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Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten
Autoren: Martin Kay
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Prolog
     
    Die Etablierung der Rettungsabteilung des Freien Raumcorps ist nur unter
großen Schwierigkeiten gelungen: Ein ausrangierter Kreuzer und eine planlos
zusammengestellte, zum Teil völlig unerfahrene Besatzung wurde in eine
Feuertaufe geschickt, die beinahe in einer Katastrophe geendet hätte. Doch
die zusammengewürfelte Crew hat sich als überlebensfähig erwiesen.
Trotz aller Intrigen, die sich im Hintergrund unheilvoll zusammenbrauen und
sich bereits in einem hinterhältigen Angriff offenbart haben, steht die
Mannschaft der Ikarus hinter ihrem Auftrag: Zu helfen, wo sonst niemand zur
Hilfe eilen kann, egal, wie schwierig die Situation ist. Die Gefahren ihrer
Arbeit wurden schnell offensichtlich: Sally McLennane, die Leiterin der Abteilung,
fiel beinahe einem Mordanschlag zum Opfer, und bei der Rettungsaktion um das
»weiße Raumschiff« wurden die Crewmitglieder nicht nur mit ihren
ureigenen Ängsten, sondern auch mit im Geheimen operierenden Waffenhändlern
konfrontiert. Ein geheimnisvolles Wesen namens Lear trat auf die Bühne,
doch seine Absichten sind noch unklar. Der Versuch, einen verschollen geglaubten
Forscher zu retten, führte zur Konfrontation mit dem »Gott der Danari«
– und einer Reise in die Vergangenheit. Auf der abstürzenden Spielhölle,
einer Raumstation voller Ganoven und Vergnügungssüchtiger, hatte die
Crew der Ikarus Daten über ein Sonnensystem außerhalb des erforschten
Raumes gewonnen – und die Neugierde darauf, was in diesem Sonnensystem
zu finden war, führte schließlich zum »Requiem«, zur Vernichtung
der Ikarus I . Gebeutelt und von Selbstvorwürfen geplagt, ist die
Mannschaft des Rettungskreuzers nach Vortex Outpost zurückgekehrt. Dort
konnte sie sich bei der Verteidigung eines Konvois und schließlich beim
Angriff auf die Station durch die Gegner Sallys im Raumcorps Verdienste erwerben:
Die Verschwörung brach zusammen, und Sally wurde wieder zur Corpsdirektorin
ernannt. Zum neuen Chef der Rettungsabteilung wurde Captain Roderick Sentenza
befördert. Nach turbulenten Ereignissen auf Cerios III, die die Crew mit
der Chance auf eine – leider – verhängnisvolle Unsterblichkeit
in Berührung brachte, streben die Ereignisse einem Höhepunkt entgegen
– auf der Asteroidenstadt Seer'Tak City, wo man erstmals auf die Hintermänner
einer galaktischen Verschwörung trifft und auf die Outsider, deren genaue
Pläne noch im Dunkeln liegen. Bevor man sich diesem Problem widmen kann,
taucht gleich ein weiteres auf – das der »Erleuchteten« ...
     

 
1.
     
    Die Enge wirkte auf einmal bedrückend. Sonst war sie es gewohnt, in dem
Schrein zu arbeiten, auch mit den anderen zusammen. Doch die Gewissheit, dass
etwas schief gelaufen war, nagte in ihr.
    Nova blinzelte leicht in das Halbdunkel hinein. Die anderen Suchenden hockten
noch immer seelenruhig im Kreis um das Cernum in ihrer Mitte. Der ruhige Atem
der anderen war das einzige Geräusch im Tempelraum. Zu früheren Zeiten,
dachte Nova, hätte man vielleicht das leise Knistern abbrennender Fackeln
oder Kerzen vernommen, doch heute gab es dimmbare Glimmerstäbe. Der schwachviolette
Schein wurde von den Gesichtern der anderen sieben reflektiert. Sie hatten ihre
Lider geschlossen. Mit Ausnahme Prosperos.
    Der füllige Akolyth blickte unverwandt in Novas Richtung. Auch er musste
die Veränderung wahrgenommen haben. Doch als sich Novas Lippen teilten,
schüttelte er kaum merklich den Kopf. Sein Blick gab ihr zu verstehen,
dass es nicht ratsam war, das heilige Gebet zu unterbrechen. Nova sah, wie die
anderen Suchenden noch immer stumm meditierten und fügte sich. Sie schloss
die Augen, versuchte ihren Atem zu beruhigen, doch sie fand nicht mehr in ihren
Rhythmus. Das bohrende Gefühl, dass etwas Schreckliches geschehen war,
wollte nicht weichen.
    Sie lugte unter ihren zu einem kleinen Spalt geschlossenen Lidern hindurch und
stellte fest, dass auch Prospero wieder ins Gebet versunken war. Nova spähte
nach links zum Schrein. Von zwei Glimmerstäben flankiert ruhte dort die
Büste des Erlösers. Kein Schnitzwerk, keine Skulptur aus Stein, sondern
die dreidimensionale Holographie des charismatischsten Mannes, den Nova je kennen
gelernt hatte. Seinetwegen war sie in den Orden eingetreten.
    Die junge Frau versuchte es noch einmal mit ihrer Atmung. Kam es ihr nur so
vor, oder war die Luft tatsächlich dünner geworden.
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