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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern
Autoren: Walter H. Hunt
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konzentrierte sich auf ein Gebiet nahe dem Orion-Sprungpunkt, das seit mehreren Minuten nicht mehr aktualisiert worden war.
    Das Display einer Sternbasis von der Größe Adrianoples war um einiges umfangreicher als das eines Flottentransporters. Anstatt nur die Bewegungen einer Jägerstaffel beobachten zu müssen, wurde mit dem Display der Sternbasis sämtlicher Verkehr in einem Planetensystem überwacht. Hinzu kam, dass rund um Adrianople mehr los war als anderswo, da die Basis eine zentrale Anlaufstelle für Schiffe war, die mit der Imperialen Großen Aufnahme zu tun hatten.
    »Haben Sie eine Diagnose durchgeführt?«
    »Auf unserer Seite ist alles in Ordnung«, antwortete Mustafa. »Das Tiefenradar der Überwachungsstation am Orion-Sprungpunkt sendet nicht.«
    »Erweitern Sie die Reichweite auf die umliegenden Sektoren. Das kostet uns zwar ein wenig Auflösung, aber wenigstens sehen wir etwas, bis wir jemanden für die Reparatur rausschicken können.«
    »Aye-aye, Sir«, sagte Mustafa. »Schalte um.« Er zeigte auf die Konsole, woraufhin die Anzeige zunächst dunkel wurde und sich dann langsam neu aufzubauen begann.
    »Mit der nächsten Wache soll sich eine Technikercrew auf den Weg machen und … Augenblick mal, was ist denn das?«
    Vor Durants Augen wurden auf dem Display zwei unbekannte Transponderkodes angezeigt. Das Masseradar, das das Sprungecho und die Raumverzerrung aufzeichnete, nannte Zahlen, die keinen Sinn ergaben. In rascher Folge leuchteten mindestens zwanzig kleinere Echos auf, die sich alle bei hoher relativer Geschwindigkeit in das Schwerkraftfeld bewegten.
    »Wer ist da im Einsatz?«, wollte Durant wissen, der die Anzeigen studierte. Laut Radar beliefen sich die zwei großen Echos auf über zwei Millionen Tonnen und sollten eine Länge von mehr als drei Kilometern haben.
    »Die Trebizond, Sir.«
    »Suchen Sie sie.« Durant schaltete ein Display über der Maschinenstation an. Adrianople rechnete in Kürze mit zusätzlichem Personal, einer Eingreiftruppe unter dem Kommando von Admiral Cesar Hsien, die innerhalb der nächsten Standardtage eintreffen sollte. Derzeit war die Station nur schwach besetzt.
    Adrianople war ein ruhiger Posten, der nur von Forschungsschiffen angeflogen wurde. Gegen Raumpiraten konnte man sich allemal zur Wehr setzen, aber gegen so etwas wie das da …
    Durant kannte Laperrieres Bericht. Duke William, der Erste Lord, hatte ihm diesen Bericht überhaupt nicht zeigen wollen - »das ist ein Bestandteil der Anhörung vor dem Kriegsgericht«, hatte er gesagt –, lenkte aber schließlich doch ein, nachdem er Hsien mit dem größten Teil dessen, was von Cicero zurückgekehrt war, für Reparaturarbeiten nach Denneva geschickt hatte. Durant empfand den Bericht als genauso unglaubhaft wie der Erste Lord, aber es gab keinen Zweifel, dass das Hohe Nest daran glaubte.
    Nun war der Hohe Kämmerer fort, der Erste Lord war fort, der größte Teil von Durants Schiffen befand sich außerhalb des Systems – zwar mit dem Befehl, so bald wie möglich zurückzukehren, aber dennoch außerhalb des Systems. Die einzigen Neuzugänge in letzter Zeit waren die Mitglieder eines wissenschaftlichen Teams des Shiell Institute aus New Chicago, die sich die Ausrüstung der Aliens ansehen sollten, die Laperriere bei ihrem Rückzug von Cicero mitgenommen hatte.
    Fast ein Jahrhundert Frieden hatte die befehlshabenden Offiziere gelehrt, vorsichtig zu sein, aber nicht unentschlossen. Durant überprüfte seine Ressourcen und dachte über seine Möglichkeiten nach.
    Eines war sicher: Er konnte nicht so handeln wie Laperriere. Selbst wenn er es gewollt hätte, würde er dazu gar nicht erst die Gelegenheit bekommen.
    »Arlen«, sagte er, »stellen Sie eine Verbindung zu allen Schiffen in dem Gebiet her, vor allem zur Trebizond, falls Sie sie ausfindig machen können. Zehn Minuten. Ich bin in meinem Bereitschaftsraum.«
     
    »Sie verfolgen weiter unseren Kurs, Skip«, sagte Lieutenant Rhea Salmonson. »Die beiden großen Bogeys sind unverändert auf dem Weg ins System.« Die Trebizond war seit zwanzig Minuten unterwegs, die Kom-Station hatte zur Sternbasis Adrianople noch keine Verbindung herstellen können, aufgrund einer das ganze Spektrum umfassenden Interferenz.
    Sie waren allein – wenn man von den zehn unbekannten Schiffen absah, die ihnen folgten, während sie die äußerste Umlaufbahn kreuzten. Die Trebizond konnte sich den Verfolgern in den Weg stellen, die am nächsten waren, aber gegen alle zehn würde
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