Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beherrscher der Zeit

Beherrscher der Zeit

Titel: Beherrscher der Zeit
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
möchte Sie deshalb unbedingt bitten, Ihre Gedanken darauf zu konzentrieren, daß Ihre Absicht ehrlich ist. Und denken Sie dabei ja nicht, auch nur flüchtig, an einen Angriff in Verbindung damit.« Er blickte Garson an.
    »Warten Sie – sagen Sie jetzt nichts. Ich werde mit Kapitän Lurradin sprechen!«
    »Wie ...«, begann Garson und hielt blinzelnd inne.
    Des Zauberers Augen waren geschlossen, sein Körper völlig starr. Er murmelte halb zu Garson, halb an die anderen gerichtet:
    »Eine Menge Dinge hier funktionieren auf der Basis von Gedankenkontrolle.«
    Seine Stimme veränderte sich.
    »Kapitän Lurradin!«
    Einen Augenblick herrschte angespanntes Schweigen, dann dröhnte eine harte Stimme im ganzen Raum.
    »Ja?«
    Derrel sagte:
    »Wir haben eine wichtige Mitteilung zu machen. Professor Garson, einer der Männer, der bewußtlos war, als ...«
    »Ich weiß, wen Sie meinen!« unterbrach ihn die Stimme barsch. »Was haben Sie mir zu sagen? Und fassen Sie sich kurz, ich habe Besseres zu tun, als Ihnen zuzuhören!«
    »Er stammt ganz sicher aus einem Zeitalter noch vor dem vierundzwanzigsten Jahrhundert«, flüsterte Mairphy Garson zu. »Mann, der kocht ja immer noch vor Wut über die Meuterei und wie sie seinem Prestige geschadet hat!«
    Wieder redete Derrel.
    »Professor Garson hat eben erst sein Bewußtsein wiedererlangt. Er kennt die Antwort auf das Phänomen, das das Raumschiff dreißig Millionen Meilen in dreißig Sekunden versetzt hat. Er besteht darauf, Sie sofort persönlich zu sprechen und den Planetariern ohne weiteren Zeitverlust eine Botschaft zu übermitteln.«
    Ein höhnisches Gelächter erschallte.
    »Wir wären Idioten, auch nur einen von Ihnen zu uns vordringen zu lassen, ehe nicht die Schlachtschiffe angekommen sind!«
    Wieder das spöttische Gelächter.
    »Und das ist meine Antwort: Euer Professor Garson muß sich eben bis nach der Ankunft der Schlachtschiffe gedulden.«
    »Seine Botschaft«, sagte Derrel drängend, »kann nicht warten. Er kommt jetzt zu Ihnen hinunter, allein.«
    »Wir werden ihn erschießen, sobald er in Sichtweite ist.«
    »Ich kann mir gut vorstellen«, sagte Derrel beißend, »was die Planetarier mit Ihnen machen werden, wenn ihm etwas zustößt.«
    Noch schärfer fuhr er fort:
    »Diese Sache hat nichts mit uns zu tun. Er kommt zu Ihnen, weil er die Botschaft übermitteln muß. Das ist alles.«
    Ehe Garson den Mund aufmachen konnte, brummte Mairphy so laut, daß alle es hören konnten:
    »Ich bin dagegen. Ich gebe ja zu, daß ich anfangs mit dem Plan einverstanden war. Aber unter den gegebenen Umständen kann ich ihn nicht mehr gutheißen.«
    Der Zauberer wirbelte zu ihm herum. Seine Stimme war eine vibrierende Kraft, als er tobte:
    »Du fällst uns allen in den Rücken! Hier ist ein Mann, der sich für eine gefährliche Mission entschließt – und da kommst du daher und erweckst wieder Zweifel in ihm!«
    Er funkelte Mairphy voll Wut an.
    »Du hast gesagt, du stammst aus dem stürmischen Zeitalter nach den dreizehntausend Jahren des Ewigen Friedens. Das war lange nach meiner Zeit, und ich weiß nichts von dieser Epoche, aber es ist ganz offensichtlich, daß die Verweichlichung durch die Jahre des Friedens auch an deinem Volk nicht spurlos vorübergegangen ist.«
    Seine Stimme wurde wieder beißend, als er absichtlich beleidigend fortfuhr:
    »Als Krüppel und Schwächling, der ohnehin an dem Kampf nicht teilnehmen wird, darf ich dich wohl ersuchen, den Männern keine weiteren Ratschläge zu erteilen!«
    Garson dachte: Jetzt kommt es zur Auseinandersetzung. Aber Mairphy zuckte lediglich ungerührt die Schultern und lächelte Garson freundlich zu.
    »Ich ziehe mich zurück«, erklärte er ihm. Dann fügte er etwas leiser hinzu:
    »Alles Gute, Kamerad.«
    Derrels Augen waren kalt wie Stahl und seine Stimme eisig, als er sich jetzt an Garson wandte.
    »Ich möchte etwas klarstellen. Die Geschichte berichtet, daß wir das Schiff erobert haben. Der einzige Plan, das zu erreichen, dreht sich um Sie. Deshalb müssen Sie also zu dem Kapitän gegangen sein!«
    Garson, dem die Logik über alles ging, war dieser Gedanke natürlich ebenfalls schon gekommen. Außerdem hatte er sich bereits seit fünf Minuten entschlossen.
     
    Mit zusammengepreßten Lippen schritt Garson durch den leeren Gang, bis zur Stelle, wo ein weiterer rechts einmündete. Wie Derrel ihn angewiesen hatte, bog er jetzt ab.
    Auch dieser zweite Korridor war leer. Garsons Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher