einem kranken Magen. Ich bin Robert Smith. Was ihr auch denkt über mich, wer ihr auch seid – ihr liegt falsch. Hört zu, da ist was schiefgelaufen. Hört mal her, schaut mich an. Ich bin wach. Ich bin bei Bewusstsein …
    Ich möchte schreien.
    Aber ich kann den Mund nicht öffnen.
    Ich kann mich nicht rühren.

    Ich habe viel geträumt. Als ich noch klein war, habe ich oft von einem Wirbelsturm geträumt, der mich tief in mir drin um die eigene Achse wirbelte und hinab zu schrecklichen Orten sog. Ich habe nie begriffen, was die schrecklichen Orte waren, aber ich wusste, sie würden mich töten. Und ich wollte nicht sterben. Ich wollte nicht zu den schrecklichen Orten. Ich wollte einfach nur aufwachen. Ich wusste, wenn ich mich selbst wecken könnte, wäre ich okay. Ich
wusste
es. Und ich wusste auch, was ich tun musste, |20| um mich zu wecken. Ich musste mich rühren. Irgendetwas bewegen. Einen Finger, eine Hand, ein Bein. Irgendwas. Einfach nur bewegen. Bewegen. Bewegen. Bewegen.
    Mich zu bewegen war unmöglich damals, aber es gelang mir immer, den Traum zu zerstören.

    Doch das hier war kein Traum. Das hier war alles andere als ein Traum. Das hier war das Schlimmste, was man sich vorstellen konnte. Noch schlimmer: Es war real. Ich lag auf einer Krankenhausliege, gelähmt und stumm, und Unbekannte redeten unbekannte Dinge über mich.
    Silbrige Fäden?
    Irgendwas Kunststoffartiges?
    Es konnte nicht wahr sein.
    War es aber.

    Ich höre die Stimmen noch immer.

    … und ich will, dass die unmittelbare Umgebung unauffällig abgeriegelt wird, und was Andrews und Ingle betrifft, seht zu, dass sie einen Bericht abgeben und bis auf Weiteres festgehalten werden. Ich will seine Patientendaten, seine Kleidung, seine Fingerabdrücke, seine Lebensgeschichte … alles. Ich will alles über ihn wissen. War irgendwer bei ihm, als er hier ankam?
    Nein.
    Was ist mit seinen Eltern? Wo sind die?
    Ist ein Fürsorgekind –
    Ein was?
    Eine Waise. Direkt nach der Geburt ausgesetzt worden. Hat das
|21|
ganze Leben in Heimen oder bei Pflegeeltern verbracht. Das letzte Jahr ungefähr hat er bei einem Paar namens Young gelebt. Mrs Young haben wir noch nicht erreichen können, aber zu ihrem Mann besteht schon Kontakt. Ihm wurde gesagt, dass es kleinere Probleme gibt und der Junge über Nacht hierbleiben muss.
    Wie hat er reagiert? Wollte er den Jungen sehen?
    Er ist gerade auf dem Weg.
    Regel das. Los.
    Sir.

    Die Tür öffnet sich leise, dann geht sie wieder zu.
    Jemand schließt ab.
    Der Mann, der Ryan heißt, redet weiter.

    Warum war das auf den Röntgenbildern nicht zu erkennen? Ist er geröntgt worden?
    Vor vier Wochen. Hier.

    Flipflap
– das Flappen eines Röntgenfilms.

    Sind die Aufnahmen normal?
    Absolut.
    Das ist er?
    Ja.
    Sicher?
    Ja.

    Flipflap
. Schweigen.

    |22|
Gut … wir müssen es gleich machen.
    Ich versteh nicht.
    Ihn öffnen.
    Das kann ich nicht –
    Sie müssen.
    Nein, hören Sie –
    Nein, jetzt hören Sie, Professor. Sie tun es gleich und Sie tun es allein.
    Aber –
    Sie schneiden sofort dieses Ding auf. Verstanden?

    Es dauert
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