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Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
Autoren: Paula Quinn
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schüttelte sich und reichte das Behältnis an Rob weiter. »Das ist das reine Gift.«
    Rob lehnte das Angebot mit einem Kopfschütteln ab. »Mein Vater wird verstehen, warum ich in den Kampf eingegriffen habe. Die Verwundung ist nicht sehr schwer und wird schon abheilen, wenn wir in Westminster ankommen …«
    Das Mädchen fuhr so abrupt zu Rob herum, dass es fast von seinem Schoß gerutscht wäre. »Ihr bringt mich nach Westminster?«
    Hölle, die Wirkung dieser Frau auf ihn war schlimmer als jedes tödliche Gebräu, das Angus in den Falten seines Plaids bei sich trug. Rob hatte sie wieder ansehen wollen, seit sie das Kloster verlassen hatten, um seinen Blick auf dem blassen Korallenrot ihrer Lippen verweilen zu lassen, um sich die Zeit zu nehmen, die vollkommene Symmetrie ihrer Gestalt zu betrachten und die Makellosigkeit ihrer zarten cremefarbenen Haut. Aber es waren die Furcht und die Verzweiflung in ihren Augen, als sie zu ihm hochstarrte, die stärker an seinem Herzen zerrten als ihre Schönheit. Verdammt, was geschah da mit ihm?
    »Zur Krönung des Dukes of York, aye«, entgegnete er und wandte den Blick von ihr ab. Er weigerte sich, es einem Mädchen zu gestatten, seine oberste Pflicht zu vergessen, auch wenn es so faszinierend war wie dieses. »Wir treffen uns dort mit unseren Clan-Angehörigen und …«
    »Nein! Ich kann nicht nach England gehen. Ihr dürft mich nicht dorthin bringen!«
    Das Entsetzen in ihrer Stimme lenkte seinen Blick wieder zu ihrem. Ihre Unterlippe bebte, und Rob widerstand dem Drang, sie mit der Fingerspitze zu berühren. »Warum? Ihr wurdet doch von der königlichen Armee beschützt, oder nicht? In der Obhut des Königs werdet Ihr sicher sein.«
    Sie schüttelte den Kopf und klammerte sich an seinem Plaid fest. »Ich werde dort nicht sicher sein.«
    Rob schaute auf seine Gefährten und bemerkte ihre besorgten Mienen. Er wusste, was sie dachten. Wenn sie sich nicht in London mit seinem Vater trafen, würde Devil MacGregor das Schlimmste vermuten. Mit Graham an seiner Seite würde er England sofort verlassen, würde vielleicht sogar jeden töten, der versuchte, sie aufzuhalten. Und er würde dadurch seinen Clan erneut der ganzen Härte des Gesetzes aussetzen. Dieses Risiko konnte Rob nicht eingehen. Aber dennoch …
    »Wo seid Ihr denn in Sicherheit?«
    »Rob, nein …«
    Rob hob die Hand, um Angus’ Einwand abzuwehren, und wartete, dass die junge Frau antwortete. »Wo?«
    Alles, was ihr widerfahren war, schien ihr auf einmal schlagartig zu Bewusstsein zu kommen, als sie sich umschaute, als suchte sie nach etwas Vertrautem. Sie zitterte, er spürte es, dann ließ sie sein Plaid los und richtete den Blick auf ihre Hände. »Nirgendwo.«
    »Sie ist eine Gesetzlose.« Angus nahm einen weiteren Schluck von seinem Whisky, dann warf er einen vernichtenden Blick zum Himmel. »Von der Sorte hatte ich genug für zehn Leben.«
    »Englische Soldaten opfern ihr Leben nicht für Gesetzlose.«
    Will beugte sich im Sattel nach vorn und nahm Angus den Trinkschlauch aus der Hand. »Dieses Zeug wird dich noch umbringen. Sieh dir doch an, wie dämlich es dich schon gemacht hat!«, fügte er hinzu, während Angus mit offenem Mund erst auf ihn und dann auf den Whisky starrte, der im Erdboden versickerte.
    Rob war es egal, ob die junge Frau eine Gesetzlose, eine Hexe oder eine Zauberin war, die Armeen dazu gezwungen hatte, ihretwegen Krieg zu führen. Sie konnte nirgendwohin und würde keine Zuflucht finden, nicht einmal vor ihrem Kummer. Er würde sie nicht ihren Feinden ausliefern, nur um sie loszuwerden. »Ich werde einen sicheren Ort für Euch finden«, sagte er, wobei er die verantwortungsvollere Stimme in seinem Kopf ebenso ignorierte wie die Gotteslästerungen, die über Angus’ Lippen kamen.
    Das Mädchen schien nicht erleichtert zu sein. Genau genommen sah sie aus, als wollte sie aus seinen Armen springen und davonlaufen. Er spannte den Arm um ihre Taille ein wenig fester an.
    »Angus, du wirst zu meinem Vater reiten und ihm berichten, was hier geschehen ist. Aber sag es ihm unter vier Augen.«
    »Wir müssen darüber nachdenken, was …«, begann Angus, doch die Autorität in Robs Stimme ließ ihn verstummen.
    »Das habe ich bereits, und was wir tun werden, steht fest. Versichere ihm, dass wir wohlauf sind und dass er nicht kommen muss. Es würde nur Argwohn erregen, sollte er die Feierlichkeiten vorzeitig verlassen. Der König wird von den Geschehnissen noch früh genug von seinen eigenen
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