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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern
Autoren: Walter H. Hunt
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vergingen, dann hatte das uniformierte Sicherheitspersonal von Tamarind ihre Anwesenheit bemerkt, und noch ein paar Minuten später war eine Abordnung auf dem Weg zur Fair Damsel.
    »Sehen Sie sich nur ihren Gang an«, meinte Pyotr Ngo, Dans Chefpilot, leise hinter ihm. »Harte Jungs.«
    »Zumindest finden das die Einheimischen«, erwiderte Dan. Die Leute machten dem halben Dutzend bewaffneter Männer und Frauen sofort Platz, die geradewegs auf das Schiff zuhielten. Er bemerkte, dass andere Zivilisten untereinander tuschelten, in seine Richtung sahen und zweifellos dachten: Zum Glück trifft das nicht mich … »Holen Sie den Sultan«, sagte er über seine Schulter, ohne sich umzudrehen. »Und bleiben Sie dicht hinter mir.«
    Die Gruppe hielt dort an, wo Dan stand und ein Frachtverzeichnis durchsah. Er versuchte bewusst, sie zu ignorieren.
    »McReynolds?«, fragte der Anführer der Gruppe, eine große schlanke Frau mit finsterer Miene, deren braune Uniform sie als hoch dekoriert auswies.
    »Ich bin Captain McReynolds«, erwiderte Dan. Sultan Sabah und Pyotr Ngo hielten sich dicht hinter ihm. »Was gibt’s?«
    »Man will Sie sprechen.«
    »Hat ›man‹ auch einen Namen?«
    »Imperiale Navy«, gab die Frau abfällig zurück. »Hat nach Ihnen persönlich gefragt.«
    »Nach mir?« Dan drehte sich ein wenig zu Pyotr und dem Sultan um und fragte: »Kann sich einer von euch Jungs vorstellen, was die Navy von mir will?«
    »Vielleicht will man Sie ja rekrutieren«, meinte der Sultan. »Ich würde sagen, die Navy sucht verzweifelt nach Leuten, die zum Offizier taugen.«
    »Bin nicht daran interessiert.« Dan wandte sich wieder den Tamarindi zu. »Lassen Sie ›man‹ wissen, dass er jemanden von seinen eigenen Leuten schicken soll, wenn er mit mir reden will. Meine Papiere sind in Ordnung, und ich muss mich um meine Arbeit kümmern.« Gerade wollte er sich abwenden.
    »Hören Sie mal …«
    »Nein, Sie hören mal«, fuhr er die Frau an. »Ich habe eine Lizenz für den Handel mit dem Sol-lmperium. Ich habe meine Landeerlaubnis, Andockbefehl, die Erlaubnis für den Liegeplatz … und ein veröffentlichtes Frachtverzeichnis, das mir das Be- und Entladen erlaubt. Das sind alles Dinge, zu denen Sie mich befragen können, Officer. Und wenn ›man‹ mit mir reden will, dann soll ›man‹ seine eigenen Leute schicken, anstatt Ihre und meine Zeit zu vergeuden.«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und ließ die fassungslose Frau zurück, während er mit dem Sultan und Pyotr zur Fair Damsel ging. Nach kurzem Zögern trat die Frau mit ihren Wachleuten den Rückzug über das hell erleuchtete Deck an.
    »Glauben Sie, das war wirklich so eine gute Idee, Skip?«, fragte der Sultan und sah über die Schulter zu den Uniformierten, die sich weiter zurückzogen.
    »Keine Ahnung. Aber ich lasse mich nicht von irgendeinem kleinen Wichtigtuer herumkommandieren. Ich habe meinen Dienst hinter mir, und meine Papiere sind auch in Ordnung.« Er blieb an einem der einen Meter hohen Frachtwürfel stehen und setzte sich darauf. »Geben Sie mir mal diesen Computer«, sagte er zum Sultan und begann mit einer Abfrage.
    »Ich bringe wohl besser die Truppen auf Trab für den Fall, dass wir uns schnell aus dem Staub machen müssen«, gab der Sultan zurück und wollte sich soeben dieser Aufgabe widmen.
    »Augenblick noch.« Dan zeigte Sabah und Ngo den Computer. »Hier steht, das größte Schiff im Dock ist die IS Pappenheim unter dem Kommando eines gewissen Maartens. Sagen euch die Namen irgendwas?«
    »Pappenheim«, wiederholte Pyotr Ngo, verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete die Anzeige, die über dem Computer in der Luft schwebte. »Das ist kein Polizeikreuzer – sieht eher aus wie ein Gefechtsschiff, vielleicht für die Imperiale Große Aufnahme oder für einen Einsatz am Rand des Imperiums. Der Name des Skippers sagt mir aber gar nichts.«
    »Die anderen Schiffe hier auf Tamarind sind alle kleiner. Das ist keine Gefechtsflotte, das sieht eher aus wie ein Haufen kleiner Jungs, die einen Rock gefunden haben, hinter dem sie sich verstecken können.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Wenn ich nicht völlig danebenliege, Pyotr, dann ist irgendetwas Großes im Gang. Etwas, das die Kommandanten dieser Schiffe in Angst und Schrecken versetzt. Irgendeine Idee?«
    »Klingt nach Krieg«, antwortete Pyotr Ngo leise. »Das heißt …?«
    »Das heißt, dass die Sache begonnen hat, in die sie hineingeraten ist.« Alle drei wussten, wer mit »sie«
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