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Begegnung im Schatten

Begegnung im Schatten

Titel: Begegnung im Schatten
Autoren: Alexander Kröger
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Welt einmaliges…“ Als er die blumenreiche Begrüßung beendet hatte, bat er: „Folgen Sie mir“, und er führte die Besucher zu einem höher gelegenen Podest, wies in den Tagebau, dessen Ende im Erddunst nicht zu sehen, auf dessen Ebenen jedoch einzelne Großgeräte, winzige Fahrzeuge und tatsächlich im Vordergrund die 60-Meter-Förderbrücke auszumachen waren.
    Fritz Hegemeister erklärte, beantwortete einige Fragen und forderte dann: „Folgen Sie mir nun zur Hauptsache, zum Shuttle. Seinetwegen sind Sie ja gekommen.“
    Publikumswirksam zeigte der Touristenführer zunächst Exponate der Ausstellung, originale Stücke aus dem Tertiär, die im Shuttle vorgefunden worden waren.
    Dann schaltete er Scheinwerfer, die den mattglänzenden Metallkörper aus dem Halbdunkel rissen.
    „Können Sie sich vorstellen, Herrschaften, wie mir zu Mute war, als ich das Ding plötzlich vor den Zähnen meines Schaufelrades hatte?“
    Erstauntes Rufen im Rund: „Sie haben das gefunden?“, „Erzählen Sie!“, „Wie war Ihnen da?“, „Was haben Sie in diesem Augenblick gedacht?“, „Hatten Sie Furcht?“
    Fritz Hegemeister sonnte sich im Licht der Fragen. Und er erzählte, wie es war in jener Nachtschicht.
    Dann führte er die Besucher an ein großes Foto, das ein riesiges Schaufelrad zeigte. Und er demonstrierte an einem flachen Pappmodell wie der Shuttle zwischen dessen Zähnen gehangen hat.
    „Und jetzt, Herrschaften, das Highlight unserer Exponate: Der Außerirdische!“ Er zog einen Vorhang zur Seite.
    Es folgte ein allgemeines, mehrstimmiges „Aaah“
    Gut ausgeleuchtet stand da ein gläserner Quader, zu zwei Dritteln durchsichtig, drin zur Hälfte eine bläuliche Flüssigkeit und darin wiederum aufrecht ein schwarzes Wesen, das wie ein korpulenter Seehund mit zwei großen runden Augen aussah.
    „Ist der echt?“, fragte einer.
    Hegemeister tat ein wenig verlegen. „Eine Nachbildung“, sagte er. „Stellen Sie sich vor, der echte, und hier würde etwas passieren…
    Und hier, Herrschaften“, er wies auf ein großes, gestochen scharfes Foto: „So müssen Sie sich ein solches Lebewesen außerhalb seines Kastens vorstellen. Also lebendig!“
    Das Foto zeigte einen Außerirdischen auf seiner Schwanzflosse stehend, fast so groß wie die Nachbildung. Die eine Hand umfasste den Holm einer Einstiegsleiter zu einem Swimmingpool, und er blickte mit großen Augen auf die Besucher. Neben ihm stand ein Tisch, auf dem ein aufgeklapptes Notebook lag.
    „Eine Animation“, erklärte Fritz Hegemeister.
    „Donnerwetter!“, anerkannte ein Besucher und beugte sich vor. „Die ist aber gelungen. Davon verstehe ich etwas!“
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