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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen
Autoren: Sharon Kendrick
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nicht länger für die Wiedergeburt des Teufels hielt – doch Constantines Bitte hinter ihrem Rücken zu erfüllen klang nach einer geheimen Absprache und … und … Nun, es warf alle möglichen Fragen auf. „Aber warum?“, flüsterte sie.
    Er hob seine dunklen Augenbrauen. „Soll ich hier an der Tür stehen bleiben und es dir sagen?“
    „Nein. Nein, natürlich nicht. Komm rein.“ Aber als er an ihr vorbeiging, musste sie sich am Türgriff festhalten. Seine Nähe machte sie so schwach vor Sehnsucht, dass ihre Knie nachzugeben drohten.
    Er stand jetzt in dem kleinen Flur ihrer Wohnung und ließ ihn noch kleiner wirken, als er ohnehin war – und Laura schüttelte ungläubig den Kopf. Denn wenn er nicht hier war, um Alex zu sehen, dann … dann …
    „Bitte sag mir, warum du gekommen bist.“ Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern.
    „Hast du gar keine Idee?“
    Wie betäubt schüttelte sie den Kopf, und Constantine wurde klar, dass sie es ihm nicht einfach machen würde. Unsicherheit und Zweifel befielen ihn. Plötzlich hatte er Angst, dass sie ihn vielleicht noch einmal abweisen könnte. Er atmete tief ein.
    „Ich habe über das nachgedacht, was du an jenem Abend sagtest. Über Liebe und die Vergangenheit.“ Sie starrte ihn mit blassem Gesicht an und kaute auf ihrer Unterlippe, so wie sie es immer tat, wenn sie sich konzentrierte. „Und auf die Auswirkungen, die sie auf die Gegenwart und die Zukunft haben.“ Es entstand eine Pause. „Das waren Sachen, die ich nicht hören wollte“, flüsterte er. „Sachen, die ich ausgeblendet hatte. Aber irgendwie – konnte ich es nicht mehr. Und als meine Wut verraucht war, wurde mir klar, dass du recht hast. Dass ich meinem Vater vergeben muss – und auf eine Art auch meiner Mutter.“
    „Constantine …“
    „Ich bin gekommen, um dir das zu erzählen. Dass ich es getan habe. Ich habe mich sehr lange mit meinem Vater unterhalten und ihm gesagt, dass es Zeit wird, uns auszusöhnen, und dass er Alex ein Großvater sein soll.“
    Laura nickte, als sein plötzliches Auftauchen mit einem Mal einen Sinn ergab. Sie ahnte, was jetzt kam. Er würde sie bitten, mit Alex zurück nach Griechenland zu kommen, damit er eine Beziehung zu seinem Großvater aufbauen konnte – einem alten Mann, der zu schwach war, um so weit zu reisen. Und obwohl es nicht ideal war, wusste Laura, dass sie zustimmen würde. Es spielte keine Rolle, dass er ihr nicht Liebe und eine Heirat anbot – sie würde nehmen, was sie bekommen konnte. Um ihrer aller willen. Weil sie eine Chance gehabt hatte, die Alternative zu leben – ein Leben ohne Constantine – und dieses Leben war trostlos. Wie eine Vase, in der niemals Blumen standen. Und war in ihrem Herzen nicht genug Liebe – für sie alle zusammen? Konnte sie ihm nicht vielleicht zeigen, wie man liebte – und hoffen, dass er eines Tages vielleicht ein bisschen davon zurückgeben würde? War es lächerlich von ihr, sich mit so wenig zufrieden zu geben?
    „Das klingt toll“, stimmte sie ihm zu.
    Constantines Augen wurden schmal. „Tatsächlich?“, fragte er, und plötzlich klang seine Stimme heiser. „Für mich nicht.“
    Und auf einmal überfiel sie wirkliche Angst. Vielleicht wollte er sie gar nicht fragen, ob sie ihn heiraten wollte – hatte sie nicht schon zwei Mal abgelehnt? Würde ein stolzer Mann wie er sie wirklich ein drittes Mal fragen? Sie war wahrscheinlich einfach nur zu arrogant, um zu akzeptieren, dass er tief in seinem Innern froh war, sie los zu sein.
    „Warum nicht?“ Ihre Stimme klang gequält.
    Constantine starrte sie an. Die nackten Füße. Die weite Jeans – und ein T-Shirt, das Demetra vermutlich als Putzlappen verwendet hätte. Es war unfassbar, dass eine Frau wie Laura sein Herz erobert haben sollte – aber erobert hatte sie es, und zwar so sehr, dass es ihm in diesem Moment aus der Brust zu springen drohte. Ihre körperliche Anziehungskraft stand außer Frage – aber ihre Reinheit und ihre Loyalität ihm gegenüber trafen ihn in seinem Innersten. Genauso wie ihre wilde Entschlossenheit, ihren Sohn zu beschützen, und ihre bewundernswerte Weigerung, seine Heiratsanträge zu akzeptieren, was ihm bewies, dass sie keine Frau war, die er mit seinem kolossalen Reichtum kaufen konnte.
    „Weil ich ein Narr gewesen bin“, erklärte er leidenschaftlich. „Ich habe nicht erkannt, dass du, Laura, die Frau bist, die mich zum Lachen bringt, die mich herausfordert. Die Frau, die keine Angst hat, mir die Wahrheit zu
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