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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern
Autoren: Walter H. Hunt
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Display, wie eines der feindlichen Schiffe näher kam, um am Shuttlehangar anzudocken.
    »Wenn Ihre Abordnung an Bord ist, werden Sie uns dann in Ruhe lassen?«
    »Da Sie so gut kooperieren«, erwiderte Trangs Stimme, »lautet die Antwort, ja.«
    Trangs Kopf kippte zur Seite weg, er verdrehte die Augen. Abramowicz fühlte seinen Puls – erst am Handgelenk, dann am Hals –, konnte ihn aber nicht finden.
    Der Bugschirm der Eurydice zeigte mehr Details, als der Captain eigentlich sehen wollte.
    Amir Abu Bakr, dessen Onkel ein Viertel des imperialen Oahu gehörte (und der es zu horrenden Preisen an Höflinge vermietete), hatte einen der ruhigsten Posten im ganzen Sol-Imperium gesucht und gefunden: Captain eines Schiffs, das am Richtung Orion gelegenen Randgebiet mit der Großen Erfassung beschäftigt war. Zumindest war es ein ruhiger Posten gewesen, bis die Kommandantin der Cicero-Basis mit den Überresten ihres Kommandos aufgetaucht war, um anschließend auf einem Schiff der Zor zu irgendeiner Mission aufzubrechen. Seitdem jagten eine Übung und eine Inspektion die nächste, ganz abgesehen davon, dass jeder Einsatz der Eurydice bedeutete, in ständiger Gefechtsbereitschaft zu sein.
    Bis zu Laperrieres plötzlichem Auftauchen und ebenso jäher Abreise war die Eurydice so gut wie nie eingesetzt worden, aber das hatte sich jetzt alles geändert.
    Und bis vor vier Stunden war Abu Bakr davon überzeugt gewesen, dass das alles bloß Laperrieres Schuld war. Als er nun aber das Ding anstarrte, das den Bugschirm ausfüllte, wurde ihm klar, wie dumm das gewesen war.
    Ganz bestimmt, so überlegte er, denkt der Kommandant der Aragon jetzt das Gleiche. Bloß dass der nicht der Neffe von Natan Abu Bakr war.
    »Wie sollen wir denn gegen so etwas kämpfen?«, warf er in den Raum und stützte das Kinn auf seine gefalteten Hände, während er im Pilotensitz saß und den Bugschirm betrachtete.
    »Unser Befehl lautet, gar nicht einzugreifen«, bemerkte sein XO.
    »Das weiß ich auch, Peter«, fuhr er ihn an. »Aber ich glaube nicht, dass die hergekommen sind, um Treibstoff zu tanken. Irgendwann wird irgendjemand gegen sie kämpfen müssen.«
    Das Schiff wies eine unregelmäßige Form auf und maß von Bug bis Heck über drei Kilometer. Es hatte nichts vom Stromlinienförmigen der imperialen Schiffe, weder Backbord noch Steuerbord waren zu erkennen. Überhaupt wirkte es so, als habe jemand ein paar Klumpen grauen Tons zusammengedrückt. Scans hatten ergeben, dass das Schiff aus einer Vielzahl von kleinen Sektionen zu bestehen schien.
    »Captain«, sagte der Kom-Offizier. »Ich habe den Kontakt zur Aragon verloren.«
    »Dann stellen Sie ihn wieder her«, gab Abu Bakr beiläufig zurück.
    »Ich … ich kann sie nirgends finden, Captain.«
    »Was?« Er schaute vom Bugschirm auf das Pilotendisplay und sah die letzte bekannte Position der Aragon, als das Symbol von Grün zu Blau wechselte – was bedeutete, dass das Masseradar nichts gefunden hatte und stattdessen eine Position anzeigte, die anhand des letzten Bewegungsvektors berechnet worden war.
    »Captain!«
    Abu Bakr richtete seinen Blick wieder auf den Bugschirm. Ein fremdes Schiff – nicht das gigantische, sondern eines, das mehr der Größe der Eurydice entsprach – näherte sich schnell ihrer Position. Auf dem Pilotendisplay wurden bereits Waffenentladungen registriert, und die Abwehrschilde des imperialen Schiffs begannen, die einwirkende Energie zu absorbieren.
    »Zielen und feuern!«, sagte Abu Bakr und klammerte sich an den Armlehnen seines Sitzes fest. »Kurs nehmen auf …« Er gab Kurs und Geschwindigkeit vor und hoffte, ein Stück des Planeten zwischen die Eurydice und den Angreifer zu bringen, der unerbittlich auf sie zuhielt. »Befehl ausführen! Und suchen Sie nach der Aragon! «
     
    Auf der Brücke der Sternbasis Adrianople sah Commodore Jonathan Durant voller Entsetzen mit an, wie die Eurydice und die Aragon sich gegenseitig unter Beschuss nahmen.
    Auf der Brücke der Trebizond wandte sich Captain Richard Abramowicz von den beiden Sanitätern ab, die Vo Trangs Leichnam auf einer Trage festgeschnallt hatten, und bemerkte, wie jemand den Lift verließ. Was er erwartet hatte, wusste er nicht so recht, aber es war eindeutig kein Mann in einer Uniform der imperialen Navy. Dennoch stimmte irgendetwas nicht mit ihm -etwas, das seine Augen betraf.
    Das ist dein Feind, sagte sich Abramowicz.
    Der unbekannte Offizier nahm so gut wie keine Notiz von den beiden Sanitätern, sondern
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