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Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 2) (German Edition)

Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 2) (German Edition)

Titel: Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 2) (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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Jagd nach Vampiren waren, und den Stein in der Schatzkammer eines Höhlentrolls gefunden. Es war ein glücklicher Zufall. Die Kraft des Steines scheint nie zu schwinden.«
    David schluckte. »Hat Vater das Amulett in jener Nacht getragen?«
    Granny nickte traurig. »Gegen böse Menschen hilft es leider nicht.«
    Dann waren dämonische Mörder wohl ausgeschlossen. Wobei – sie hätten menschliche Lakaien beauftragen können. David traute dem Pack alles zu.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Zahar stand im Rahmen und sah aufgelöst aus. Seine Haare schienen mehr verstrubbelt als sonst, seine Pupillen waren geschlitzt. »David! Zwischen uns ist etwas pass…« Als sein Blick auf Großmutter und Tante Abigail fiel, verstummte er abrupt.
    Davids Gesicht glühte. Was zwischen ihnen gewesen war, durfte Granny nie erfahren! Keiner durfte es erfahren. Und was hatte Zahar so durcheinandergebracht, dass seine Sinne nicht die Anwesenheit von Granny und Tante Abigail gemeldet hatten?
    David und Granny starrten ihn an. Zum Glück trug Zahar immer noch Kleidung, und Tante Abigail schlief ohnehin seelenruhig weiter.
    »Tut mir leid«, stammelte Zahar und schloss die Türe.
    David sprang auf. »Wir müssen nun los, Granny.«
    Seufzend erhob sie sich. David half ihr, und gemeinsam verließen sie den Salon.
    Den Kopf gesenkt, wartete Zahar an der Haustür, wo bereits ihre Koffer standen. David hatte auch einen für Zahar gepackt. Schließlich konnte er nicht die ganze Zeit in denselben Kleidungsstücken herumlaufen.
    Überraschenderweise glättete sich Grannys Gesicht beim Anblick seines Beschützers. Sie schritt auf ihn zu und sagte: »Pass gut auf meinen Jungen auf.«
    Zahar nickte. Ein Lächeln erhellte seine angespannten Züge und seine Augen wirkten wieder normal. »Ich verspreche es.«

***

    David hatte ihnen Fahrkarten besorgt und sie waren mit dem Nachtzug aufgebrochen. Dank der Weltausstellung befuhr die Eisenbahn auch zu dieser späten Stunde die Strecke von London nach Dover. David hatte keine Kosten gescheut und sieben Pfund für ein geschlossenes Abteil bezahlt. Die Tür hatte er von innen verriegelt. Sie waren unter sich.
    Die Fahrt verlief unspektakulär. Zahar klebte eine halbe Stunde lang mit der Nase an der Scheibe, bevor er durch das Fenster auf das Dach der Eisenbahn kletterte, um angeblich nach Dämonen Au sschau zu h alten. David sagte nichts. Sollte Zahar seinen Spaß haben. Er wirkte zufrieden, und das stimmte David fröhlich.
    Als Zahar zurückkam, sah er alles andere als glücklich aus.
    Hastig schloss David das Fenster. »Was ist passiert? Hast du Dämonen entdeckt?«
    Zahar schüttelte den Kopf und setzte sich neben ihn. »Ich muss dir etwas erzählen. Das wollte ich zuvor schon, musste aber erst meine Gedanken ordnen.«
    David schaute aus dem Fenster, o bwohl er nichts in der Dunkelheit erkannte. An das Erlebte am See wollte er nicht erinnert werden, da er sich nach den verbotenen Berührungen sehnte.
    »David …« Zahar streifte sein Bein. »Es ist etwas passiert.«
    Mit einem Gesicht so heiß, als hätte er den Kopf in den Kessel der Dampflok gesteckt, wandte er sich ihm zu. »Was denn?«, k rächzte er.
    »Als ich das letzte Mal in den Steinschlaf fiel, ist etwas Seltsames geschehen …«
    Erleichtert, weil Zahar nicht das heikle Thema ansprach, atmete David auf, aber als er weiter lauschte, konnte er seinen Ohren kaum trauen. »Die Verwandlung hat sich verzögert?«
    Zahar stützte den Kopf auf beide Hände und fuhr mit den Fingern durch sein Haar. So saß er da, mit den Ellbogen auf den Knien, und schaute auf den Boden. »Das ist mir noch nie passiert. Ich glaube, das hat etwas mit dir zu tun.«
    »Mit mir?« David legte die Hand auf seine Schulter. »Wie meinst du das?«
    »Du …« Zögerlich setzte Zahar sich aufrecht hin und suchte Davids Blick. »Du musst es doch auch gespürt haben, als wir … am See … so eng beieinander lagen und uns … geküsst haben.«
    David zog den Arm zurück und starrte auf den sündhaften Mund, der die Worte so schwer herausbrachte. »Ich weiß nicht, ich war ziemlich durcheinander.«
    »David …«
    »Da waren starke Gefühle im Spi el«, wisperte er . »Ich dachte, das lag an dem, was wir …« Er räusperte sich und kratzte sich an der Schläfe. »Worauf willst du hinaus?«
    Zahar seufzte tief, erwiderte jedoch nichts. Stattdessen knetete er seine Finger im Schoß.
    »Bedrückt dich etwas?«, fragte David.
    »Ich …« Zahar wandte sich ab und schüttelte
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