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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern
Autoren: Walter H. Hunt
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leiten!«
    =FünfSekunden.=
    So plötzlich, wie es begonnen hatte, zog sich der Energietentakel zurück. Mustafa brach auf dem Deck zusammen wie eine Marionette, deren Fäden man durchgeschnitten hatte. Durant eilte zu ihm und kniete sich neben ihn.
    =Eine Lüge=, sagte der Ór schließlich. =Dennoch ein bewegendes Beispiel für Mitgefühl. Sehr lehrreich.=
    Durant fand Mustafas Puls. Sein XO atmete so normal, als sei er nur ohnmächtig geworden.
    »Ich sollte ihn sterben lassen«, rief Durant wütend. »Damit Sie sich vergnügen können.«
    =Damit ich etwas lernen kann. Benötigen Sie weitere Demonstrationen? Falls nicht, bereiten Sie die Übergabe Ihrer Station vor.=
    Das Holo verschwand und wurde durch das Pilotendisplay ersetzt. Durant sah die beiden großen Schiffe der Aliens, die sich im Anflug befanden, ebenso die Trebizond, die von etlichen kleineren Schiffen begleitet wurde.
    Während er mit verfolgte, wie die Schiffe sich über das Display bewegten, hoffte er, sich richtig entschieden zu haben.



1. Kapitel
     
     
    Als der Feind Adrianople einnahm, gelangte er in den Besitz einer Basis innerhalb des Sol-Imperiums, womit Dutzende von imperialen Welten in Sprung -reich weite lagen. Cicero war der erste Schlag gewesen, aber Adrionople war der erste bedeutende Schlag in einem langen und schwierigen Krieg.
    Oren Kemal und Mya’ar HeChra
    Der Große Krieg, Band 1,2429
     
    »Fünf. Ich sage fünf.« Dan McReynolds stand auf der Brücke der Fair Damsel und schaute über die Schulter des Piloten auf das Display. Raymond Li, Chefnavigator der Damsel, stand ihm gegenüber, beugte sich über die Anzeige und sah den Captain an.
    »Es sind also fünf Schiffe unter der Flagge der Imperialen Navy dort. Und was hat das mit uns zu tun?«
    »Muss ich denn alles erklären? Die Station Tamarind« – Dan deutete auf den Bugschirm – »ist vielleicht vierzig Parsec von der nächsten großen Flottenbasis entfernt, und uns trennen nur zwei Sprünge von Crossover. Vielleicht ist es ein Zufall, vielleicht auch nicht, aber wir haben eine Lieferung transportiert, die sich als sehr wichtig entpuppen könnte.«
    »Ich dachte, diese … Lieferung … würde dem Hohen Nest gehören.«
    »Hören Sie.« Dans finstere Miene genügte dem Piloten, seine Arbeit zu unterbrechen und ihn anzusehen. »Die Imperiale Navy kümmert sich um ihre eigenen Leute. Ich wette einen Liter des besten Whiskeys, den wir hier bekommen können, dass es im Dock von Uniformierten wimmeln wird.«
    »Ich kenne Tamarind-Whiskey, Skip, aber ich gehe trotzdem nicht auf die Wette ein. Was haben sie gegen uns in der Hand?«
    »Weiß ich nicht. Es ist auch nur so ein Gefühl. Fünf Schiffe der Navy … ich glaube nicht an Zufälle, Ray.«
    Mit der Zeit entwickelte man als Befehlshaber eines Handelsschiffs ein Gefühl für bestimmte Situationen. In den Zeiten, als man noch die Ozeane befuhr, konnte ein Captain eine Ahnung bekommen, wenn er den Wind roch, der übers Achterdeck wehte. Oder er bemerkte eine Veränderung am Himmel oder in der Art, wie die Wellen gegen den Bug schlugen. Natürlich waren das keine sachlich begründeten Beobachtungen, doch oftmals waren sie viel genauer als das, was die kläglichen Instrumente lieferten, die ein Captain möglicherweise besaß. Der Instinkt machte den Unterschied zwischen einem erfahrenen und einem toten Seemann.
    Im Vergleich dazu mangelt es im All an vielen derartigen Faktoren. Zu Wind, Wellen und Himmel gibt es dort kein Pendant, dafür stellt die hoch entwickelte Ausrüstung, die notwendig ist, um von Stern zu Stern zu reisen, eine Erweiterung der Sinne in Reichweite und Bandbreite dar. Gefahren lassen sich schon lange im Voraus absehen … aber dafür tritt der Tod im All auch schneller und brutaler ein.
    Doch es gab auch Gemeinsamkeiten zwischen der hohen See und den Tiefen des Alls. So weiß der Captain eines Handelsschiffs, dass er auf jede Warnung achten muss, ganz gleich von welcher Seite sie kommt.
    Während sich die Fair Damsel im Anflug befand, erhielt Dan McReynolds die erste und einzige Warnung: Man hatte ihn nicht nur erwartet, sondern es war auch jemand da, der speziell auf ihn wartete. Das Schiff befand sich tief im Schwerkraftfeld, und wie Ray Li angemerkt hatte – niemand hatte etwas gegen sie in der Hand.
    Da er wusste, dass es sich nicht umgehen ließ, ging Dan im Andockbereich für jeden deutlich sichtbar auf und ab, während begonnen wurde, die Ladung der Damsel zu löschen. Nur ein paar Minuten
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